Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

    
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
  
  
  
  
    
  
    
   
  
  
   
   
    
   
  
   
  
  
    
   
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
     
    
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Süuren, mehrbasische. 
Acetylderivat, C,,H,N,0,(C,H,0); goldgelbe, rhombische Tafeln, die bei 190° er- 
weichen, bei 200° vôllig schmelzen. 
Das Imid wird durch alkoholisches Ammoniak bei 100° übergeführt in 
Anilidosuccinamid, U,H,(NHC,H,;)(CONH;)», farblose Krystallblätter 
vom Schmp. 175°. 
Anilidosuccinaminsäure, (GB NHO HJ" CONES wird als weisse 
Fillung erhalten, wenn man Amidosuccinimid mit etwas Kalkmilch bis zum Ver- 
schwinden der Gelbfirbung (ca. 1—2 Min.) kocht und die concentrirte, von über- 
schüssigem Kalk durch Kohlendioxyd befreite Lósung mit nicht überschüssiger 
Salzsáure versetzt (143). 
Anilidosuccinanil, C,H, (NHC HCO NHC, H,, wird erhalten durch 
Erwärmen von gepulverter Brombernsteinsáure mit Anilin; weisse Nadeln (aus 
Alkohol) vom Schmp. 211?. Liefert ein Nitrosoderivat in gelblichen Blittchen 
vom Schmp. 180? und giebt mit alkoholischem Ammoniak bei 100° 
Anilidosuccinanilamid, C;,H4(NC,H,)(CONH;)(CONEHC,H,;), weisse 
Krystallwarzen vom Schmp. 200*. 
Dianilidobernsteinsáure, C,4,H,4,N,O, — C,H,(NHCGH;),(COOTLD,, 
wird aus ihren Salzen durch Säuren abgeschieden; dabei fällt sie zunácht als 
amorpher Niederschlag, um sich bei weiterem Zusatz von Säure wieder zu lösen, 
und dann krystallinisch wieder zu erscheinen. Sie stellt ein weisses, sehr leichtes, 
geruch- und geschmackloses Pulver dar, das sich gegen 190° unter Gasentwicklung 
uud Bräunung zersetzt. Kaum löslich in Wasser, Alkohol und Aether. Aus 
heissem Eisessig krystallisirt sie in schönen, glänzenden Blättchen; in concentrirter 
Schwefelsäure und Salzsäure löst sie sich unter merklicher Erwärmung auf; bei 
der trockenen Destillation treten Anilin und harzige Zersetzungsprodukte auf. 
Von den Salzen sind die Alkalisalze und das Baryumsalz in Wasser löslich 
und krystallisirt zu erhalten; die übrigen Salze, besonders die der Schwermetalle, 
sind in Wasser kaum löslich (144). 
Aethylester, C,,H,,N,O, — C,H,(NHC,H;),(COOC,H,),, entsteht 
durch Erhitzen von Dibrombernsteinsáureester mit 4 Mol. Anilin auf dem Wasser- 
bade. — Feine, weisse, seideglinzende Nàádelchen vom Schmp. 150° Unlóslich 
in Wasser, schwer lóslich in Aether, Benzol und Ligroin, leicht in Chlorotorm 
und heissem Alkohol; lóst sich ferner in concentrirter Salz- und Schwefelsäure 
und wird aus diesen Lösungen durch Wasser unverändert abgeschieden.  Bildet 
mit Salpeterschwefelsäure eine Nitrosoverbindung. Durch Verseifen mit alkoho- 
lischem Kali oder Natron entsteht das betr. Salz der Sáure. Brom erzeugt 
Hexabromdianilidobernsteinsáureester, CjH,(NH C,H,Br,), 
(COOC,H,), Glünzende Nadeln (aus Alkohol) vom Schmp. 103—104^; 98—99* 
(aus Petroláther krystallisirt. Leicht löslich in Chloroform, Aether, Benzol, heissem 
Petroläther und heissem Alkohol, unlóslich in Wasser. Erstarrt nach dem 
Schmelzen beim Erkalten glasartig und wird nicht mehr krystallinisch. Durch 
Verseifen lässt er sich in Salze der freien Säure überführen, die durch Säuren die 
Hexabromdianilidobernsteinsäure, C,H,(NH-C;H,Br;),:(COOH),, 
als weissen, amorphen Niederschlag fallen lassen. Sie schmilzt gegen 230° unter 
Schwärzung. Unlöslich in Wasser, wird sie auch von den anderen gewöhnlichen 
Lösungsmitteln nur wenig aufgenommen. Sie sowohl als ihre Salze sind be- 
ständiger als die bromfreie Säure (144) und deren Salze. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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