508 Handwörterbuch der Chemie.
in derselben Weise, doch leichter als das Monochlorid ein (33); zu ungesättigten
Verbindungen addirt er sich (34).
Mit Arsenchlorür vereinigt sich nach H. Rose das Schwefelchlorid zu der
Verbindung SCl,, AsCl,; mit Ammoniakgas zu den Verbindungen SCI,, 2NH,
und SCI,, 4NH; (35), die in absolutem Alkohol und Aether unzersetzt lóslich
sind; beim Eingiessen des Dichlorids in gekühltes Ammoniak entsteht ein rother,
leicht zersetzbarer Körper, N,3,, SCl, + 4NH,.
Beim Erhitzen mit Thionylchlorid entsteht das Oxychlorid, S,OCL, (36), und
mit Alkalisulfiten erzeugt es trithionsaure Salze (37):
Schwefeltetrachlorid, Vierfach - Chlorschwefel, SCl,, wurde von
Rosk in allen Schwefelchloriden vorausgesetzt, von MICHAELIS isolirt (32).
Man erhält es, wenn man Einfach-Cblorschwefel bei -—992? mit Chlor sáttigt;
der Chlor wird nur langsam absorbirt, erst etwa nach lOstündigem Einleiten ist
die Aufnahme beendet. Es bildet eine leicht bewegliche, gelbbraune Flüssigkeit,
deren Farbe sich von der mehr rothen des Dichlorids wesentlich unterscheidet.
Nimmt man sie aus der Kältemischung heraus, so verliert sie unter Aufkochen
sofort Chlor, indem sie sich dabei stark abkühlt. Mit Wasser zersetzt sie sich
lebhaft zu Chlorwasserstoff und Schwefeldioxyd unter Abscheidung kleiner Mengen
von Schwefel; die Menge des letzteren hängt von der des Wassers und von
seiner Temperatur ab.
Mit wasserfreier Schwefelsäure bildet es, je nach dem Mengenverhältniss,
entweder Thionylchlorür, Schwefeldioxyd und Chlor: SCL + 50, — SOCI
+ SO, + Cl, oder Thionylchlorür und Pyrosulfurylchlorid: SCI, -4- 9804, SOCI,
Tr S,0,Cl,.
Auf schweflige Säure ist es ohne Wirkung. Mit dem Chlorid der Schwefel-
sáure, SO,HCI, entsteht bei niederer Temperatur der Schwefeloxytetrachlorid,
S,0,CL,-
Auf organische Verbindungen wie Alkohol und Benzoësäure wirkt das Tetra-
chlorid im Sinne folgender Gleichungen ein:
5 CI, 4- C,H,0H — HCl + C,H;Cl + SOCl,,
SCI 4- C;H,O(OH) = HCI 4- C,H,OCI 4- SOC,
das Thionylchlorür wird dabei zum gróssten Theil sogleich weiter zersetzt:
SOCI, -- C;H,O(OH) — HCI 4- C,H,OCl 4- SO,.
Bei den meisten derartigen Reactionen ist es nicht nóthig, erst reines
Schwefeltetrachlorid darzustellen, sondern es genügt, den abgekühlten, mit Chlor
gesättigten Chlorschwefel mit der betreffenden Substanz unter fortwührendem
Einleiten von Chlor zusammenzubringen.
Der Vierfach-Chlorschwefel vermag sich mit einigen Chloriden zu sehr be-
stándigen Verbindungen zu vereinigen, so mit Aluminiumchlorid zu Al,Cl,, SCl;
mit Zinntetrachlorid zu SnCl,, 2SCl,; mit Jodtrichlorid zu SC, FCI; mi
Antimonpentachlorid zu SbCI,, 3SCI,; mit Titanchlorid zu 2TiCl,, SCI, mit
Goldchlorid zu AuCl,, SCI,.
Aluminiumchlorid-Schwefeltetrachlorid, Al,Cl;, SCI, (38), wird erhalten durch
gelindes Erwärmen von reinem Aluminiumchlorid mit Schwefelmonochlorid und nachtrügliches
Durchleiten von trocknem Chlor bei etwas erhóhter Temperatur. Es bildet eine krystallinische,
erstarrende Flüssigkeit, die sich in einer geschlossenen, gebogenen Glasróhre destilliren lásst;
zersetzt sich mit Wasser heftig zu Schwefel, Thonerde, Chlorwasserstoff, Schwefelsiure und
Thioschwefelsäure. In Berührung mit Schwefel wird sie bei gelinder Warme tiefroth und zer-
fliesst unter Bildung von Schwefelmonochlorid.
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