640 Handwörterbuch der Chemie,
Vollständig konnte diese Zerstörung nicht sein, und so kommt es, dass im vierten
Jahrhundert die chemische Wissenschaft in Aegypten wiederum sich zu hoher
Blüthe entwickelt, besonders in der berühmten Schule von Alexandrien. Auch
das Serapeum von Memphis und der Tempel des Phtah waren Stätten der al-
chemistischen Wissenschaft. Gegen diese Schulen richtete sich aber der Eifer der
inzwischen mächtig gewordenen christlichen Geistlichkeit, dem auch HyPATIA, die
Erfinderin des Ardometers, zum Opfer gefallen sein soll. Auf Befehl des Kaisers
THEODOSIUS wurden wiederum die Tempel und Bibliotheken zerstört, und die
Alexandrinische Schule wurde für immer vernichtet.
Die Lehren pflanzten sich aber dennoch im Dunkeln fort und wurden von
den Arabern aufgenommen und gesammelt, welche sie von da ab in der, civili-
sirten Welt verbreiten.
Unter den aus der ägyptischen Zeit auf uns gekommenen Documenten, welche
in der San-Marco-Bibliothek in Venedig, in den grossen Bibliotheken zu Paris,
Wien, Rom, Florenz u. a. m. aufbewahrt werden, nimmt besonderes Interesse
der Papyrus von Leyden in Anspruch. Derselbe besteht aus einer Reihe von
in griechischer Sprache verfassten Manuscripten aus dem 3ten Jahrhundert und
wurde in einer Mumie in Theben aufgefunden. Drei der Manuscripte beziehen
sich auf Alchemie. .Nach BERTHELOT sind es weniger wissenschaftliche Abhand-
lungen, als Notizen eines Magiers oder vielleicht eines Goldschmieds, welcher
die edeln mit minderwerthigen Metallen vermischte.
Der Verfasser spricht vom Gold, Silber, seiner Reinigung, der Vergoldung,
Scheidung des Goldes vom Silber, von Prüfungen auf Silber, von der Färbung
in Silber, von der Bereitung des Asem (d. h. Electrum und andere silberähnliche
Legirungen) u. dergl. Das Silber wird stets mit dem Zeichen des Mondes €
bezeichnet.
Zur Reinigung des Silbers wird empfohlen, gleiche Theile Silber und Blei
zusammenzuschmelzen, die Masse geschmolzen zu erhalten, bis das Blei ver-
zehrt ist, und die Operation zu wiederholen, bis das Silber glänzend wird. Es
ist dies offenbar das Verfahren der Cupellation.
Um kupferne Gegenstände zu versilbern, wird die Behandlung derselben mit
Zinnamalgam empfohlen. Asem wird durch Zusammenschmelzen von Silber,
Zinn und Kupfer hergestellt.
Um Silber zu untersuchen, wird es erhitzt oder geschmolzen. Wenn es weiss
und glänzend bleibt, so ist es rein; wird es schwarz, so enthält es Blei; wird es
hart und gelb, so ist es kupferhaltig.
Zur Vergoldung von Silber benutzt man Goldamalgam. Zum Blankbeizen von
Silber wendet man Alaun an.
Aehnliche Vorschriften enthalten die in verschiedenen grossen Bibliotheken
aufbewahrten Manuscripte, welche, griechisch geschrieben, im 13ten, ja noch
im 16. und 17ten Jahrhundert nach alten Schriften copirt worden sind.
Am Beginne des Mittelalters herrscht die arabische Gelehrsamkeit auf dem
Gebiete der Wissenschaften. Die erste Stelle unter den arabischen Alchemisten
nimmt GEBER oder DJArAR ein (8. Jahrhundert). Seine Schriften erschienen in
lateinischer Uebersetzung zu Leyden im Jahre 1668 unter dem Titel Gebri Ara-
bis Chimia sive Traditio summae perfectionis et. investigatio magisterii, etc. Wenn
GEBER auch die Verwandlung des Bleis sowie des Zinns in Silber behauptet, so
hat er doch auch andererseits sehr viele richtige Beobachtungen und Entdeckungen
gemacht. Das Verfahren der Cupellation, das examen cineritii, beschreibt er sehr
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