Handwörterbuch der Chemie.
354
enthalten Säure absorbierende Substanzen (142, 181, 182). Auch von Harnstoff
und Gelatine wird Salicylsáure gebunden (181). Ihre häufige Verwendung im
Gáhrungsgewerbe siehe (roa, 109, 120, 116, 123, 125, 128, 113, 133, 114, 137, 141,
143, 145). Nicht verwendbar ist die Salicylsáure zur Conservirung von Milch,
Butter (123, 131, 135, 136) und Fleisch (113, 116, 124). In der Gerberei wird sie
zum Entkalken von Fellen gebraucht (318). Eine ausgedehnte Verwendung findet
sie in der Farbstoffchemie. Ferner werden Titrirflüssigkeiten (183, 184) mit ihr
haltbar gemacht, desgleichen auch Lackmustinctur (185). Die Verwendung ihres
Eisensalzes an Stelle von Lackmustinktur als Indicator (186) ist nach DUNN un-
vortheilhaft (187), dagegen ist ihr Natriumsalz zum Titriren von Eisen in An-
wendung gebracht worden (188).
Salze der Salicylsüure. Die Salicylsäure bildet neutrale, saure und basische Salze.
Die sauren sind eine Vereinigung von 1 Mol. neutralen Salzes und 1 Mol. Säure. Die basi-
schen Salze werden durch Kohlensäure in neutrale verwandelt.
Das neutrale Kaliumsalz, C;H,(OH)CO,K 4- 1H,O, Nadeln, entsteht beim Auf-
lósen von Salicylsáure in kohlensaurem Kali. Der nach dem Eindampfen hinterbliebene Rück-
stand wird mit Alkohol ausgezogen, Verdunsten desselben im Vacuum (21). Phenolkalium im
Kohlensüurestrom auf 150? (9, 189) erhitzt, liefert gleichfalls das Salz der Salicylsüure, bei
hóherem Erhitzen (220?) geht die Hydroxylgruppe in Parastellung über, indem 92 Mol. des
neutralen Salzes in basisch p-oxybenzoésaures Kalium, Phenol und Kohlensüure übergeführt
werden. Beim Arbeiten in Druckgefüssen geschieht die Umwandlung in die Parasüure, ohne
dass ein Theil in Phenol und Kohlensäure zerfällt (191). Basisch p-oxybenzoësaures Kali ent-
steht auch, wenn Salicylsáure mit 2 Mol. Kalihydrat auf 290? erhitzt wird, Mit 3—4 Mol.
Kalihydrat erhitzt, findet Zersetzung in‘ Phenol und Kohlensäureester erst bei 300° statt, während
bei Anwendung von 6 Mol. die Salicylsäure selbst bei dieser Temperatur unverändert bleibt
(189).
Das saure Salz hat die Zusammensetzung C,H,(OH)CO,K + C,Hg60,, krystallisirt aus
der concentrirten alkoholischen Lösung des neutralen Salzes und der Säure in grossen, rhom-
bischen Krystallen.
Das basische Salz, C,H,(OK)CO,K, lóst sich leicht in Alkohol (190).
Das neutrale Natriumsalz, C,H,(OH)CO,Na, ein in Wasser leicht lósliches Pulver,
entsteht beim Erhitzen von Phenolnatrium und Kohlensäure auf 120—1409?. Auf 920? erhitzt,
geht es in das basische Salz über, 2C, H,(OH) CO,Na —C,H,(ONa) CO,Na 4- C,H,O H--CO,.
Niemals entstebt hierbei ein Salz der Parasüure, vielmehr verwandelt sich p-oxybenzoésaures
Pharm. (3) 12, pag. 226, 443. 193) H. MILONE, Gazz. chim. ital. t5, pag. 219; Jahresb. 1885,
pag. 1476. 194) F. v. HEvbpEN's Nachfolger, Chem. Centralbl. 1888, pag. 721, 1162 Ref.
195) L. VAN ITALLIE, Pharm. Ztg. 1889, pag. 131 Ref. 196) F. ViGIER, Pharm. J. Trans. (3) 8,
pag. 692; Jahresb. 1878, pag. 759. 197) LAJOUX u. GRANDVAL, Pharm. J. Trans. (3) 12,
pag. 763; Jahresb. 1882, pag. 908. 198) B. FrscHER, Chem. Centralbl 1888, pag. 1417 Ref.
199) K. SZADEK, Chem. Centralbl. 1888, pag. 229 Ref. 200) S. AnANJo, Chem. Centralbl. 1888,
pag. 611 Ref. 201) L. Worrr, Pharm. J. Trans. (3) 14, pag. 508; Jahresb. 1883, pag. 1137.
202) S. BARILARI, Gazz. chim. ital. 7, pag. 358; Jahresb. 1877, pag. 747. 203) H. KUPFEFBERG,
Journ. f. pr. Chem. (2) 16, pag. 424. 204) F. GuTHRIE, Phil Mag. (5) 18, pag. 22, 105;
Jahresb. 1884, pag. 133. 205) G. FRIESE, Ber. 14, pag. 2805. 206) FORST u. BÖHRINGER,
Ber. 15, pag. 1658. 207) O. HESSE, Ann. 214, pag. 9. 208) A. LADENBURG, Ber. 13, pag. 106,
1083. 209) POWER u. WERBKE, Pharm. J. Trans. (3) 18, pag. 349; Chem. Centralbl. 1888,
pag. 1547. 210) BROUGHTON, N. Rep. Pharm. 25, pag. 311; Jahresb. 1876, pag. 588. 211) H.KorP,
Ann. 94, pag. 301. 212) RAMSAY u. YOUNG, Chem. Soc. J. 47, pag. 649; Jahresb. 1885,
pag. 119. 213) MENDELEJEFF, Compt. rend. 50, pag. 52; Jahresb. 1860, pag. 7. 214) DELFFS,
Ann. 92, pag. 278. 215) BERTHELOT, Compt. rend. 101, pag. 651; Jahresb. 1885, pag. 169.
216) CAHOURS, Ann. chim. phys. (3) 10, pag. 327. 217) E. WAGNER, Journ. f. pr. Chem. (2) 27,
pag. 212. 218) GERHARDT, Compt. rend. 38, pag. 32; Ann. chim. phys. (3) 45, pag. 104;
Natriu:
in bas
I
Krysta
I
Säure
I
Natriui
I
I
und sc
monol
]
ôsliche
I
von S:
in Wa
I
glánze
T.
seidegl
Blättch
A
und K
N
Z
Nadeln
glänze
basis:
C
Ann. f
Chem.
Am. (
Chem.
£ pr.
pag. 3
Journ.
Chem.
Centra
Compt
f pr.
237)
ROTH,
Ber. 2
v. HEY
243) '
245) (
pag. 2
pag. 2
pag. 4.