462 Handwörterbuch der Chemie.
BERTHELOT giebt an, dass sich nur sehr wenig Ozon bildet, wenn das Wasser nicht durch
Schwefelsäure , sondern durch Phosphorsäure angesäuert ist. Nach MEIDINGER bildet sich bei
der Elektrolyse des Wassers auch immer etwas Wasserstoffsuperoxyd (67).
9. Ozonbildung auf chemischem Wege. Ein von HouzeAUu (68) angegebenes Ver-
fahren zur Darstellung von Ozon besteht in der Einwirkung von Schwefelsäure auf Bariumsuper-
oxyd, wobei die Erhóhung der Reactionstemperatur auf über 60? vermieden werden muss. Man
lässt das Bariumsuperoxyd in Portionen in die achtfache Menge Schwefelsiuremonohydrat fallen,
worauf jedesmal das Gefäss schnell mit einem das Gasableitungsrohr tragenden Glasstopfen ver-
schlossen wird. Bei Anwendnng von ganz wasserfreiem, frisch bereitetem Bariumsuperoxyd ist
die Einwirkung der Schwefelsüure langsam, so dass man oft leicht erwürmen muss. Die ersten
Theile, etwa das erste Drittel des entwickelten Gases sind stark nach Ozon riechend, die letzten
Theile sind reines Sauerstoffgas. Dies hat seinen Grund darin, dass die Schwefelsäure wasser-
haltig geworden ist. Deshalb empfiehlt es sich auch, in einem Gefiss immer nur geringe
Mengen Bariumsuperoxyd, etwa 6 Grm., zu verarbeiten.
In gleicher Weise kann man aus Kaliumpermanganat und Schwefelsäure Ozon entwickeln.
2KMnO, 4- 3H,SO, = K,S0, + 2MnSO, + 3H,0 + O,.
Wenn man gepulvertes Kaliumpermanganat in einer Porzellanschale mit Schwefelsäure
übergiesst und aus einem BUNSEN-Brenner Leuchtgas auf die Oberflüche des Gemisches treten
lisst, so entzündet sich das Leuchtgas sofort. Ebenso tritt Entflammung ein, oft unter
Explosion, wenn man Terpentinól und andere ütherische Oele, Alkohol, Aether, Holzgeist,
Schwefelkohlenstoff, Benzol u. dgl. mit einer geringen Menge des genannten Gemisches berührt.
Auch bei der Einwirkung von Schwefelsáure auf trocknes Kaliumbichromat bildet sich
Ozon. Ferner ist der Sauerstoff, der beim Erhitzen von krystallisirter Ueberjodsáure auf 130 bis 185°
entsteht, ozonisirt; die Ueberjodsüure geht dabei in Jodsüureanhydrid über unter Entwicklung
von Wasser neben dem Sauerstoff. Nach SCHÓNBEIN ist der aus Bleisuperoxyd, Quecksilberoxyd,
Silberoxyd, sowie aus Chloraten durch Erhitzen dargestellte Sauerstoff ozonhaltig, nach Kiwo-
ZETT (69) auch der durch Glühen von Mangansuperoxyd erhaltene Sauerstoff.
Auch die feinen Pulver edler Metalle, wie des Golds und Platins, welche sehr viel Sauerstoff
zu absorbiren vermógen, enthalten Ozon. Bringt man solches Platinpulver in verdünnte Jod-
kalium-Stürkelósung, so tritt sofort Bláuung ein.
4. Ozonbildung bei langsamen Verbrennungen. Nach dem schon von SCHÖNBEIN
angegebenen Verfahren wird Ozon dadurch hergestellt, dass man einen langsamen Luftstrom bei
etwa 20° über feuchte Phosphorstücke leitet. Das aus dem Entwickelungsballon austretende
Gas wird in einem Kugelapparat mit Wasser oder schwacher Alkalilösung gewaschen, um
mitgerissene phosphorige Säure zurückzuhalten. Reines und trocknes Saueistoffgas wird ‘nach
SCHONBEIN durch Phosphor nicht ozonisirt. Damit die Reaction stattfinde, muss der Sauerstoff
feucht und verdünnt sein. Die Verdünnung kann durch ein Vacuum bewirkt werden oder auch
durch Vermischen des Sauerstoffs mit Wasserstoft, Stickstoff oder Kohlensüure. Auch die Tempe-
ratur ist dabei von Einfluss; bei 0? findet keine Ozonbildung statt; dieselbe beginnt bei 6 bis
8° und erreicht ein Maximum bei 15 bis 20°. Wenn die Luft oder der Sauerstoff Spuren von
Ammoniak oder Aethylen enthält, so tritt keine Ozonbildung ein. Auch bei Anwesenheit von
Alkohol, ätherischen Oelen, überhaupt Stoffen, welche das Leuchten des Phosphors verhindern,
entsteht kein Ozon.
Ebenso wie bei der hierdurch stattfindenden Oxydation des Phosphors tritt Ozonbildung
auch bei einer grossen Anzahl anderer langsamer Oxydationen ein.
Wenn man am Licht in einer Flasche Luft mit Terpentinöl durchschüttelt, so ist bald ein
Ozongehalt der Luft zu bemerken. Das Ozon löst sich in dem Terpentinöl, welches dasselbe
dann leicht wieder an oxydable Körper abgeben kann. Allmählich wird das Terpentinöl selber
oxydirt, das in demselben gelóste Ozon verschwindet also mit der Zeit. In einer mit einem
Korkstopfen verschlossenen, theilweise mit Terpentinól gefüllten Flasche wird der untere Theil
des Korkes alsbald gebleicht in Folge der Bildung von Ozon. Wie das Terpentinöl verhält
sich auch Bittermandelöl; hier tritt die Oxydation aber leichter ein, indem Benzoésüure entsteht
(ScHÓNBEIN Auch andere ätherische Oele, wie Bergamottöl, Citronenöl u. s. w. vermögen
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