Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

56 Handwörterbuch der Chemie. 
In Wasser unlösliche, grünlichgraue, bei 214° schmelzende Krystalle. Bildet 
eine krystallinische Natrium- und Barytverbindung. 
1-Orthotolylpyrrazol, C,H,N,C,H;. Aus o-Tolylhydrazin und Epi- 
chlorhydrin. Schwachgelb gefirbtes Oel, das bei —10° nicht erstarrt. Siedet 
unter 754 Millim. Druck bei 246:5?. Bei 0? hat es die Dichte 1:0868, bei 13° 
1:0753, bei 100:3? 0:9984. — Ist in Alkohol und Aether lóslich, in Wasser unlós- 
lich. Natrium und Alkohol sind ohne Einwirkung. Bei der Oxydation mit 
Kaliumpermanganat in alkalischer Lösung liefert es o-Pyrrazolbenzo&säure, 
(11), (C,H3N,- C,H,COOH), eine in Wasser, Alkohol und Aether lósliche, bei 
188:5— 139? schmelzende Substanz. Ihr Aethylester, [C, H,N, C, H, 
(CO,C,H,)), bildet eine gelbe, bei — 10? nicht erstarrende, bei 308—310? 
siedende Flüssigkeit. Das Barytsalz, (C,H4N,C,H,CO,),Ba, bildet wasser- 
lósliche Krystallkrusten. 
Das Jodithylat, C,H, ,N,C,H,], stellt prismatische Nadeln dar, die bei 
98— 100? schmelzen. Es ist lóslich in Wasser und unlóslich in Aether. 
Das Chloroplatinat, (C,H, N,-HCl),PtCl,, bildet gelbrothe, bei 200 
bis 201° unter Zersetzung schmelzende Prismen, welche beim Erhitzen auf 
160—170? sich in ein hellgelbes, unlósliches Pulver verwandelt, welchem die Formel 
(C,H4N4,C;,H;),PtCl, zukommt. 
]I-Paratolylpyrrazol, C,H4N,C,H;. Aus Paratolylhydrazin und Epi- 
chlorhydrin. Glänzende "Tafeln, die bei 32:5 — 33^ schmelzen und unter 
7569 Millim. bei 258—259° sieden. Durch Natrium und Alkohol wird es zu 
Paratolylpyrrazolin und Trimethylenparatolyldiamin (3), (CH4,),NH,. NHC;H;, 
reducirt. — Bei der Oxydation mit Kaliumpermanganat liefert es die Para- 
pyrrazolbenzoésáure, (C4H,N,- C;H,:CO,H), welche kleine, lichtgelbe, in 
kaltem Wasser fast unlósliche, in siedendem Alkohol und Aether wenig lósliche 
Nadeln bildet, die bei 264—265? schmelzen. Der Aethylester, C,H,N,CO, 
C,H,, krystallisirt in Nadeln vom Schmp. 61—62?. — Das Natriumsalz, 
C, 9H4N45O,Na, bildet wasserlósliche Nüdelchen, dasBarytsalz, (C, 4H;N40O,),Ba, 
in kaltem Wasser wenig lösliche, glänzende Tafeln. 
Das Jodáthylat, C,QH,4,N,:.C,H,], krystallisirt in weissen, harten, in 
Wasser leicht lóslichen, bei 104—105? schmelzenden Prismen. 
Das Chloroplatinat, (C, 4H, 4N,- HCD),PtCI, + 2H40, bildet schwer lós- 
liche, rothgelbe, prismatische Nadeln, die bei 100—110? wasserfrei werden und 
dann unter Zersetzung bei 183—184? schmelzen. Beim Erhitzen auf 160—165? 
verwandelt es sich unter Salzsáureabgabe in die Verbindung (C4H ;N4,C;H;),PtCl,, 
welche, wie alle derartigen Verbindungen, in Wasser unlóslich und auch in 
Alkohol kaum lóslich ist. 
Man erhàált ferner substituirte Pyrrazole durch Einwirkung von Phenylhydrazin 
auf 8-Diketone (15) 
CH CR’ CH- CR 
RCO CH, CO ~R" + C,H N,=9H,0 + | I I I 
CR N oder CR” N 
NC NUN 
CH; CH; 
Enthält das f-Diketon eine Carboxyáthylgruppe, so entstehen die entsprechen- 
den Aethylester von Pyrrazolcarbonsáuren, aus welchen sich durch Verseifung 
die freien Sáuren, und aus diesen, durch Kohlensáureabspaltung, die entsprechen: 
den Pyrrazole gewinnen lassen (16). 
      
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
   
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