Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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, Journ. 
UEROUT, 
ag. I59. 
pag. I. 
JBEIRAN, 
DIVERS, 
hys. 42, 
: (3) 59, 
g. 1492. 
Zeitschr. 
, Chem. 
ag. 212. 
GUYOT, 
'HEELER 
ag. 575 
. RATH, 
b. 1860, 
Schwefel. 505 
In Belgien gewinnt man Chlorschwefel neben Alkalisulfid durch Einwirkung von Schwefel 
auf Alkalichlorid bei genügend hoher Temperatur in der Weise, dass man den Schwefel in 
geschmolzenem Zustande in geschmolzenes Alkalichlorid, welches sich auf einer ziemlich langen, 
schwach geneigten Sohle eines Schmelzofens befindet, am hóher gelegenen Ende einfliessen lässt. 
Der hierbei gebildete, mit Schwefeldampf gemischte Chlorschwefeldampf wird somit gezwungen, 
auf einer langen Strecke mit dem geschmolzenen Chlorkali in Berührung zu bleiben, in Folge 
dessen er unter Bildung neuer Mengen Chlorschwefel von Schwefel, und das am tiefsten Ende 
der Sohle abfliessende Alkalisulfd unter Bildung weiterer Mengen Alkalisulfids von Alkalichlorid 
möglichst befreit wird. Die Temperatur des Ofens muss genügend hoch sein, 'da sich andern- 
falls Alkalisulfid und freies Chlor bilden würde (42a). 
Das Schwefelmonochlorid stellt eine gelbrothe, ólige Flüssigkeit dar vom 
spec. Gew. 1'68 bei 16'7° resp. 17055 bei 0°, die bei 138—139° (3, 5) siedet. 
1 Vol. derselben bei 0° füllt bei 7° den Raum 1 + 0:0009591 # — 0:000000038185 #2 
-- 0:0000000073186 73. Die Dampfdichte beträgt nach MARCHAND 477, nach 
Dumas 4:70, entsprechend einer Condensation von 1 Vol. Schwefeldampf und 
2 Vol. Chlor zu 2 Vol. Chlorschwefeldampf. Die Theorie erfordert für S,CI, 
— 466542. 
Das Molekular - Brechungsvermógen (6) ergab sich als pg, — 1:64449; die 
Bildungswärme (aus monoklinem Schwefel und gasfórmigem Chlor) betrágt nach 
THOMSON 14257 Cal, nach OGIER 17600 Cal. (7). 
Das Monochlorid raucht schwach an der Luft, indem es durch die Feuchtig- 
keit derselben unter Bildung von Chlorwasserstoff zersetzt wird. Es besitzt einen 
eigenthümlichen, charakteristischen Geruch und einen sauren, ätzenden und 
bitteren Geschmack; sein Dampf reizt zu Thränen; das Einathmen der Dämpfe 
bewirkt nach EULENBURG heftige Reizung der Respirationsorgane, Ausfluss einer 
wässrigen Flüssigkeit aus Nase und Mund, Stechen in den Augen, Opalisirung 
der Hornhaut, Husten etc. 
In Wasser sinkt der Einfach-Chlorschwefel zunáchst als Oel zu Boden, um 
sich dann zu zersetzen; dabei entstehen hauptsáchlich Chlorwasserstoffsáure, 
Schweteldioxyd und Schwefel, neben wenig Schwefelwasserstoff, unterschwefliger 
Säure und Pentathionsäure. 
Er lôst sich in Schwefelkohlenstoff und Benzol; ebenso, aber unter Zersetzung, 
in Alkohol und Aether. 
Brom, Jod und namentlich Chlor nimmt er je nach der Temperatur in 
wechselnden Mengen auf, absorbirt Phosphor und besitzt ein grosses Lôsungs- 
vermögen für Schwetel; bei gewöhnlicher Temperatur löst er davon 66742 zu 
einer Flüssigkeit von 1°7 spec. Gew.; in der Wärme nimmt er so viel Schwefel 
auf, dass ein dicker Syrup entsteht, aus welchem sich beim Erkalten wochenlang 
Schwefel in schónen Krystallen absetzt. 
Er verbindet sich mit Ammoniakgas zu einer an der Luft bestindigen und 
in Alkohol lóslichen Verbindung S,Cl,, 4NH,, die sich mit Wasser unter Ab- 
scheidung von Schwefel zu Chlorammonium und Ammoniumthiosulfat zersetzt (8). 
Leitet man die Dàmpfe des Monochlorids mit Sauerstoff oder Luft durch 
ein glüh endes Rohr, so zerfállt es in Schwefeldioxyd, Chlor und Schwefeltrioxyd (9); 
beim Durchleiten der Diampfe mit Schwefelsáuredampf entstehen Schwefel, 
Schwefeldioxyd, Schwefelwasserstoff, Chlorwasserstoff und Chlor (10). 
Mit Phosphor erhitzt sich das Chlorid bis auf 40° unter Bildung von Schwefel 
und Phosphortrichlorid (11). Erhitzt man es mit wenig Phosphor, so entstehen 
unter Schwefelabscheidung Phosphortrichlorid und Phosphorsulfochlorid; bei 
    
  
  
    
  
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
    
   
  
  
   
   
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
	        
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