466 Handwörterbuch der Chemie.
sáure. Die Diffusions-Geschwindigkeit des Ozons muss also erheblich grósser
sein als die des Chlors und nur wenig geringer als die der Kohlensäure. Dies
fand SoreT bestätigt. Durch Bestimmung des Volumens 7 des mit Sauerstoff
gemischten Gases, welches in den Diftusions-Apparat eintritt, sowie der Menge v
des diffundirten Gases enthält man das Verhältniss 5 , Welches bei gleicher
Diffusionsdauer für verschiedene Mengen 7 nahezu das gleiche ist. Für Chlor
ist dies Verhültniss — 0-927, fiir Kohlensáure 0:291, für Ozon 0:270. Dem ent-
spricht das Vol.-Gew. 1:658 sehr gut. In derselben Zeit wie 997 Raumtheile
Chlor diffundirten 271 Raumtheile Ozon, oder für je 1 Raumtheil Ozon diffun-
dirten 08376 Chlor, wührend das GRAHAW'sche Gesetz verlangt
y 1:658
Void
Ozon gehört zu den endothermischen Körpern, d. h. bei seiner Bildung
wird Wärme verbraucht, der Energie-Inhalt des Ozonmoleküls ist grösser als der
des Sauerstoffmoleküls. BERTHELOT (89) hat die Bildungswärme des Ozons
O2+ O, bestimmt zu —29-6 Cal. Es wurde die Wärmemenge gemessen, welche
Ozon bei seiner Zersetzung abgiebt, indem dies Gas im C
Lôsung von arseniger Säure einwirkt, welche dabei in Arsensäure übergeht.
Dieser endothermische Charakter des Ozons erklärt es, dass seine Wirkung auf
oxydable Kórper weit intensiver ist, als die des gewöhnlichen Sauerstoffs. Be-
merkenswerth ist es, dass die Wärmebindung bei der Bildung des Ozons von
einer Condensation des ursprünglichen Gases begleitet ist, während in der Regel
bei jeder Verdichtung eines Gases Wärme frei wird.
Chemische Eigenschaften. Die starke oxydirende Kraft des Ozons
áussert sich darin, dass es Jod zu oxydiren vermag. Wenn es trocken ist, so
entsteht das Anhydrid der jodigen Süure, wenn es feucht ist, so bildet sich Jod-
säure (OGIER). Bei längerer Berührung mit Wasser geht das Ozon in gewöhn-
lichen Sauerstoff über, ohne dass sich dabei Wasserstoffsuperoxyd bildet
[SCHÔNE (90)].
Feuchtes Ozon oxydirt Metalle, wie Eisen, Zink, Quecksilber, selbst Silber
bei gewôhnlicher Temperatur. Die Angabe SCHÔNBEIN's, dass Ozon bei Gegen-
wart von Alkali sich direkt mit Stickstoff zu salpetersauren Salzen verbinde, hat
BERTHELOT (91) nicht bestätigen kônnen.
HAUTEFEUILLE und CHAPPUIS (63) haben indessen nachgewiesen, dass elek-
trische Strôme, deren Intensität hinreicht, um viel Ozon in kurzer Zeit zu bilden,
aber nicht die zur Bildung von Untersalpetersäure erforderliche Spannung be-
sitzen, in einem vôllig trocknen Gemisch von Sauerstoft und Stickstoff eine un-
beständige Verbindung beider Elemente herbeizuführen vermôgen, die als Ueber-
salpetersäure bezeichnet wird. Das Vorhandensein dieses Kärpers wurde auf
spectroskopischem Wege nachgewiesen. Das Absorptions-Spectrum einer, wie
angegeben, behandelten Gasgemengeschicht von 2 Meter Länge zeigte die charakte-
ristischen Streifen des Ozons und ausserdem feine, dunkle Linien im Roth,
Orange und Grün. Stickstoft, salpetrige Säure, Untersalpetersäure und Salpetersäure
geben nicht dies Spectrum. Wenn das erwähnte Gasgemisch durch Wasser ge-
leitet wird, so wird dieses sauer, und das hindurchgegangene Gas giebt nur das
Ozon-Spectrum. Beim Erhitzen des Gasgemisches auf 130? tritt Zersetzung ein,
indem Untersalpetersáure entsteht, was sich durch spectrosk
verfolgen lässt.
= 08243.
alorimeter auf eine
opische Beobachtung
säu
unc
Sal
kel
Oz
Sal
Ph
in
sul
OX)
ges
trat
gee
die
frei
Fài
A]K
Fai
une
BCE
vor
RE:
dei
Tr
Oz
kot
SU]
gie
De
kói
Sc]
ver