Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
itratlösung 
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Quecksilber. 133 
Lôsung ist [PéLIGOT (223). Nach LEFORT (216) entsteht Mercuronitrit stets neben 
Mercurinitrat, wenn Salpetersäure auf Quecksilber einwirkt. GERHARDT (224) be- 
streitet indessen die Existenz des Mercuronitrits und hält die sogen. Produkte 
für Mercuro-Mercurinitrat. 
Mercurinitrit entsteht durch doppelte Zersetzung zwischen Quecksilber- 
chlorid nnd salpetrigsaurem Silber. Aus der vom Chlorsilber abfiltrirten Lósung 
erhält man durch Verdampfen das basische Salz 3HgO- N50, H,O. 
Kalium-Mercurinitrit. Das Doppelsalz entsteht durch Einwirkung von 
salpetrigsaurem Kalium auf Mercurinitrat oder -acetat. Es bildet nach LANG (224). 
schóne, hellgelbe Prismen von der Zusammensetzung 2K NO,-Hg(NO,),. 
Iridiumsesquioxyd-Mercurinitrit, Ir,(NO,),- 3 Hg(NO,),, blassgelbes, 
unlósliches Pulver, welches beim Vermischen der Salzlósungen ausfällt; wird beim 
Erhitzen tiefgelb, beim Erkalten wieder hell [Grsss (222)]. 
Mercuronitrat. Ein Gemisch von Mercuro- und Mercurinitrat stellte bereits 
BasiLius VALENTINUS im 15. Jahrhundert dar. Dasselbe wurde als Vitriolum mer- 
curii als Arzneimittel verwendet. BERGMAN stellte im Jahre 1775 zuerst die 
Verschiedenheit des Quecksilberoxydulnitrats von dem Quecksilberoxynitrat fest. 
MITSCHERLICH (226) nahm die Existenz zweier verschiedener Mercuronitrate an 
von der Formel Hg,(NO;), + 2H,0 und 2Hg,(NO,),-Hg,0 + 3H,O. 
LEFORT (221) suchte die Existsnz von drei verschiedenen Nitraten nachzu- 
weisen, nàmlich 4Hg,(NO,),-- 3H;,O, ferner Hg,(N O,),: Hg,O + 5H,0 und 
Hg,(N O;),- Hg3O + 2H,0. 
Nach ManiGNAC (228) entsteht, wenn bei gelinder Wárme verdünnte Salpeter- 
sáure auf Quecksilber im Ueberschuss einwirkt, zunüchst neutrales Salz; bei fort- 
gesetzter Einwirkung bilden sich basische Nitrate, die auch bei Zersetzung des 
neutralen Salzes durch Wasser entstehen. 
Wenn man die warme, stark saure Flüssigkeit abgiesst, sobald die Lebhaftig- 
keit der Reaction nachgelassen hat, so scheiden sich beim Erkalten grosse, pris- 
matische Krystalle aus. Wenn man die Mutterlauge weiter, event. nach Zusatz 
eines Theils der ausgeschiedenen Krystalle, erhitzt, so bekommt man eine zweite, 
verschiedene Krystallisation. Auf diese Weise fortfahrend, kann man mehrere 
Krystallausscheidungen bewirken, die drei verschiedene Formen darstellen. Diese 
drei Typen folgen nicht immer in derselben Reihenfolge auf einander. 
Das neutrale Salz, Hg;(NO,),-- 2H,0, bildet die grossen Prismen der 
ersten Krystallisation, welche nach ManiGNAC dem monoklinen System angehôren. 
Sie sind farblos, enthalten meistens Mutterlauge eingeschlossen und verwittern 
etwas an der Luft. Von wenig Wasser werden sie unveründert gelóst, von 
einer grósseren Menge Wasser aber unter Abscheidung von basischem Salz 
zersetzt. 
Monum empfiehlt die Darstellung des Salzes so zu leiten, dass nach erfolgter 
Ausscheidung der Krystalle das Ganze bis zum Wiederauflösen derselben erwärmt 
wird, worauf man filtrirt und die Lösung zur Krystallisation erkalten lässt. Etwa 
ausgeschiedenes basisches Salz ist dann beim Auflösen in der sauren Flüssigkeit 
in neutrales umgewandelt worden. 
Das basische Salz, 3Hg,(NO,),-Hg,O + H,0 oder 4Hg,0-3N,0, 
+ H,O, bildet nach MARIGNAC farblose, glänzende, flache Nadeln, deren Grund- 
form ein rhombisches Prisma ist. GERHARDT (224) giebt ihnen die Formel 
3Hg,0-2N,04 + H,0. Das Salz entsteht, wenn man die Mutterlauge des 
neutralen Salzes mit Quecksilber erwärmt. 
    
  
    
   
   
  
   
   
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
  
     
    
  
   
  
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
	        
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