Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

Handwörterbuch der Chemie. 
Pyrrolazo- p- dimethylamidobenzol, (C,H,NH)N-—N'C,H,N'(CH,), Aus 
Diazo-p-dimethylamidobenzol und Pyrrol in alkalischer Lósung. Grün scien, bei 159° 
schmelzende Blättchen. Zweisäurige Base, giebt mit Platinchlorid einen dunkelgrünen Niederschlag. 
Von dem im früheren Artikel beschriebenen Pyrrylmethylketon oder 
a-Acetylpyrrol sind einige neue Derivate dargestellt worden, die im folgenden 
angeführt sind. Es ist ferner die Stellung der Acetylgruppe im Pyrrylmethylketon 
und in anderen damit verwandten Kórpern bestimmt worden, und es hat sich 
herausgestellt, dass im Allgemeinen die negativen organischen Radikale im Pyrrol, 
wie im "TThiophen, vorzugsweise die a-Stellungen einnehmen. 
Das Pyrrylmethylketon giebt bei der Reduction mit Natriumamalgam das 
entsprechende 
Pyrryimethylpinakon, (C,H,NID.: CCOHY-CH, — C(OHY. CH, 
(C,H4NH) (19), welches glasglánzende, monokline Krystalle liefert, die bei 98° 
schmelzen und 2 Mol. Wasser enthalten. Die entwásserte Verbindung schmilzt 
bei 120°. — Neben dem Pinakon scheint sich bei der Reduction des a-Acetyl- 
pyrrols auch das entsprechende Pyrrylmethylcarbinol zu bilden, welches eine an 
der Luft sich bráunende, dicke, gelbliche Flüssigkeit, die nicht ohne Zersetzung 
bei 290—300? siedet, darstellt. 
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Dibrom-f-nitropyrrylmethylketon, C,Br,(NO,) (COCH,;) NH, ent- 
steht aus dem bei 197? schmelzenden Nitropyrrylmethylketon bei der Bromirung 
in Eisessiglósung. Breite, bei 175? schmelzende Nadeln (14). 
Dibrom-a-nitropyrrylmethylketon, C,Bry(NO,)(COCH,)NH, ent- 
steht aus dem Bibrompyrrylendimethyldiketon durch Behandlung mit kalter 
Salpetersäure. Lange, weisse, bei 206° schmelzende Nadeln. Giebt bei fortge- 
setzter Nitrirung das 88'-Bibrom-««'-dinitropyrrol und bei der Oxydation Bibrom- 
maleïnimid (14). 
Das Pyrrylendimethyldiketon oder aa'-Diacetylpyrrol giebt beim Behandeln 
seiner warmen, wässrigen Lôsung mit Bromdämpfen das 
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Bibrompyrrylendimethyldiketon, C,Br,(COCH,), NH (14), welches 
weisse, bei 171—172° schmelzende Nadeln bildet. Es giebt bei der Einwirkung 
von rauchender Salpetersäure in der Kälte das oben erwähnte Nitroprodukt, und 
bei der Oxydation mit Salpetersäure Bibrommaleinimid. Aus diesen Thatsachen 
folgt, dass die beiden Acetylgruppen sich in den a-Stellungen befinden. 
Propionsáureanhydrid wirkt auf Pyrrol in ganz áhnlicher Weise wie Essig- 
sáureanhydrid. Beim Kochen von Pyrrol mit Propionsáureanhydrid und Natrium- 
propionat entsteht ausser dem schon oben erwáhnten v-Propionylpyrrol das 
Pyrryláthylketon oder c-Propionylpyrrol, C,H,(COC,H,)NH (15), 
welches farblose Náüdelchen bildet, die bei 52? schmelzen und bei 222—925? 
sieden. Mit ammoniakalischem Silbernitrat giebt es eine krystallinische Silber- 
verbindung, C, H,(COC,H ;) N Ag. 
Pyrrylendiäthyldiketon oder Di-c-propionylpyrrol, C,H,(COC,H,), 
N H, entsteht beim Erhitzen des Pyrrols mit Propionsäureanhydrid im Rohr auf 
260?. Farblose Nadeln, die bei 116—117? schmelzen (15). 
Alkylderivate des Pyrrols. 
Die y-Alkylpyrrole oder tertiären Pyrrole entstehen hauptsáchlich bei der 
Einwirkung der Jodalkyle auf Pyrrolkalium oder des Kaliums auf das Gemenge 
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