630 Handwórterbuch der Chemie.
zerfällt. Salzsäure fällt Chlorsilber, scheidet aber kein Senfól ab. | Quecksilber
verdrängt das Silber und bildet wahrscheinlich ein analoges Quecksilbersalz.
Schwefelwasserstoff zerlegt in Allylcyanid, Schwefelsilber, Schwefel und Schwefel-
sáure.
Kocht man Allylsenfól mit einer concentritten Lósung von Kaliumdisulfit,
so erhält man das Kaliumsalz der Senfôlsulfonsäure, NH(C,H,)-CS-SO,H,
das aus Alkohol in perlmutterglänzenden Blättchen krystallisirt. Silber- und
Bleisalz der Säure sind sehr unbeständig (53).
Erwürmt man 1 Mol. Allylsenfol in Alkohol mit 2 Mol. Aldehydammoniak auf
100* im Rohr, so erhilt man die Verbindung C,,H,4,N,S,0, (54) in Nadeln
vom Schmp. 107—108?; dieselbe ist in Alkohol und heissem Wasser leicht, in
kaltem Wasser wenig lóslich; sie bildet mit Chlorwasserstoff ein unbestindiges
Additionsprodukt; zerfállt beim Erwürmen mit Sáuren oder Alkalien unter Ab-
scheidung von Ammoniak, Allylamin und Aldehyd; beim Erhitzen mit Wasser
entstehen Ammoniak, Aldehyd und Thiosinamin, NH,- CS. NH(C,H,).
Furfuramidsenfól, C,,H,,N,O,.C,H,;.N:CS, entsteht beim Erhitzen
von áquivalenten Mengen Furfuramid und Allylsenfól mit Alkohol auf 100? (55).
Es bildet Nadeln, die bei 118? schmelzen und sich bei 135? zersetzen; ist unlOs-
lich in Wasser, wenig in Aether, leichter in. Alkohol.
a-Chlorallylsenfôl, C,H,Cl-N:CS, entsteht aus a - Epidichlorhydrin,
C,H,Cl, und alkoholischem Rhodankalium (56). — Es ist eine stechend
riechende Flüssigkeit vom Siedep. 185° und dem spec. Gew. 1:27 bei 12°.
Bromallylsenfól, C,H,Br-N:CS, aus Epidibromhydrin und alkoholischem
Rhodankalium ist ein gegen 200° siedendes Oel (56).
Crotonylsenfôl, C,H,-N:CS, aus Crotonylamin, C,N,NH,, siedet
bei 179% (37)
Angelylsenfôl, C,H,-N:CS, aus Angelylamin, C, H,NH,, siedet
bei 190? (8, 58).
Oenanthylensenfól, C;N,,-(N:CS),, entsteht beim Erwidrmen einer alko-
holischen Lôsung von Oenanthodithiureïd (aus Oenanthol und Thioharnstoff)
mit überschüssiger Salzsáure (59). — Es ist ein dickes, wiedrig riechendes Oel,
das durch Ammoniak in Oenanthodithiureid zurückverwandelt wird.
Phenylsenfól, Thiocarbanil, C,H;:N:CS, entsteht ausser nach den
allgemeinen Methoden durch Einwirkung von Jod auf Thiocarbanilid in. Alko-
hol (2, 3).
Darstellung. 1 Thl. Thiocarbanilid wird mit 2—3 'Thln. Phosphorsiure vom spec.
Gew. 1°7 (oder mit concentrirter Salzsäure) 4 Stunde ca. gekocht, bis das Schiumen auf-
hört (60).
Es ist eine Flüssigkeit vom charakteristischen Geruch der Senfóle. Siede-
punkt 222?; 219:8? (61); unter 11:92 Millim. Druck 95°; unter 32:08 Millim.
Druck 117-1°; unter 37:3 Millim. Druck 121?; unter 63 Millim. Druck 131:8?;
und unter Normaldruck 218:5? (47) Das spec. Gew. betrágt bei 15:5? 1:185;
bei 220° (H,O von 4°) 0:9398 (61).
Es zertüllt beim. Kochen mit Wasser in Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff
und Thiocarbanilid (62); beim Erhitzen mit Eisessig auf 130? im Kohlendioxyd,
Schwefelwasserstoff und. Diacetanilid (60, 63); wird mit 102 Wasser enthaltender
Essigsäure auf 130—140° erhitzt, so entsteht neben Schwefelwasserstoff und
Kohlendioxyd Diphenylharnstoff, bei 160—170? aus dem letzteren Acetanilid,
Kohlendioxyd und Wasser. Aehnlich wirkt Propionsäure und Ameisensäure (63);
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