Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

  
624 Handwörterbuch der Chemie, 
zum Kochen erhitzt, wodurch der anfangs flockige, rothe Niederschlag schwer, 
dicht und schwarz wird. Er wird nach vollständiger Ausfällung auf einem bei 
100° getrockneten Filter gesammelt und etwas unter dieser Temperatur bis zum 
constanten Gewicht getrocknet. 
Auch durch Fällen mit Schwefelwasserstoff aus saurer Lösung, Sammeln des 
erhaltenen Niederschlages auf einem getrockneten und gewogenen Filter und 
Trocknen bis zum constanten Gewicht lässt sich das Selen bestimmen. Die em- 
pirische Zusammensetzung des Niederschlages ist Se Sy. 
Das Selen lässt sich auch elektrolytisch abscheiden (86); ob aber dieses 
Verhalten zur quantitativen Bestimmung mit Vortheil benützt werden kann, er- 
scheint noch fraglich. 
Maassanalytisch lässt sich Selensäure nach der jodometrischen Methode von 
BUNSEN bestimmen, indem man mit Salzsäure kocht und das entweichende Chlor 
in Jodkaliumlósung aufíángt. Die Reaction ist schon nach 5—10 Minuten 
Siededauer vollendet [PETTERSSON (212)]. 
Die Trennung des Selens von Basen und event. von anderen Säuren 
gründet sich für die qualitative und quantitative Analyse auf folgende Reactionen: 
1. Von allen Säuren und Basen, welche durch Salzsäure und schweflige 
Säure nicht gefällt werden, lässt sich das Selen durch Ueberführung in selenige 
Säure und Fällung durch schweflige Sáure als amorphes Selen trennen. 
2. Von Säuren und Basen, die durch Schwefelwasserstoff aus saurer Lösung 
nicht gefällt werden, lässt sich Selen durch Fällen mit diesem Reagens trennen. 
Von Metallen aus der analytischen Gruppe der basischen Sulfide wird das Selen 
durch Behandeln des Schwefelwasserstoffniederschlags mit Schwefelammonium 
getrennt; Selen geht mit den übrigen etwa vorhandenen Sulfiden aus der Gruppe 
der sauren Sulfide in Lösung. 
3. Von vielen Basen lässt sich das Selen, gleichgültig in welcher Form oder 
Oxydationsstufe es zugegen ist, dadurch trennen, dass man mit einer Mischung 
von 2 Thln. trocknem Natriumcarbonat und 1 Thl. Kaliumnitrat schmilzt, die 
Schmelze mit Wasser auslaugt, von den zurückbleibenden Metalloxyden, bezw. 
Carbonaten abfiltrirt und aus dem Filtrat nach dem Erhitzen mit überschüssiger 
Salzsäure das Selen durch schweflige Säure fällt. 
4. Beim Schmelzen mit Cyankalium oder auch bei der Digestion mit einer 
concentrirten, wässrigen Lösung dieses Salzes geht das Selen in lösliches Selen- 
cyankalium, KCNSe, über und wird aus der Lösung wieder durch Salzsäure ge- 
fällt [OPPENHEIM (213); vergl. auch die Darstellung des Selens]. Man schmilzt mit 
der 7—8 fachen Menge Cyankalium bei möglichst niederer Temperatur im Wasser- 
stoffstrome, laugt die Schmelze mit Wasser aus und erhitzt die Lósung mit ver- 
dünnter Salzsáure zum Kochen. Nach lingerer Zeit (12—24 Stunden) wird das 
ausgeschiedene Selen gesammelt. Die Bestimmung des Selens in organischen 
Verbindungen geschieht auf die gleiche Weise oder besser durch Erhitzen der 
Substanz mit der 8 fachen Menge Cyankalium und 30—40 Cbcm. Wasser im zu- 
geschmolzenen Rohre während zwei Stunden auf 200° und Ausfällen des Selens 
durch Zufügen einer mit Salzsäure versetzten Lösung von Jod in Jodkalium 
[VERNEUIL (214)]. 
Zur Trennung des Selens vom Tellur und auch vom Schwefel hat 
OPPENHEIM (213, 217) die Cyankaliummethode benützt. Das Tellur geht beim 
Schmelzen mit Cyankalium nebst dem Selen in Lösung, jedoch als Tellurkalium, 
und wird aus derselben durch Einleiten eines Luft- oder Kohlensäurestromes ge- 
      
     
    
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
    
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
    
   
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