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Schwefel. 481
werden; diese besteht in einer Destillation, die aus gusseisernen, nach DujARDIN
linsenfórmigen, Retorten, welche eingemauert sind, vorgenommen und in Mar
seille, Antwerpen, auch in Deutschland (Hermannia in Schónebeck) ausgeführt
wird.
Gernge Mengen Schwefel werden auch aus Schwefelerzen beim Rosten
oder auch durch Destillation derselben in Eisen- oder Thonróhren, sowie durch
nachtrágliche Krystallisation auf den Rósthaufen gewonnen; bei der Leuchtgas-
bereitung setzt sich in den Gascanälen Schwefelsublimat ab (16); aus den das
Leuchtgas verunreinigenden Schwefelverbindungen gewinnt man »Gasreinigungs-
Schwefel« (D. P. 18108 vom 3o. Oktober 1885).
Endlich wird Schwefel aus den Rückständen der Sodafabrikation nach
LEBLANC und aus Schwefelwasserstoff abgeschieden. Die letztgenannte Methode
wird mit Vortheil in England angewandt zur Aufarbeitung der LEBLANC-Soda-
rückstände, sowie der bei der Fabrikation von Ammoniumsulfat aus Gaswasser
entstehenden Gase (17). Zu dem Ende führt man zu dem Schwefelwasserstoff
so viel Luft, dass auf 1 Mol. H,S ein Atom Sauerstoff kommt und leitet das
Gemenge über erhitztes Fisenoxyd in Condensationskammern.
Der Schwefel kommt als »Stangenschwefel«, »Schwefelblumen« und »Schwefel-
milch« in den Handel. Stangenschwefel wird bei der Rectification des Roh-
schwefels durch Destillation nach dem oben erórterten Verfahren erhalten.
Zur beliebigen Bereitung von Stangenschwefel oder Schwefelblumen dient folgender von
MICHEL in Marseille construirter und von FEISSAT, PARRY-SIGNORET und LAMY verbesserter Apparat
(Fig. 9t Uu. 278). Der- puta i
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Schmelzkessel ist 1 Meter
tief und 1 Meter im Durchmesser; er steht durch Hahn und Rohr 7 mit dem Cylinder 2 in Ver-
bindung. Aus dem Cylinder gelangt der Schweteldampf in die 80 Cbm. fassenden Kammern 77.
Q ist eine geriumige Thüróffnung, die durch eine mit Blei überzogene Thür von Eisenblech ge-
(Ch. 277.)
schlossen ist; / ist ein Schieber zum willkürlichen Schliessen der Retorte. Am unteren Theil
der einen Seite der Kammer ist ein schräger Ausschnitt, durch eine gusseiserne Platte geschlossen,
in welchem sich ein Loch von 1 Centim, Durchmesser befindet, das durch die konische Stange Z
mehr oder weniger geschlossen werden kann. Der hier durchsickernde Schwefel fliesst auf eine
Platte von Gusseisen und von da in den Kessel Z, der auf einem Ofen steht. Neben demselben
befindet sich ein Drehkübel 7, der durch Scheidewünde in 6—8 Fácher getheilt ist.
LapzNBURG, Chemie, X. 31