Handwörterbuch der Chemie.
Kupferjodidammoniak-Quecksilberjodid, 2HgJ,-CuJ,-4NH;. Man
schüttelt die Lösung des Kupferperjodids mit Quecksilber und versetzt die von
Quecksilberjodür abfiltrirte, grüne Flüssigkeit mit weingeistigem Ammoniak,
worauf dieselbe sich blau färbt und grüne Krystalie ausscheidet, die mit alkoholi-
schem Ammoniak rasch zu waschen und vor Licht geschützt zu trocknen sind.
Dasselbe Salz entsteht beim Vermischen von Kaliumquecksilberjodidlösung mit
schwefelsaurem Kupferoxydammoniak. Das Salz verliert bei 135° allmählich
alles Ammoniak und Quecksilberjodid, während Kupferjodür zurückbleibt. Durch
längere Behandlung mit Wasser oder mit verdünnten Säuren wird das Salz zer-
setzt [JÖRGENSEN (190)].
Ein anderes Doppelsalz, HgJ,-CuJ,-4NH,, entsteht aut Zusatz von Queck-
silber zu den mit Alkohol übergossenen, braunen Krystallen, CuJ,-4N H;.J,.
Die blaue Krystallmasse wird aus alkoholischem Ammoniak umkrystallisirt. Auch
aus den warmen Lósuagen von schwefelsaurem Kupferoxydammoniak und Kalium-
quecksilberjodid bei langsamem Erkalten scheidet sich dies Salz in blauen Pris-
men aus. Das Salz zersetzt sich beim Erwürmen auf 135?, ferner auch mit
Wasser und Sáuren (JÓRGENSEN).
Quecksilberfluorir, Hg,Fi,, wurde von BERZELIUS (204) durch Einwirkung
von Fluornatrium auf Quecksilberfluorid dargestellt, wobei das Quecksilberfluorür
sublimirt (?). Nach FINKENER (205) entsteht dasselbe, wenn man zu einer Lósung
von Silberfluorid frisch gefálltes Quecksilberchlorür setzt, wobei sich unlósliches
Chlorsilber bildet und das Quecksilberfluorür in Lósung geht. Oder man be-
handelt Mercurocarbonat direkt mit wássriger Flusssáure. Beim Eindampfen der,
überschüssige Flusssäure enthaltenden, Lösung erhält man weniger schöne
Krystalle, als aus der vorigen.
Das Quecksilberfluorür bildet gelbliche, dem regulären System angehörende
Krystalle, welche sich in verdünnter Saipetersäure lösen. Beim Lösen in Wasser
zersetzt sich das Fluorür theilweise in Quecksilberoxydul und Fluorwasserstoff,
Bis 200° lässt es sich erhitzen, ohne Zersetzung’ zu erleiden; in höherer Tem-
peratur zerfällt es, indem Quecksilber sublimirt. Kalilauge fällt aus der Lösung
Quecksilberoxydul. Mit Ammoniak erfolgt ein Niederschlag, der anfangs schwarz,
dann grau ist und metallisches Quecksilber enthält. Aus dem Filtrat scheidet
sich ein weisser, Fluor, Quecksilber und Ammoniak enthaltender Niederschlag
ab (s. später). Trockenes Fluorür absorbirt Ammoniakgas, indem ein braunes
Mercuroammoniumfluorid entsteht.
Quecksilberfluorid, HgFl,. Wenn man nach FnEMv (206) Quecksilber-
oxyd mit Fluorwasserstoffsiure behandelt, so tritt Lösung ein, dann scheidet sich
ein orangegelbes Oxyfluorid, HgO-HgFl, + H,O aus, welches von Wasser
leicht in Oxyd und Fluorwasserstoff zersetzt wird. Bei fortgesetzter Einwirkung
eines Ueberschusses von Flusssäure erhält man aus der Lösung farblose Krystalle
des Hydrats HgFl, + 2H,0. Dieses Salz wird durch Wasser, sowie durch Ein-
wirkung des Lichts zerlegt in ein Oxyfluorid und Fluorwasserstoff; es ist nur in
Gegenwart von Flusssüure bestündig. Beim Eindampfen der Lósung von frisch
gefilltem Quecksilberoxyd in wássriger Flusssáure erhält man nach FINKENER
(207) das gelbe Oxyfluorid. Beim Entwüssern des Fluorids bildet sich unter Ent-
weichen von Wasser und Flussiure ebenfalls Oxyfluorid. BERZELIUS hielt das
gelbe Oxyfluorid, welches entsteht, wenn man Quecksilberoxyd mit Flusssáure
übergiesst, irrthümlich für das Fluorid. "Wird das Oxyfluorid wiederholt mit
concentrirter (50 proc.) Flusssäure übergossen, so verwandelt es sich fast plotz-
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