112 Handwórterbuch der Chemie.
Ueberschuss angewendet worden, da sonst auch Chlorür entsteht. Auf diese
Weise wurde das Chlorid von THowPsoN in England fabrikmássig dargestellt.
Ein anderes, im Grossen, besonders in Holland, ausgeführtes Verfahren be-
steht darin, dass man ein Gemisch gleicher Theile von Mercurisulfat und Koch-
salz der Sublimation unterwirft. Dies Verfahren ist bereits von KUNKEL in seinem
»Laboratorium chymicum«, Leipzig und Hamburg, 1716, angegeben. Um die
leicht eintretende Bildung von etwas Quecksilberchlorür zu vermeiden, setzt man
dem Gemisch + Braunstein zu. Man führt die Sublimation in flachen Glaskolben
im Sandbade aus. Wegen der grossen Giftigkeit der Sublimatdimpfe muss dabei
áusserste Vorsicht obwalten.
Wenn man Mercuronitrat mit Salzsaure erwärmt, so bildet sich zunächst ein
Niederschlag von Kalomel, der sich allmählich wieder auflöst. Beim Erkalten
der Lösung krystallisirt das Chlorid aus.
Nach SrEvERS (139) scheidet sich Quecksilberchlorid in Nadeln aus, wenn
man Chlor in Mercurinitratlósung von 1:197 Vol.-Gew. einleitet, wobei gleichzeitig
unterchlorige Sáure entsteht:
Hg(NO4), 4- 4Cl 4- 2H,0 — HgCl, 4- 2CIOH 4- 2HNO,.
Das Sublimat stellt eine weisse Masse dar, welche zerrieben ein weilsses
Pulver liefert — Unterschied von Kalomel. Aus wissriger oder alkoholischer
Lösung erhält man dasselbe in farblosen, rhombischen Prismen, meistens dünnen
Nadeln, krystallisirt.
Das Volum-Gewicht des Quecksilberchlorids beträgt nach KARSTEN (106)
54032, nach BourLay (105) 5:420, nach H. Scurrr 5:320, nach ScHRÓDER (136)
5:448. Es ist etwas leichter flüchtig als Kalomel.
Das Quecksilberchlorid schmilzt bei 265? zu einer farblosen Flüssigkeit,
welche bei etwa 300? sich in farblosen Dampf vom Vol.-Gew. 9.38 verwandelt.
Nach PocGiALE (137) lósen 100 Thle. Wasser bei
09. 5.70579 Thle. | 609 .. 413886 Thle.
109. 9. 0607... 70% 5. 1729 44
20°... . 1789 809. . 9430 ,
809.555. SAS 909 . 45 08705. >
409 . GR, 100° c0 059:96 5,
50. . 1ED4
100 Thle. Alkohol lösen bei gewöhnlicher Temperatur 33 Thle., 100 Thle.
Aether 25 Thle., 100 Thle. Glycerin 7 Thle. Quecksilberchlorid; auch in flüchtigen
Oelen ist es lóslich.
Die wässrige Lösung reagirt sauer, hat einen ätzenden, scharf metallischen
Geschmack und ist äusserst giftig.
J. SCHRÖDER (138) giebt folgende Tabellen über das Volum-Gewicht wässriger
und alkoholischer Quecksilberchloridlösungen.
Wässrige Lösung:
| Vol.-Gew. bei | Vol.-Gew. bei |Vol-Gew, bei | Vol.-Gew. bei
Proc.-Gehalt | 0° | 10° | 90° 30°
472 | 104070 | 104033 | L'03856 | 103966
|
#57 | 108050 | 103022 | 182855 | 102577
242 | 102085 | 102018 | 101856 | 101585
122 | 101008 | 100990 | 100835 | 100575
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