Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zehnter Band)

  
  
108 Handwörterbuch der Chemie. 
welches durch Natronlauge tief schwarz gefärbt wird, indem Quecksilbersulfid, 
Kupferoxydul und Chlornatrium entstehen. Beim Kochen der Verbindung mit 
concentrirter Salzsäure gehen Kupferchlorür und Quecksilberchlorid in Lösung. 
Concentrirte Schwefelsäure bildet unter Entwickelung von Chlorwasserstoff und 
schwefliger Säure eine Verbindung von Quecksilbersulfid und Quecksilbersulfat. 
Das Quecksilbersulfid bildet mit vielen Quecksilbersalzen Doppelverbindungen, 
welche bei Behandlung der Salzlôsungen mit weniger Schwefelwasserstoff, als zur 
vôlligen Füllung des Quecksilbers als Sulfid erforderlich ist, entstehen. 
Quecksilberselenid, HgSe, kommt als seltenes Mineral in der Natur 
vor, gewóhnlich zusammen mit Selenblei. Es entsteht durch direkte Vereinigung 
beider Elemente. Bei Anwendung eines Ueberschusses von Quecksilber erhält 
man nach Verflüchtigung des nicht verbundenen Metalls eine zinnweisse Masse 
[UELSMANN (118)]. Ist Selen im Ueberschuss vorhanden, so resultirt eine graue 
Masse, die vielleicht nur ein Gemisch von Quecksilberselenid und freiem Selen 
ist. Durch anhaltendes Einleiten von Selenwasserstoff in eine Lösung von 
Quecksilberchlorid wird ein schwarzes Selenid gefällt. Dasselbe sublimirt beim 
Erhitzen zu einer grauen, metallglänzenden Masse. 
Das natürliche Quecksilberselenid hat das Vol.-Gew. 71 bis 74, das künstlich 
dargestellte 8:877. Dasselbe ist sehr widerstandsfähig. Von Salpetersäure wird 
es nur schwierig angegriffen, indem sich Mercuroselenit bildet; Königswasser 
wandelt es leichter um in Mercuriselenit. 
Quecksilberoxyselenid, 2HgSe-HgO, bildet sich, wenn Quecksilber- 
chloroselenid, 9HgSe-HgCl,, welches als weisser Niederschlag beim Einleiten 
von Selenwasserstoff in überschüssige Quecksilberchloridlósung entsteht, mit 
Natronlauge behandelt wird. Es ist ein schwarzes Pulver, das beim Erhitzen 
ein Sublimat von Quecksilberselenid und metallischem Quecksilber giebt [UELS- 
MANN (118)]. 
Quecksilb ersulfoselenid, HgSe-4HgS, kommt als graue, kórnige Masse 
in der Natur vor; es ist ohne Zersetzung flüchtig. Mit Alkali oder Alkalicarbonat 
erhitzt, liefert es metallisches Quecksilber. Durch Chlor wird es in der Wárme 
zersetzt. Salzsäure und Salpetersäure greifen es kaum an; Königswasser zersetzt 
es leicht. 
Quecksilber-Bleiselenid kommt als graue, blättrige Masse von wechseln- 
der Zusammensetzung selten in der Natur vor. Beim Erhitzen wird es zersetzt, 
indem Quecksilberselenid sublimirt und Bleiselenid zurückbleibt. Nach Analysen 
von H. Rose war die Zusammensetzung zweier Proben: 3PbSe-HgSe und 
4PbSe-7HgSe. 
Quecksilbertellurid ist nach BERZELIUS ein zinnweisser Körper. Derselbe 
beschreibt noch ein dunkelbraunes Mercurosulfotellurid, 3Hg,S- Tes,, und 
ein gelbbraunes Mercurisulfotellurid, 3HgS-'TeS,. Beide Körper zersetzen 
sich beim Erhitzen. 
Verbindungen mit den Halogenen. 
Quecksilberchlorür, Mercurochlorid, Kalomel, Hg,Cl,, kommt als 
Quecksilberhornerz rhombisch krystallisirt in der Natur vor, z. B. in Moschellands- 
berg, Idria, Almadén. Es entsteht durch direkte Einwirkung von Chlor auf 
Quecksilber, leicht in hóherer Temperatur, bei etwa 3009, wobei sich aber auch 
schon Quecksilberchlorid bildet. Reductionsmittel, wie schweflige oder phosphorige 
Sáure, auch Qucksilber selbst, führen das Quecksilberchlor id in Chlorür über 
        
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
  
  
    
  
  
   
     
   
    
  
  
   
Einige Met 
welches d: 
durch Chk 
Man EI 
silberchlor: 
erleichtert 
mel. Man 
Man | 
sulfat, 6 T] 
sulfat wird 
durch Einv 
salz und S 
Quecksilbe 
Auf nz 
nitrat mit 
diinnte Lo: 
feines, weis 
basisches N 
mels erhôh 
diese Nebe 
nitratlôsung 
Dumas ent 
durch Was 
Nach £ 
beim Einle 
Wenn 
Lösung vo 
zwischen 7 
vollzieht si 
mehr als c 
Kalomel ge 
Das s 
Prismen, w 
gelben Stri 
nach Kars 
67107, da 
Wird es gre 
MANN im J. 
eine gelbe 
ratur, unteı 
zerfällt es 
dass also d 
mássig ist. 
Das V 
[ST. CLAIRE 
Zahl entspr 
das Doppel 
ein, woraus 
peratur vôl
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.