512 Handwörterbuch der Chemie
vereinigten Krystallen bestehen. Es schmilzt unter Zersetzung; es ist in reinem
Schwefeltrioxyd unlöslich; ein Gehalt desselben an Schwefelsäure bewirkt Lösung
mit intensiv blauer Farbe. An trockner Luft zersetzt es sich langsam, in der Wärme
rasch unter Abscheidung von Schwefel und Entwicklung von Schwefeldioxyd; an
feuchter Luft zerfliesst es zu einer klaren, braunen Flüssigkeit, welche allmählich
durch ausgeschiedenen Schwefel trübe wird; Wasser bewirkt heftige Zersetzung
unter Bildung von Schwefel, Schweteldioxyd, Schwefelsäure, Thioschwefelsäure
und einer Polythionsäure. Auch absoluter Alkohol und Aether zersetzen das
Sesquioxyd.
Die blaue Farbe der Lósung des Sesquioxydes in einem Gemisch von
Schwefeltrioxyd und Schwefelsäure bleibt in zugeschmolzenen Róhren an kühlen
Orten mehrere Wochen lang erhalten, später schlägt sie in grün, dann in braun
um in Folge der Zersetzung in Schwefel und Schwefeldioxyd. Der Farbenumschlag
kann auch durch Schwefel oder Zusatz von Schwefelsäure direkt hervorgebracht
werden.
Das Schwefelsesquioxyd kann als das Anhydrid der unterschwefligen Säure
angesehen werden.
Unterschweflige Sáure (hydroschweflige Sáure), H,S,O,, wurde 1869 von
SCHÜTZENBERGER (2 a) entdeckt; die richtige Zusammensetzung ermittelte BERNTHSEN
(2b) sie ist in freiem Zustande nicht bekannt. In Lósung wird sie erhalten
durch Behandeln des Natriumsalzes mit Schwefel- oder Oxalsäure oder durch
Digestion von wässriger schwefliger Säure mit Zinkschnitzeln, bis die Flüssigkeit
eine braunrothe Farbe annimmt. Sie ist eine zweibasische Säure; ihre Lösung
wird an der Luft unter Abscheidung von Schwefel zersetzt und farblos. Sie be-
sitzt ein energisches Reductionsvermögen, das sich im Entfärben von Indigo,
sowie gegen Lösungen von Silber-, Quecksilber-, Kupfer- etc. Salzen bemerkbar
macht.
So unbeständig wie sie selbst, sind auch ihre Salze, die »Hyposulfite«, von
denen nur das Natriumsalz, Na,S,0,, indessen auch nicht in reinem Zustande,
bekannt ist.
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