638 Handwörterbuch der Chemie,
über Silber. STRABO erwáhnt, dass man in Attica die Schlacken und Rückstände
von verlassenen Silberbergwerken auf Silber verarbeite. Noch vor einigen Jahren
hat bekanntlich eine Gesellschaft aufs Neue begonnen, aus den Schlackenhalden
der alten Bergwerke im attischen Lauriongebirge das darin noch vorhandene Silber
zu gewinnen. STRABO beschreibt auch die Arbeit in den schon von den Phóniciern
abgebauten Silbergruben Spaniens (5). Ausführlicher berichtet hierüber PLInıus
(6). Das Erz sei theils róthlich, theils aschenfarbig. Jenes würde, wie A. FRANTZ
(7) meint, Rothgültigerz, dieses Fahlerz und Bleiglanz sein. Weiter bemerkt
PLINivs, das Silbererz finde sich besonders in Gebirgen; dort, wo sich eine Erzader
befinde, seien gewöhnlich andere in der Nähe. Dies treffe übrigens auch für
andere Metalle zu, was der griechische Name beweise (pev dÀÀa, nach ein-
ander).
Die Art des antiken Silberbergbaus ist an den noch vorhandenen Spuren
der Bergwerke im Lauriongebirge wie in Spanien einigermaassen erkennbar.
Es wurden Schächte, oft von bedeutender Tiefe, gegraben, und häufig wurde
auch eine ausgedehnte Stollenanlage, die mit Holzzimmerung versehen wurde,
eingerichtet. Uebrigens war der römische Bergbau in Spanien bei weitem voll-
kommener, als der attische.
Das Erz wurde, wie PoLvBius und nach ihm STrRABO berichten, in Spanien
vier bis fünf mal gepocht, geschláàmmt und gesiebt, wobei unter dem Sieben wohl
eine etwas andere Operation zu verstehen ist (8) Der Rückstand wurde ge-
schmolzen, für sich, wenn man mit silberhaltigem Bleiglanz, der molybdäna des
PriNIUS (9), zu thun hatte, oder unter Zusatz von Blei oder Bleiglanz (galena).
Dabei sonderte das Blei sich ab, und das Silber blieb rein zurück. LANDERER
glaubt, dass die Athener zu Laurion den Bleiglanz mit Eisen schmolzen und da-
durch entschwefelten, worauf das Blei durch Treibarbeit vom Silber geschieden
wurde. Auch PumIUs (6) beschreibt etwas unklar die Behandlung des Werkbleis
(stannum) auf dem Treibherd. Antike Schmelzófen für Blei und Silber sind in
Arles-suriecb, Dép. Pyrenées orient, und in England aufgefunden worden (171).
Eine natürlich vorkommende und bei der Metallurgie des Silbers und des
Goldes oft sich bildende Legirung von Gold und Silber wurde von den Alten
Electrum (v0 flextpov) genannt. Von Homer wird das Electrum öfter erwähnt,
obgleich bei ihm die Bedeutung nicht immer sicher ist, da das Wort auch den
Bernstein bezeichnet. Da man im Alterthum das Gold vom Silber nicht zu
scheiden verstand, so wird häufig das Electrum als Edelmetall neben Gold und
Silber genannt. Es wurde zu Schmucksachen verarbeitet, wie u. a. die SCHLIEMANN-
schen Funde von Mykenae zeigen; auch zu Münzen, und dann, in späteren
Zeiten wenigstens, háufig betrügerischer Weise, bis der Münztiter unter den rómi-
schen Kaisern gesetzlich festgestellt wurde. PriNIUS sagt, das Gold heisse Elec-
trum, wenn es ein Fünftel Silber enthalte (12).
Als in den Zeiten der Völkerwanderung Barbaren die griechisch-römische
Cultur zertrümmerten, gingen auch die im römischen Reiche ausgeübten metal-
lurgischen Industrieen und die dazu nóthigen chemischen Kenntnisse zu Grunde.
Indessen wurden von den ägyptischen Priestern die geheimnisvolle Ausübung
chemischer Verfahren und die Lehren von der Metallverwandlung getreulich be-
wahrt, und trotz der vor DICCLETIAN um 29o n. Chr. angeordneten Verbrennung
der alten chemischen Bücher in Aegypten pflanzten sich diese Lehren durch
Tradition und Schriftstücke, welche der Vernichtung entgangen waren, und die
zum Theil wie die in den Gräbern und Mumien aufgefundenen Papyrus-Manu-
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