648 Handwörterbuch der Chemie.
unterscheidet auch wohl nach dem Silbergehalt Schwarz-, Grau- und Weissgültig-
erz; die Farbe hängt indess nicht vom Silbergehalt ab. Erwähnt sei noch der
im Jahre 1875 in einer Freiberger Grube entdeckte Argyrodit, in welchem
CL. WINKLER das Germanium entdeckt hat, und welcher nach seiner Analyse
73 bis 759 Silber, 0219 Quecksilber, 17 bis 18% Schwefel, ausserdem noch
Arsen, Eisen u. s. w. enthält.
Ausser den eigentlichen Silbererzen giebt es viele silberarme, aber reichlich
vorkommende Erze, die selbst, wenn sie nur 44, 9 Silber enthalten, die lohnende
Gewinnung desselben gestatten. Hierher gehören die silberhaltigen Blenden,
Glanze, Kupferkiese und Fahlerze.
Bleiglanz, PbS, grau von starkem Metallglanz, tesseral, besonders in
Hexaédern und Whürfeln krystallisirend, entbált in grossen Krystallen 0:01 bis
hóchstens 0:12 Edelmetall, wáührend die kleineren Krystalle reicher daran sind.
Sein Vol.-Gew. ist 7:4 bis 7:6, seine Härte 2:5. Er findet sich besonders auf
Gängen, oft in grosser Máchtigkeit, in verschiedenen Formationen, so z. B. im
Kalkgebirge der Sierra Nevada in Spanien. Die schon im Alterthum zoo Jahre
v. Chr. Geb. betriebenen Bergwerke von Cartagena, welche in neuerer Zeit wieder
betrieben werden, liefern jährlich etwa 50000 Kgrm. Silber neben 25000 Tonnen
Blei. Andere reiche Vorkommen sind in England (schon von Primus erwühnt),
am Harz, in Westfalen, Nassau, an der Eifel, in Oberschlesien, im Languedoc,
Dauphiné, Finistéere, in Ungarn, Bóhmen, Sardinien, Chile und überaus reich in
den Vereinigten Staaten, wie in Missouri, Iowa, Illinois und Wisconsin.
Zinkblende, Sphalerit, ZnS, tesseral krystallisirend, braun bis schwarz,
auch gelb, grün, braunroth diamantglànzend, von der Hirte 3'5 bis 4, Vol.-
Gew. 3:8 bis 4:2, kommt häufig und reichlich vor, gewöhnlich mit Bleiglanz zu-
sammen, enthält aber weniger Silber als dieser. In Mexiko kommen ausnahms-
weise reiche Blenden vor.
Kupferkies, Chalkopyrit, Cu,S-Fe,S,, derb und quadratische Krystalle
bildend, messing- bis goldgelb, von der Hirte 3:5 bis 4, Vol-Gew. 4:1 bis 4-3,
findet sich häufig auf Gängen und Lagern. Aus den Röstrückständen mancher
Kupferkiese wird ausser Kupfer auch Silber gewonnen.
Die Fahlerze, abgesehen von den vorhin genannten, seltenen, silberreichen
Varietäten, enthalten 0:5 bis 592 Silber. Sie finden sich auf Erzgángen und in
Erzlagern und werden bei reichlichem Vorkommen auf Kupfer, Zink, Silber und
Antimon verarbeitet. Wichtige Fundorte sind im Harz, Erzgebirge, Thüringen
(Saalfeld), Gablau in Schlesien, Wolfach in Baden, Dillenburg in Nassau, Bieden-
kopf in Hessen, Moschellandsberg in.Bayern, Siegen in Westfalen, Schwaz in
Tyrol, ferner in Ungarn, Siebenbürgen, Toskana, Spanien, Cornwallis, Beresowsk
am Ural, Chile, Peru, Mexiko, Nevada.
Endlich findet sich Silber vor in Hüttenproducten, wie im Werkblei,
im Schwarzkupfer, in Lechen, Ofenbrüchen, Kiesabbränden.
Auch das Meerwasser enthält Silber [MaraAcurI: (17)] in 100 Liter etwa
1 Milligrm. Nach FieLp (18) scheidet sich dies Silber in merklicher Menge auf
dem Kupferbeschlag der Schiffe ab.
Metallurgische Gewinnung des Silbers (19).
Die eigentlichen Silbererze werden durch Handscheidung móglichst von den
Gangarten getrennt. Häufig ist noch eine weitere Autbereitung nóthig. Nach
gehóriger mechanischer Zerkleinerung in Brechmaschinen muss das Verwaschen
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