350 Handwôrterbuch der Chemie.
wird zu dem staubtrockenen Phenolnatrium im Autoclaven unter Druck Kohlensäure zugeleitet
oder feste Kohlensäure zugesetzt, nachdem man anfangs gekühlt, wird dann mehrere Stunden
lang auf 120—140° erhitzt. Das gebildete Mononatriumsalicylat wird mit Salzsäure zerlegt,
die stark gefärbte rohe Säure entweder durch Umkrystallisiren oder besser durch Destillation mit
überhitztem Wasserdampf (59) gereinigt.
Ausser diesem Verfahren haben sich noch drei andere Eingang in die Technik
errungen und durch Patente geschützt: das von HENTSCHEL (50), von HOFMANN
und SCHOETENSACK (47) und der SCHERING’schen Fabrik (60).
Prüfung. Reine Salicylsäure löst sich in concentrirter Schwefelsäure farblos auf (61). Beim
Verdunsten der alkoholischen Lösung auf einem Uhrglase muss sie eine rein weisse Efflorescenz
geben. Die nach den angeführten Methoden aus rohem Phenol dargestellte Salicylsäure ist durch
Homologe stets verunreinigt (63, 64). Diese werden durch Titration vermittelst Natronlauge
und Phenolphtalein als Indicator bestimmt. 1 Grm. Salicylsäure erfordert zur Sättigung
126:3 Cbcem. 444 Normalnatronlauge, Oxytoluylsáure 659:4 und Oxyxylylsáure 603:8 Cbcem. (64).
Wesentlich auf demselben Princip beruhen die von B. FISCHER (65) angegebenen Methoden
zur Bestimmung der Verunreinigungen der Handelssalicylsáure.
Nachweis. Die Salicylsáure giebt mit verdünnter Eisenchloridlósung eine violette Fárbung.
Freie Säuren, namentlich Essigsäure und Salzsäure beeinträchtigen die Intensität derselben. Ver-
mittelst dieser Reaction gelingt es noch im Bier 0:1 Milligrm., im Wein 0:2 Milligrm. nachzuweisen.
Bei jeder Untersuchung auf Salicylsáure vermittelst Eisenchlorid muss dieselbe der Flüssigkeit durch
geeignete Lósungsmittel, welche namentlich Gerbstoffe nicht aufnehmen, entzogen werden. Aether
(66), Amylalkohol, Benzin, Chloroform (67) und Schwefelkohlenstoff sind vorgeschlagen. Am
besten bewührt sich ein Gemisch gleicher Theile Aether und Petrolither (68). Die filtrirte
ütherische Lósung wird vom Lósungsmittel bis auf ein Geringes befreit, und der Rückstand mit
Wasser und verdünnter Eisenchloridlósung versetzt. Die Salicylsáure von der Flüssigkeit durch
Destillation zu isoliren, ist deshalb nicht immer angebracht, weil z. B. reine, salicylsáurefreie Biere
ein Destillat geben, weiches mit Eisenchlorid eine der Salicylsáurereaction ühnliche Fürbung giebt
(69). Beim Nachweis im Harn fügt man erst Bleiacetat hinzu, entfernt aus dem Filtrate über-
schüssiges Blei mit Schwefelsáure und prüft mit Eisenchlorid (80, 81). Neben Phenol wird die
Salicylsáure vermittelst ihres charakteristisch riechenden Methylesters erkannt, welcher leicht beim
Kochen mit wenig concentrirter Schwefelsdure und Methylalkohol entsteht (78). Die Eisen-
chloridreaction kann hierbei zum Nachweis angewandt werden, wenn man ihrem verschiedenen
Verhalten gewissen Agentien gegenüber Rechnung trügt (75). Die beim Phenol, wie auch beim
Resorcin entstehende Färbung verschwindet auf einen Zusatz von einem Tropfen Milchsàure,
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