Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

     
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
    
  
  
    
   
   
    
  
  
  
   
  
  
   
   
  
   
  
    
   
  
  
  
   
     
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(a-)m-Jodsalicylsáure, CO;H:OH:]J — 1:2:5. Erhitzt man Salicylsäure 
mit Jod so lange, bis die Schmelze ins Sieden geráth (29) so entsteht hierbei 
noch keine Jodsalicylsáure (30), sondern erst dann, wenn man die Schmelze mit 
Natronlauge und hierauf mit Salzsäure behandelt, indem durch hierbei gebildete 
Jodsäure der reducirende Einfluss der bei der Substitution entstehenden Jodwasser- 
stoffsäure aufgehoben wird. Daher entsteht Jodsalicylsäure auch einfach beim 
Lösen von Jod und Salicylsäure in Natronlauge und Ansäuern mit Salzsäure (30), 
oder beim Behandeln wässriger Lösungen von Salicylsäure und Jodsäure mit Jod 
oder Jodwasserstoffsäure (30, 31). Ferner beim Kochen der alkoholischen Lösung 
von Salicylsäure mit Jod (28), oder in der Kälte beim wechselweisen Eintragen 
von Jod und Quecksilberoxyd in die in Alkohol gelöste Salicylsäure (32). Beim 
Eingiessen einer Lösung von Jod in Chloroform in eine ebensolche der Salieyl- 
säure (33). Bei Einwirkung von Jod auf trocknes salicylsaures Silber unter 
stürmischer Reaction, wenn man jedes für sich fein pulverisirt, dann innig ge- 
mengt in einer Retorte gelinde erwürmt (34). Bei allen diesen Bildungsweisen 
entsteht in grósserer oder kleinerer Menge die Isomere, die Dijodsäure und nach 
dem zuerst angeführten Verfahren sogar die Trijodsáure (Trennung vergl. (v-)m- 
Jodsalicylsáure und Dijodsalicylsáure). Die (a-)m-Jodsalicylsáure allein erhált man 
durch Einwirkung von Jódwasserstoff aut die p-Diazosalicylsáure (35, 36). Lange 
Nadeln vom Schmp. 197?. Schwer in Wasser, leicht in Alkohol und Aether lós- 
lich. Von concentrirter Jodwasserstoffsdure wird sie schon unter 100* angegriffen. 
bei 100? erfolgt die Rückwärtssubstitution des Jods durch Wasserstoff vollstindig 
(30). Beim Schmelzen mit Kali wird sie in p-Oxysalicylsáure übergeführt (28). 
Beim Erhitzen spaltet sie Kohlensáure ab unter Bildung von Jodphenol. Eisen- 
chlorid färbt die wässrige Lösung violett. 
Salze (31). Kaliumsalz mit 3H,O. Farblose Bläftchen. 
Natriumsalz. Wasserfreie, farblose Schuppen, die bei 20? in 13 Thln. Wasser lós- 
lich sind. 
Ammoniumsalz, 34H,0 enthaltende Nadeln. 
Bariumsalz, (C,H,JO,),Ba-- 4H,O.  Weisse, stark glinzende Schuppen; bei 20? in 
78 Thln. Wasser lóslich. Eine gesättigte Lösung des Salzes in erwürmtes Barytwasser ge- 
gossen, giebt das Bariumsalz, C I CO sa + 2H,0. Büschel und Sterne von Nadeln. 
Calcium- und Magnesiumsalz krystallisiren mit GH,O in Prismen (37). Silbersalz 
bildet harte Körner, Bleisalz einen weissen Niederschlag. 
Aethylester (36), C;H,J(OH)CO,C,H,. Aus dem Silbersalz durch Aethyljodid. Farb- 
lose Nadeln. Schmp. 70—71°. , 
Dijodsalicylsäure (29), C,H,J,(OH)CO,H(CO,H:OH:J:J = 1:2:3:5). 
Nebenprodukt bei der Darstellung der (a-)m-Jodsalicylsáure. Wird am besten 
dargestellt nach der Methode WzsELskvy (32), indem man in die alkoholische 
Lösung der Salicylsäure (1 Mol.) abwechselnd Jod (2 Mol.) und Quecksilberoxyd 
einträgt. Man trennt vermittelst der Natrium- oder Bariumsalze von der Mono- 
jodsäure. Nadeln, welche sich bei etwa 219—215? zu bráunen anfangen und bei 
290—930 unter Zersetzung schmelzen. Lóslich in 1428 Thln. Wasser bei 15° 
und in 656 Thln. kochendem Wasser; leicht lóslich in Alkohol und Aether (31). 
Beim Schmelzen mit Kali entstehen Oxysalicylsáure und Protocatechusáure (38). 
Mit Eisenchlorid tritt Violettfárbung ein. Bildet schwer lósliche Salze (31). 
Kaliumsalz (4-4Mol. H,O). Réthliche Schuppen. Lóslich in 180" Thln. Wasser von 20°. 
Natriumsalz, (4 241H,0). Stark glünzende, platte; Nadeln. Léslich in 45°6 Thin. 
Wasser von 20°. 
LADENBURG, Chemie. X. 25 
  
  
  
       
	        
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