646 Handwörterbuch der Chemie.
Zinks, Bleis und Eisens bestehendes Mineral mit 46% Silber, annähernd
(Cu,Ag,)S - (Pb, Zn, Fe)S, welches in Mexiko vorkommt.
Ein reiches und nicht selten vorkommendes Silbererz ist das
Hornsilber, Kerargyrit, AgCl, mit 75:39 Silber. Es krystallisirt tesseral,
meistens kleine Hexaëder bildend; gewöhnlich findet es sich derb und ein-
gesprengt. Es ist grau, lavendelblau, grünlich und wird am Licht violet bis
schwarz, wachsartig glinzend und kantendurchscheinend. Hárte 1— 1:5, Vol.-
Gew. 55—56. Es findet sich in oberen Teufen der Silbererzgänge und ist im
sächsischen und böhmischen Erzgebirge, sowie im Harz schon seit langer Zeit
bekannt. In grossen Massen wird es gefunden am Schlangenberge in Sibirien,
in Peru, Chile und Mexiko. Geringer ist das Vorkommen in der Dauphine,
Huelgat in der Bretagne, Mariakirch im Elsass, Kongsberg und am Harz. Bei
Andreasberg wird schon seit dem 16. Jahrhundert ein weiches Gemenge von
Thon und Hornsilber gewonnen, welches als Buttermilchsilber bezeichnet wird.
Reiche Silbererze, die aber nur selten vorkommen, sind die folgenden.
Amalgam, Ag,Hg, und AgHg mit 26:47 bezw. 359 Silber, tesseral
krystallisirend, kuglig, derb und eingesprengt. Es findet sich auf den Lagerstátten
des Zinnobers und Quecksilbers. Es ist silberreich, aber nicht dehnbar wie ge-
diegenes Silber. In den Cordilleren von Copiapo und Huasko kommt nach
DOMEYKO ein Amalgam von der Zusammensetzung Ag;Hg, mit 65:49 Silber
und ein anderes Ag,,Hg mit 859 Silber vor.
Antimonsilber. Mineralien, welche aus Antimon und Silber bestehen,
finden sich in sehr verschiedener Zusammensetzung.
Diskrasit, Ag,Sb, mit 6439 Silber, orthorhombische Prismen bildend,
kommt besonders zu Chafiarcillo in Chile vor. Es sind aber auch Analysen
bekannt von Ag;,5b mit 95:99 Silber, Ag;,Sb mit 94:29, beide von Rosario
in Chile (DOMEYKO), ferner Ag,Sb mit 72:652, Ag,,Sb, mit 74:699 von Andreas-
berg und Wolfach (RAMMELSBERG), Ag,Sb mit 84:549 Silber von Andreasberg,
ferner Ag,(Sb, As), mit 59:49 aus Chile. Wie die Zusammensetzung, wechselt
auch das Vol.-Gew., nämlich zwischen 9:4 und 10. Die Hárte ist etwa gleich 3:5.
Arsensilber. Noch wechselnder als bei den vorigen Arten ist die Zu-
sammensetzung der Mineralien, welche wesentlich aus Silberarseniden bestehen;
sie enthalten immer noch andere Metalle. Auf Silver Island im Obern See
findet man ziemlich reichlich ein Erz, welches etwa der Formel Ag, , Ni,Co As,
mit 78:349 Silber entspricht, in Chile ein solches Ag; As,- Co As, mit 12:569 Silber.
Antimon-Arsensilber. Ein Erz aus der Grube Samson bei Andreasberg
enthält nach RAMMELsBERG 8:89 Silber, 24:6 Eisen, 49:1 Arsen, 15:46 Antimon,
0:85 Schwefel. Hierher gehörige Erze mit über 539 Silber und nur 39 Eisen
kommen nach DowEvkKo in Chafarcillo in Chile vor.
Wismuthsilber, weisse Bláttchen bildend, nahezu von der Zusammen-
setzung Ag, „Bi, findet sich nach Dowzvko in Chile.
Gediegen Gold ist — abgesehen vom Elektrum, in welchem der Silber-
gehalt dem Goldgehalt mindestens gleichkommt — meistens silberhaltig, was
wegen des Isomorphismus beider Metalle nicht auffallend ist.
Silberverbindungen mit Selen und Tellur kommen in verschiedenen Mineral-
species vor.
Naumannit, Ag,Se, wurde von G. Rost zu Tilkerode am Harz gefunden,
später von DEL Rio zu Taxo in Mexiko. Dies seltene Mineral findet sich derb
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