Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

134 Handwórterbuch der Cheinie. 
Das basische Salz, 3Hg,(NO,),"2Hg,0 + 2H,0 oder 5Hg,0'3N,0, 
+ 92H,0, nach GERHARDT 2Hg,0'N,0;, + H,0, entsteht immer, wenn die 
Mutterlaugen der vorhergehenden Salze über überschüssigem Quecksilber längere 
Zeit und unter Ersetzung des verdampfenden Wassers gekocht werden. Beim 
Erkalten scheiden sich grosse, monokline Prismen in verschiedenen Korm- 
abänderungen aus. Das Salz bildet sich auch, wenn man die Krystalle der 
vorhergehenden Salze bei gewöhnlicher Temperatur in Berührung mit ihren 
Mutterlaugen und metallischem Quecksilber lässt; es ist farblos und im Vacuum 
unveränderlich. 
Das neutrale Nitrat löst sich bei gelindem Erwärmen in wenig Wasser voll- 
ständig. Setzt man der Lösung Wasser zu, jedoch nicht so viel, dass Trübung 
eintritt, so bildet sich allmählich ein farbloser Krystallniederschlag des $basischen 
Salzes. Giesst man aber gleich eine gróssere Menge Wasser zu, so trübt sich 
die Lósung und scheidet einen leichten schwefelgelben Niederschlag aus. KANE 
(229), GERHARDT, MARIGNAC geben fiir dieses Salz (Zurpethum nitricum) dieselbe 
Zusammensetzung 2Hg4,O-N4O; + H,O oder Her Dat an. Das Salz wird 
erst durch langandauerndes Waschen mit Wasser grau infolge der Ausscheidung 
von metallischem Quecksilber. Schneller erfolgt diese Zersetzung durch sieden- 
des Wasser. Die Lösung des Mercuronitrats in verdünnter Salpetersäure färbt 
die Haut und alle Eiweisskörper roth. Die rothen Flecke werden allmäh- 
lich schwarz infolge der Reduction des Nitrats zu Metall. Einer solchen Lösung 
bedient man sich daher als Erkennungsmittel der Eiweisskórper. Diese, als 
MirLoN'sches (230) Reagens bekannte Flüssigkeit wird durch Auflósen von 1 Thl. 
Quecksilber in 1 Thl. kalter rauchender Salpetersáure oder in solcher von 1-4 Vol.- 
Gew., Verdünnen der Lósung mit 2 Thln. Wasser und Abgiessen der Lósung 
von etwa ausgeschiedenen Krystallen hergestellt. 
Mercuro-Ammoniumnitrat, Hg,(NO;,),: 4 NH,NO3 + 5H,0, entsteht 
nach PAGENSTECHER (231) durch Abdampfen eines Lôsungsgemisches von Mercuro- 
nitrat und Ammoniumnitrat in säulenfôrmigen Krystallen, die nach RAMMELSBERG 
(216) dem rhombischen System angehôren. Die Lôsung dieses Salzes giebt mit 
Ammoniak,sowie mit Kaliumcarbonat einen grauen Niederschlag, welcher Queck- 
silber und wahrscheinlich Oxydimercuriammonium-Mercuriammoniumnitrat, 
NH,(Hg-O-Hg) NO; -NH,HgN Oz, 
(s. pag. 158) enthält. 
Barium-Mercuronitrat, (Hg;).Ba4(NO4),:Hg,O oder 2BaO-2Hg,0- 
3N,0,, bildet nach STADELER (233) den weissen Niederschlag, den man beim 
Mischen der Lösungen der Nitrate beider Metalle erhält. Es wird Salpetersäure 
frei, und das Salz scheidet sich in kleinen Okta@dern und Würfeln aus. 
Strontium-Mercuronitrat ist ein analog zusammengesetztes Salz, das auf 
ähnliche Weise entsteht (STÄDELER). 
Mercuro-Bleinitrat,(Hg,): Pb,(N O4), Hg,O oder2PbO.2Hg,0-.3N,O;. 
Aus den gemischten concentrirten Lósungen beider Nitrate scheidet sich das Salz 
in farblosen bis gelblichen, stark glänzenden, regulären Krystallen ab. Wasser 
löst aus denselben Bleinitrat auf, und es bleibt ein citrongelber Rückstand. In 
verdünnter Salpetersäure lóst sich das Salz und krystallisirt daraus unveründert 
[STADELER (217)]. 
Mercurinitrate. Man kennt von diesen zwei neutrale Salze mit ver- 
schiedenem Wassergehalt und zwei basische Salze. 
        
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
schü: 
erhäl 
volui 
syru] 
(Mir 
sche! 
säure 
leich 
-- H 
verd 
bei | 
gefäl 
syru 
(Mir 
saur 
Dass 
und 
Nied 
warn 
Salz 
gepu 
basi 
es u 
sulfa 
mine 
chro 
(Mir 
Dop 
nitra 
Gew 
Nied 
WASS 
BAR] 
fällte 
sáur 
curir 
Mer 
steh« 
durc 
bein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.