Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Salicylsäure, o-Oxybenzoësäure. 391 
Ammoniumsalz. Gelbe, in kaltem Wasser schwer lösliche Nadeln, aus deren Lösung 
Silbernitrat das Silbersalz als gelben, pulvrigen Niederschlag fällt. 
Dinitrosalicylsäure-Phenylester (132), C,H,(NO,),(OH)CO,C,H,. Durch 
Nitrirung des Salols oder Acetylsalols mit Salpetersäure erhalten. Bildet aus Eisessig Nadeln 
vom Schmp. 183?, die in Alkohol schwer lóslich sind. Die Acetylverbindung krystallisirt in 
weissen Nadeln vom Schmp. 118°. 
Dinitrosalicylsäure-o-Nitrophenylester(132),C,H,(NO,),(OH)CO,—C,H,(NO,). 
Durch Nitriren des Salols mit Salpeterschwefelsäure erhalten. Silberglänzende Blättchen vom 
Schmp. 100°. Als zweites Produkt entsteht 
der Dinitrosalicylsäure-p-nitrophenylester (132). Gelblich-weisse Nadeln vom 
Schmp. 1769. Die Acetylverbindung schmilzt bei 156°. : 
Dinitrosalicylmethylüthersüure - Methylester, C4 H4,(NO,) (OCH;) CO,CH,. 
Aus dem Silbersalz des Dinitrosalicylsäure-Methylesters durch Jodmethyl. Grosse, dicke, quadra- 
tische Prismen vom Schmp. 69°. Giebt, mit Ammoniak erwürmt, Dinitroanthranilsáure-Methyl- 
ester (62). 
Dinitrosalicyläthyläthersäure - Methylester, C;H,(NO,),(OC,H;)CO,CH,;. 
Wohl ausgebildete, monokline Prismen vom Schmp. 80°. 
Dinitrosalicylsäure-Aethylester (62, 69), C,H,(NO,),(OH)CO,C,H,. Derselbe 
wird gebildet, wenn man in die alkoholische Lösung der Dinitrosalicylsäure Chlorwasserstoft 
einleitet. Er bildet grosse, farblose, bei 99—100° schmelzende Tafeln (67). 
Sein Ammoniumsalz krystallisirt in langen, goldglänzenden Nadeln. 
Das Silbersalz, aus feingeschlemmtem Silberoxyd und dem Ester, bildet feine, orange- 
gelbe Nadeln oder Kügelchen. Mit Methyljodid giebt es den 
Dinitrosalicylmethyläthersäure- Aethylester , C;H,(NO,),(OCH,)CO,C,H;. 
Grosse, dünne, farblose, sechsseitige Tafeln vom Schmp. 47°. 
Dinitrosalicyläthyläthersäure - Aethylester, Cj4H,(NO,),(0C,H,) CO,C, H,. 
Flache, prismatische Krystalle vom Schmp. 49°. 
Dinitrosalicylphenyläthersäure (88), C;H,(NO,),(0-C;H,;)CO,H. 
Sie wird dargestellt, indem man 1 Thl. Salicylphenylüthersüure in 5 Thle. auf 0? abgekühlte 
Salpetersäure einträgt, die Lösung nach istündigem Stehen in Wasser giesst und die harzig 
ausgeschiedene Dinitrosáure durch Ueberführung in das schwer lósliche Bariumsalz von mit- 
gebildeter Nitrosalicylsáure und Nitrophenolen trennt. 
Sie krystallisirt aus Benzol in farblosen Nadeln, welche bei 153° schmelzen, 
reichlich in Alkohol, Essigsiure und Chloroform, wenig in Aether und Benzol 
lóslich sind. 
Beim Erhitzen mit Salzsáure, Bromwasserstoff oder verdünnter Schwefel- 
sáure auf 940? tritt keine Veründerung ein, auch Ammoniak und Alkali ist ohne 
Einwirkung. Erwürmen mit rauchender Salpetersáure bewirkt Zerlegung und 
weitere Nitrirung, es entstehen (a-)m-Nitrosalicylsáure (1, 2, 5) und 1-2-4-Dinitro- 
phenol. Beim Erwáürmen auf 150? mit concentrirter Schwefelsäure entsteht 
Dinitroxanthon und eine in Wasser lósliche Sulfosáure. 
Bariumsalz, [C;H,(NO,),(0 C,H,) CO,],Ba 4- 4H,O. Gelbe, in kaltem Wasser sehr 
wenig lósliche Blüttchen, dagegen lóslich in absolutem Alkohol. 
Calciumsalz, [C;H,(NO4),(0C,H,)CO,],Ca-- 4H4O. Blüttchen. 
Silbersalz, C,;H,(NO,),(0C,H,)CO,Ag. Weisse, feine, sehr explosive Nadeln, die in 
heissem Wasser lóslich sind. 
Methylester, C,H,(NO,),(0C,H,)CO,. CH,. Durch Einleiten von Chlorwasserstoff 
in die methylalkoholische Lôsung der Säure. Prismen vom Schmp. 126°, leicht löslich in 
Alkohol und Aether, unlóslich in Ligroin und Schwefelkohlenstoff. 
Aethylester, C,H,(NO,),(OC,H;)CO,.C,H,. Prismen vom Schmp. 76°. 
Amid, C,H,(NO,),(OC,H,)CO-NH,. Aus dem Aethylester und concentrirtem Am- 
moniak. Prismen vom Schmp. 166°. 
    
    
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
   
   
  
   
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
   
   
    
   
  
  
  
    
  
 
	        
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