Handwörterbuch der Chemie,
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6. Dimercuriammoniumjodid, NHg,J, entsteht durch Einwirkung von
flüssigem Ammoniak auf Quecksilberoxyjodid, HgJ,-3HgO, in zugeschmolzener
Róhre. Braunes Pulver, welches beim Erhitzen schmilzt und sich dann schnell
zersetzt. Durch kochende Kalilauge oder Chlorkaliumlósung, ferner durch Salz-
sáure wird es zersetzt (WEYL).
b) Dioxytetraquecksilber-Ammoniumverbindungen.
Man kennt nur eine einzige hierher gehórige Verbindung des Mercuri-Dioxy-
tetramercuriammoniumnitrat, [NHg(Hg-O-Hg-O- Hg)NOj], Hg(NO,),.
Dieses Doppelsalz entsteht nach HiRzEL, wenn man frisch gefálltes Quecksilberoxyd
mit kalter Ammoniumnitratlósung zerreibt, bis die Masse weiss geworden ist, und
dann zum Kochen erhitzt. Man muss schnell filtriren und die Operation mit dem
getrockneten Pulver noch einmal wiederholen. Das Salz bildet sich nach der
Gleichung
9Hg0 + 4NH, NO, = 2 [NHg(Hg'O'Hg'O'Hg)NO,]'Hg(NO;), + 2NH,
+5H2,0.
Die ammoniakalische Lösung enthält übrigens Quecksilber. Nach dem
Trocknen bildet das Salz ein weisses, erdiges Pulver, welches beim Erhitzen
gelb wird und sich dann plötzlich zersetzt, indem sich rothe Dämpfe entwickeln
und ein rothgelber Körper sublimirt, der bei weiterem Erhitzen sich unter
Quecksilberabscheidung zersetzt. Kalilauge färbt bei anhaltendem Kochen das
Nitrat gelb und entwickelt etwas Ammoniak. Aehnlich wirkt Barytwasser,
welches nach anhaltendem Kochen Quecksilberoxyd zurücklässt. Das Salz ist
in Salpetersäure unlöslich, langsam löslich in heisser concentrirter Ammonium-
nitratlösung. Salzsäure verwandelt das Nitrat in einen voluminösen Körper und
bewirkt dann beim Erwärmen Lösung.
Analytisches Verhalten.*)
Die normalen Mercurosalze sind in der Regel weiss. Sie sind in Wasser
meistens nur in Gegenwart von freier Sáure lóslich; von reinem Wasser werden
sie zersetzt in sich auflósendes saures und ungelóstes, meistens gelb gefürbtes,
basisches Salz, beim Erhitzen auch in Metall und Oxydsalz.
Die Lósungen der Mercurosalze zeigen folgendes Verhalten gegen
Reagentien.
Chlorwasserstoffsáure und Chloridlósungen fállen selbst aus den ver-
dünntesten Lósungen weisses Quecksilberchlorür, das auch in verdünnten Sáuren
unlóslich ist. Wenn das Filtrat noch quecksilberhaltig ist, so hatte die Lósung
Mercurisalz enthalten. Durch Ammoniak, Alkalilauge oder Alkalicarbonat wird
der Niederschlag schwarz. Durch Alkalicarbonat, durch die Erdalkalicaibonate,
sowie auch durch Alkalicarbonat bei Gegenwart von Chlornatrium wird das
Chlorür nicht zersetzt. Durch concentrirte Salzsáure wird es angegriffen, indem
es in Folge der Ausscheidung von Quecksilber graulich wird und eine geringe Menge
als Quecksilberchlorid in Lósung geht.
Kali- und Natronlauge füllen schwarzes Quecksilberoxydul.
Ammoniak bringt ebenfalls einen schwarzen Niederschlag hervor, ammo-
niakalisches Oxydul, der beim Kochen mit verdünnter Salpetersäure weiss wird.
Natriumcarbonat ruft einen schmutzig weissen, bald schwarz werdenden
Niederschlag hervor.
*) Anhang zur Literatur. 310) VOLHARD, Ann. 255, pag. 255. 311) ROSE, Ann. 73,
pag. 256. 312) HAMPEL, Ann. IIO, pag. 176. 313) LIEBIG, Ann. 85, pag. 307.
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