Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

262 Handwörterbuch der Chemie. 
kühler erhitzt. Nach dem Erkalten scheidet sich der grösste Theil des Esters aus, der Rest 
kann aus der Mutterlauge durch Wasserzusatz gewonnen werden, 
Der Ester bildet schöne, lange Nadeln vom Schmp. 58°. Er geht durch Ein- 
wirkung von Kaliumáthylat (1 Mol. auf 1 Mol.) unter Bromwasserstoffentwicklung 
in Monobromfumarsáureüthylester über (138) ^ Durch Einwirkung von Aethylen- 
diamin wird ebenfalls Bromwasserstoff abgespalten und es entsteht eine Verbindung 
C—CONHC,H,NH, 
Ill (farblose Nadeln oder Säulen vom Schmp. 161?) (139). 
C — COOCH; 
CHNH, COOH 
Diamidobernsteinsäure, C,H,N,O, z | , wird durch 
CHNH,COOH 
Reduction von Phenylhydrazindioxyweinsáure mit Natriumamalgam in alkalischer 
Lösung gewonnen (141). 
Darstellung. 70 Grm. Phenylhydrazindioxyweinsäure werden in 1 Liter Wasser gelóst 
und 175 Grm. Aetznatron zugefügt; darauf trägt man bei 2—4° 1600 Grm. 24 proc. Natrium- 
amalgam unter heftigem Schütteln in kleinen Portionen ein. Nach je 100 Grm. Amalgam neu- 
tralisirt man mit Salzsäure. Schliesslich wird noch mit 200 Grm. Amalgam längere Zeit durch- 
geschüttelt. Die farblose Lösung wird nun zur Befreiung von Anilin mit Aether extrahirt, darauf 
mit Salzsäure genau neutralisirt und unter Verschluss in der Kälte stehen gelassen, wobei sich 
die Sáure in weissen Krystüllchen ausscheidet. Ausbeute 354 der Theorie. 
Diamidobernsteinsáure krystallisirt in farblosen Prismen, die nicht unzersetzt 
schmelzen. Bei raschem Erhitzen sublimirt ein kleiner Theil, wáhrend das meiste 
verkohlt; nahezu unlóslich in Wasser, Alkohol, Aether, Ligroin, Benzol, Chloro- 
form, Aceton, Schwefelkohlenstoff, Eisessig, Essigsäureanhydrid, Nitrobenzol, 
Anilin und Phenol, dagegen wird die Säure von Mineralsäuren, von Alkalien 
und Barytwasser sowie von Alkalicarbonaten leicht aufgenommen. Die Salze sind 
nur wenig beständig, sie werden z. Thl. schon durch Wasser zersetzt. 
Mit Eisenchlorid erzeugt das neutrale Kalisalz zunächt eine rothe Lösung, 
bei weiterem Zusatz tritt ein ockergelber Niederschlag auf, der sich im Ueber- 
schuss des Kalisalzes wieder mit braunrother Farbe löst. 
Charakteristisch ist die Kupferverbindung; dieselbe fällt beim Zusammengeben 
der Lösung eines Kupfersalzes mit der des neutralen Kaliumsalzes der Säure 
als intensiv ultramarinblauer, flockiger Niederschlag, der von Ammoniak, sowie 
von einem Ueberschuss des Kaliumsalzes mit tief blauer Farbe gelöst und von 
Säuren leicht zersetzt wird. 
Anilidobernsteinsáure (Phenylasparaginsáure), C,Q,H,,NO, — 
CH, — COOH 
NHCH,CH — COOH 
mit alkoholischem Kali (142). 
Aethylester, C,H,(NC,H,)(COOC,H;),, wird durch Erhitzen von Brom- 
bernsteinsáureester mit 2 Mol. Anilin auf dem Wasserbade gewonnen. — Gelbe, 
unter theilweiser Zersetzung bei 214? siedende Flüssigkeit (143). 
Anilidosuccinimid, CoH, (NHC H) Ga NH, wird aus Anilin und 
Bromsuccinimid, C4H4Br(CO,)NH, gewonnen. Gelbe Blättchen (aus Alkohol). 
Schmp. 158? (143). 
Salze. Chiorhydrat, C,,H,,N,0, HCI 4- H,O (?). 
Quecksilbersalz, (C, ,H94N,O,),Hg; hellgelbes, krystallinisches Pulver. 
Nitrosoverbindung, C,,H,N,O,:NO; hellgelbe Nadeln vom Zersetzungsschmelz- 
punkt 187°. 
, entsteht beim Kochen von Phenylasparagindianilid 
   
   
      
  
  
  
    
   
  
  
     
    
   
   
   
   
     
   
   
   
    
  
  
   
   
    
    
    
    
   
  
   
    
     
    
   
    
    
    
    
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