488 Handwörterbuch der Chemie.
Der prismatische Schwefel krystallisirt in monoklinen, rhombischen Säulen
(zwei- und eingliedrig) (Fig. 281); das Achsenverhältniss 2:5:c (c die Hauptachse,
die Klinodiagonale) ist 1:004:1:1:004, 2:6 — 84? 14°. Das
ee, specifische Gewicht ist geringer als das des oktaédrischen
Schwefels; MARCHAND und SCHEERER fanden 1:057; DrviLLE
1:91 und RATHKE 1:96; die specifische Wärme des prismati-
Sar schen ist grósser als die des oktaédrischen Schwefels; die
Verbrennungswárme für (S, O4) ist — 71:72 Cal. (gasförmig)
(83). Schmp. 117°4° (GERNEZ); 120° (BRODIE).
Der monokline Schwefel 16st sich in Schwefelkohlenstoft
unter Uebergang in rhombischen Schwefel; aus geschmolzenem
(Ch. 281.) oder destillirtem Schwefel erhaltener prismatischer lóst sich
in Folge eines Gehaltes an 1-Schwefel (s. u.) nicht vollstándig.
3. Weicher Schwefel scheidet sich beim Zersetzen mancher Schwefel-
verbindungen aus; so bei der Einwirkung von Salzsáure auf Thiosulfate, von
Wasser auf Chlor- und Bromschwefel, von rauchender Salpetersáure auf manche
Schwefelmetalle, bei der Reaction zwischen Schwefeldioxyd und Schwefelwasser-
stoff, bei der Zersetzung von Polysulfiden durch Sáuren (Schwefelmilch) etc. Bis.
weilen ist der sich ausscheidende Schwefel anfangs so weich, dass er geschmolzenem
Schwefel gleicht (84), er wird aber bald kórnig weich und erhártet endlich ganz.
Nach dem Auswaschen resultirt er als gelblich- oder graulichweisses Pulver, das
beim Erhitzen stets etwas Schwefelwasserstoff entwickelt (85).
Als eine besondere Modification betrachtet BERTHELOT den durch Behandlung von unlós-
lichem Schwefel mit Schwefelwasserstoffwasser bei gewóhnlicher Temperatur entstehenden amorphen
lóslichen Schwefel, der nach einiger Zeit krystallinisch wird. Derselbe absorbirt bei der Lösung
in Schwefelkohlenstoft 15:4 (der rhombische nur 12:8) Cal.
Der weiche Schwefel ist, gleichviel ob ‘derselbe durch schnelles Abkühlen
aus geschmolzenem, stark erhitztem Schwefel, oder aus 'Thiosulfaten, Chlorschwefel
etc. dargestellt ist, in Schwefelkohlenstoff nur theilweise lóslich (86).
II. In Schwefelkohlenstoíf unlóslicher Schwefel.
Unlóslichen Schwefel, frei von lóslichem, unmittelbar zu bekommen, ist bis-
her nicht gelungen; es resultiren aber unter verschiedenen Umstünden Gemische
von lóslichem und unlóslichem Schwefel, aus denen der erstere durch Schwefel-
kohlenstoff leicht zu entfernen ist.
Erhitzt man Schwefel weit über seinen Schmelzpunkt — am besten zum
Sieden — und giesst ihn dann in dünnem Strahle in kaltes Wasser, so erhält
man eine plastische, braunrothe Masse — Schwefel —, die erst nach einigen
Tagen, schneller beim Kneten mit einem Glasstabe oder beim Eintauchen in
Terpentinôl erhärtet und eine wechselnde Menge von unlóslichem Schwefel ent-
hált. Das specifische Gewicht dieses braunen Schwefels fanden ERDMANN und
SCHEERER Zu 1:957; DEVILLE zu 1:919— 1:928; M. MÜLLER zu 1:91—1:93; RATHKE
zu 1:91; es ist also kleiner als das des monoklinen Schwefels.
Die dunkle Farbe kommt nicht dem Schwefel als solchem zu (87), sondern
rührt von einer Verunreinigung durch Fett her; die geringste Menge Fett genügt,
um die Färbung hervorzurufen. Sorgt man für Fernhaltung jeder derartigen
organischen Verunreinigung, so resultirt der Schwefel citronengelb.
Der raschen Abkühlung des heissen Schwefels durch kaltes Wasser analog
ist offenbar die durch kalte Luft, wie sie zur Erzeugung der Schwefelblumen
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