110 Handwörterbuch der Chemie.
glaubte dies dadurch nachweisen zu können, dass ein Goldblatt bei 440° im
Kalomeldampf in Folge von Amalgamation weiss wurde. DEBRAY (124) konnte
dies Resultat nicht erhalten, und LEBEL wies nach, dass das Goldamalgam bei
440° zersetzt wird. ERLENMEYER (129) hat indessen nachgewiesen, dass in dem
Kalomeldampf metallisches Quecksilber enthalten ist. Er erhitzte Quecksilber-
chlorür so stark als möglich in einem Glasballon, in dessen Hals sich eine unten
geschlossene, etwas Quecksilber enthaltende Röhre befand. Das Quecksilber kam
in Folge der Wärme des Kalomeldampfes ins Sieden. Nach dem Erkalten fand
man im Hals des Kolbens und an der Röhre ein Sublimat, welches Quecksilber-
kügelchen enthielt, und in welchem Quecksilberchlorid nachgewiesen werden
konnte. Freilich wird Glas bei 440° vom Kalomeldampf angegriffen, indem sich
Alkalichloride bilden. Da die geringe Menge des enstandenen Quecksilber-
chlorids in keinem atomistischen Verhältniss zu dem metallischen Quecksilber steht,
so ist der ERLENMEVYER’Sche Versuch nicht entscheidend. DEBRAY (125) hat des-
halb den aus der Anwendung des Glases sich ergebenden Fehler vermieden,
indem er Kalomel in einer Platinröhre verdampfte, so dass der Dampf in Be-
rührung mit einer U-Röhre aus vergoldetem Silber kommen konnte, durch welche
kaltes Wasser strömte. Das an dieser Röhre abgesetzte Sublimat bestand aus
Kalomel, welches etwas Quecksilber so fein vertheilt enthielt, dass dasselbe
während des, allerdings nur ein paar Sekunden dauernden Versuches, das Gold
nicht angreifen konnte. Es geht hieraus hervor, dass eine vollständige Zersetzung
des Quecksilberchlorürs keineswegs eintritt. Dies beweist auch FıLETI (126), der,
ähnlich operirend, beim Verdampfen eines Gemisches von Quecksilberchlorür
und -chlorid kein metallisches Quecksilber nachweisen konnte, übrigens im
Apparate von V. MEvER die Dampfdichte des Quecksilberchlorürs zu 8:01— 8:30
fand. Demnach würde die Formel des Quecksilberchlorürs Hg Cl sein (berech-
nete Dampfídichte 8:14).
In Wasser, Alkohol und Aether ist Kalomel so gut wie unlóslich. Wasser-
dampf bewirkt eine geringe Zersetzung in Chlorid und Quecksilber.
Schwefelsäure wirkt in der Kälte auf das Chlorür nicht ein; in der Wárme
tritt Zersetzung ein unter Entwicklung von schwefliger Sáure. Schwefelsáure-
anhydriddampf wird von dem Quecksilberchlorür absorbirt, indem sich eine weisse,
durchscheinende Masse bildet [H. RoskE (130). Kochende Salzsáure bewirkt Zer-
setzung in Chlorid und metallisches Quecksilber; bei Gegenwart von Luft ent-
steht nur Quecksilberchlorid. Wássrige Cyanwasserstoffsáure bildet schon in der
Kälte Quecksilbercyanid, Quecksilber und Salzsáure. Schweflige Sáure bildet
mit Kalomel eine graue Masse, die nach VoGEL nicht Quecksilber enthält,
sondern ein niedrigeres Chlorür ist. Salpetersáure bildet unter Entwicklung von
Stickoxyd Quecksilbernitrat und Quecksilberchlorid.
Schwefel im Ueberschuss bildet mit Kalomel Quecksilbersulhd und Schwefel-
chlorür; ist Kalomel im Ueberschuss vorhanden, so entstehen Quecksilberchlorid
und -sulfid. Wenn Jod mit Quecksilberchlorür unter Wasser zusammengerieben
wird, so werden Quecksilberchlorid und Quecksilberodür gebildet. Phosphor-
dampf zersetzt Kalomel unter Bildung von Quecksilberphosphid und Phosphor-
trichlorid.
Die Losungen der Alkalien und deren Carbonate schwirzen das Quecksilber-
chloriir, indem sich Quecksilberoxydul bildet. Kohlensaures Ammoniak färbt
dasselbe Anfangs grau und 16st es sodann, wobei nur ein geringer Riickstand
von Quecksilber bleibt. Magnesiumcarbonat wirkt bei 100° so ein, dass sich
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