Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zehnter Band)

   
  
  
644 Handwörterbuch der Chemie. 
Zum Gliick wurden zugleich die reichen Zinnobergruben von Huancavelica ent: 
deckt, so dass man nicht mehr das erforderliche Quecksilber von Spanien kommen 
zu lassen brauchte (15). In einer 1640 publicirten Abhandlung von ALoNzo BARBA 
in Potosi über die Metallurgie der Edelmetalle in der Neuen Welt werden als 
die reichsten Silberminen die von Charcas genannt. 
Noch immer ist die Silberproduction in Peru, Chile, neuerdings auch in den 
Vereinigten Staaten, besonders in Nevada, sehr bedeutend, so dass infolge dessen 
der Betrieb vieler Silberbergwerke in Europa bedeutungslos und unlohnend 
geworden ist. 
Vorkommen. 
Silberhaltige Mineralien finden sich in grosser Anzahl in der Natur vor; 
sie gehören sehr verschiedenen Klassen an. 
Zu den reichen Mineralien gehören die folgenden. 
Gediegen Silber, Ag. Es wird krystallisirt, drahtförmig, gestrickt, moos- 
artig, blechförmig und angeflogen gefunden. Die Krystalle gehören dem regulären 
System an und bilden Würfel, Oktaéder und Combinationen beider Formen, 
seltener Dodekaéder. Man trifit es gewöhnlich in Silbererzgángen an, vorzüglich 
im Gneiss, Glimmer- und Hornblendeschiefer, Granit und Syenit, seltener im 
Uebergangs- und dem älteren Flötzgebirge. 
Es enthält gewöhnlich Spuren von Antimon, Arsen, Gold, Quecksilber, Kupfer 
und Eisen in Mengen bis gegen 69. Sein Vol.-Gew. ist 10— 19; seine Härte liegt 
zwischen 2:5 und 3 der Mous'schen Scala. Es ist geschmeidig, biegsam, dehnbar, 
silberweiss bis gelb, oft braun und schwárz angelaufen. 
Hauptvorkommen sind Freiberg und Andreasberg in Deutschland, Przibram 
in Bóhmen, Schemnitz und Felsóbanya in Ungarn, Kongsberg in Norwegen, 
der Schlangenberg in Sibirien, sodann besonders Mexico und Peru, wo es in eisen- 
haltigen Thonen, in Mexico Colorados, in Peru Pacos genannt, vorkommt; ferner 
findet es sich am Obern See, in Californien und Nevada. Bisweilen hat man es in 
betráchtlichen Massen gefunden, z. B. in Kongsberg Stücke von 25— 380 Kgrm., in 
einer Freiberger Grube innerhalb weniger Wochen 950 Kgrm., in Johann-Georgen- 
stadt 5000 Kgrm. In Californien findet sich das gediegene Silber meist im Gemenge 
oder in Legirung mit Gold. In der Comstock-Mine in Nevada hat man Silber 
mit 47$. Gold, also ein wahres Elektrum, gefunden. 
Silberglanz, Glaserz, Argentit, Schwefelsilber, Ag,S, krystallisirt in 
Würfel-Oktaédern, bisweilen in Rhombendodekaédern, kommt aber auch haar- 
und drahtfórmig, in Platten, als Anflug, derb und erdig vor. Es ist bleigrau, oft 
schwarz und braun angelaufen, sehr dehnbar und geschmeidig. Es enthält 
meistens noch die Sulfide von Blei, Kupfer und Eisen. In Freiberg hat man 
eine in rhombischen Prismen krystallisirende Varietät, den Acanthit, gefunden. 
Der Silberglanz ist eines der am reichlichsten vorkommenden Silbererze. Man 
findet es auf Gängen im Gneiss, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, Thon- 
schiefer, auch im Granit, Porphyr u. s. w. mit andern Silbererzen. Reiche Vor- 
kommen sind in Peru, Chile, Mexiko, Nevada, in Kongsberg, Sala (Schweden), 
zu Andreasberg, Freiberg, Joachimsthal, Schemnitz, Kremnitz u. s. w. 
Silberkupferglanz, Ag,S-r- Cu,S, mit 532 Silber, krystallisirt rhombisch, 
ist aber meistens derb, eingesprengt. Vol.-Gew. 6:2—6'3, Hirte 9:5—3. Man 
findet den Silberkupferglanz am Schlangenberg (Beresosk) in Sibirien zusammen 
mit Kupferkies, in Chile, Provinz Aconcagua und San Jago, auf Gängen im Por- 
phyr mit Bleiglanz, Malachit u. A., in Arizona, Vereinigte-Staaten. In Mexiko 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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