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Handworterbuch der Chemie.
Ruthenium.*) Geschichtliches und Vorkommen. Die Chemie des Ru-
theniums ist hauptsächlich von CLAUS (1) (1845) erforscht worden. Zwar glaubte
schon früher OsANN (2) (1828) in Rückständen von sibirischen Platinerzen drei neue
Metalle gefunden zu haben, die er Polin, Pluranium und Ruthenium (von Rut/e-
nia, Russland) nannte; allein die Ergebnisse seiner Untersuchung waren nicht sehr
entscheidend. Erst CrAus isolirte aus dem von OsaNN Rutheniumoxyd genannten
Kórper, welcher der Hauptsache nach aus Kieselsiure, Titansdure, Fisenoxyd
und Zirkonerde bestand, ein neues Metall. OsANN behauptete, dass das Ruthenium
von CLaus identisch sei mit dem von ihm Polin genannten Metall. Die Angaben
über letzteres sind aber unzulänglich.
Das Ruthenium kommt im Osmiumiridium vor, sowie in dem in Kônigs-
wasser unlôslichen Platinrückstande, legirt mit Osmium, Iridium und anderen
Platinmetallen. WôHLER (13) hat es als Schwefelruthenium in einem seltenen
Mineral dem in Borneo und in Oregon, Nord-Amerika, vorkommenden Laurit,
aufgefunden.
Darstellung. Das durch Glühen von Osmiumiridium im Gemisch mit Kochsalz im
Chlorstrom (vergl. Bd. V., pag. 368) erhaltene Produkt wird mit kaltem Wasser extrahirt.
Auf Zusatz von wenig Ammoniak zu der concentrirten, tief braunrothen Lösung und Erwärmen
scheidet sich ein schwarzbrauner Niederschlag von Rutheniumhydroxyd und Osmiumhydroxyd
aus. Derselbe wird ausgewaschen und mit Salpetersäure in einer Retorte erwärmt, bis alles
Osmium als Ueberosmiumsäure abdestillirt ist. Der Rückstand wird mit reinem Kalihydrat im
Silbertiegel zusammengeschmolzen und die erkaltete Schmelze in kaltem Wasser gelöst. Nach
längerem Stehen in geschlossenen Flaschen zieht man die geklärte, schön orangegelbe Lösung
von rutheniumsaurem Kalium ab und neutralisirt dieselbe mit Salpetersäure. Es scheidet sich
sammetschwarzes Rutheniumhydroxyd ab, welches durch Erhitzen im Wasserstoffstrom zu Metall
reducirt wird (CLAUS).
Die durch Erhitzen von Osmiumiridium mit Aetzkalk und Salpeter im Silbertiegel erhaltenen
Schmelzkuchen (vergl. Bd. V, pag. 369) werden mit Wasser behandelt. Die orangefarbene
Lösung enthält Kalihydrat und die Kaliumsalze der salpetrigen und Salpetersäure, der Osmium-,
Ueberosmium- und Rutheniumsáure. Dieselbe wird mit Salpetersdure vorsichtig neutralisirt, wo-
bei sich besonders zuletzt viel Stickstoffoxyde entwickeln, sowie der Geruch nach Ueberosmium-
säure auftritt, während sich ein sammetschwarzer Niederschlag von Osmiumhydroxyd mit etwa
15—202 Rutheniumhydroxyd abscheidet. Der ausgewaschene Niederschlag wird in einer mit
sehr gut gekühlter Vorlage versehenen Retorte mit Salpeter-Salzsáure gekocht, bis alles Osmium
als Ueberosmiumsáure überdestillirt ist. Zur Erkennung dieses Zeitpunktes bringt man eine Probe
abwechselnd in den oxydirenden und reducirenden Theil der Bunsenflamme; bei Osmiumgehalt
erfolgt in der Oxydationsflamme momentan ein starkes Leuchten. Der Destillationsriickstand
enthält hauptsächlich Ruthenichlorid nebst wenig Rutheniumsesquichlorid. Die heisse con-
centrirte wässrige Lösung desselben scheidet nach Zusatz vor Salmiak bei Abkühlung braunes
*) 1) CLAUS, Ann. 56, pag. 257; 59, pag. 234; PocG. Ann. 64, pag. 192. 2) OSANN
Pocc. Ann. 13, pag. 283; 14, pag. 329; 64, pag. 197. 3) Carey LEA, Sillim. Amer.
Journ. (2) 38, pag. 83. 4) DEVILLE u. DEBRAY, Ann. chim. phys. (3) 56, pag. 406. 5) GiBBs,
Sillim. Amer. Journ. (2) 34, pag. 343; 37, pag. 61. 6) DEVILLE u. DEBRAY, Compt. rend. 83,
pag. 926. 7) FizEAU, Compt. rend. 68, pag. 1125; PocG. Ann. 138, pag. 26. 8) A. Jory,
Compt. rend. 107, pag. 994. 9) A. Jory, Compt. rend. 108, pag. 946. 10) FREMY, Ann. chim.
phys. (3) 44, pag. 393. 11) DEVILLE u. DEBRAY, Ber. 1875, pag. 339; Ann. chim. phys. (5) 4,
pag. 537. 12) DEBRAY u. Jory, Compt rend. 106, pag. 100; 328, 1494. 13) WOHLER,
Ann. 139, pag. 116; 191, pag. 374. 14) Jory, Compt. rend. 108, pag. 854. 15) CLAUS,
Journ. prakt. Chem. 42, pag. 364. 16), GBS, Sillim. Amer. Journ. (2) 29, pag. 427; 34,
pag. 344. 17) Jory, Compt. rend. 108, pag. 1300. 18) CAREY LEa, Sillim. Amer. Journ. (2) 68,
pag. 88.
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