Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
  
  
  
  
  
  
658 Handwörterbuch der Chemie. 
so dass diese in Rotation versetzt werden können. Aus dem Wasserkasten Æ lässt man 150 Liter 
Wasser durch ein Rohr in jedes Fass (von etwa 0:5 Cbm. Inhalt), dann aus dem Füllkasten 
D durch die Lutte 7 500 Kgrm. Erzmehl. Die Lutte endigt in einen Zwillichsack e, welcher mit 
einem in das Spundloch passenden Blechstück versehen ist. Ferner werden etwa 50 Kgrm. 
Eisenkugeln oder -würfel in jedes Fass gebracht. Dann wird das Spundloch geschlossen, das Fass 
wird in das Kammrad eingeriickt, und man lässt es nun 2 Stunden lang bei 10—12 Um- 
drehungen in der Minute rotiren. Hierbei entsteht eine Lósung von Kochsalz, Natriumsulfat, 
Eisenchlorür, Kupferchlorid, Chlorblei, Chlorgold, Chlorantimon etc. Die Kochsalzlauge löst 
auch das Chlorsilber auf; dies wird aber von dem Eisen sofort unter Bildung von Eisenchlorür 
und Abscheidung von metallischem Silber zerlegt. Ebenso werden Kupfer, Blei und Gold 
metallisch ausgeschieden. 
Nachdem der Quickbrei eine gleichmissige dünnbreiige Beschaffenheit angenommen hat, 
lásst man 250 Kgrm. Quecksilber durch die Róhrenleitung ? und durch ein Gerinne in jedes 
Fass einfliessen und láüsst dasselbe nach dem Verspunden 20 Stunden lang 20— 292 Mal in der 
Minute rotiren. Das metallische Silber vereinigt sich mit dem Quecksilber, und zugleich ent- 
steht zwischen Eisen und Quecksilber ein galvanischer Strom, welcher unter Temperaturerhóhung 
die Zerlegung des noch vorhandenen Chlorsilbers bewirkt. Nach der angegebenen Zeit rückt 
man die Fässer aus, füllt sie zu 2 mit Wasser, lásst sie zur Absonderung des im zähen Quick- 
brei fein vertheilten Amalgams noch 2 Stunden 8 Mal pro Minute rotiren und stellt sie dann 
stille, indem der Spund s nach unten gerichtet ist. Man öffnet sie dann in der Art, dass man 
zuerst einen im Spund befindlichen kleinen Eisenzapfen herauszieht und das Amalgam in ein 
Gefáss oder mittelst eines Schlauches und Rinne % und ; in die Amalgamkammer abfliessen 
lásst. Dann steckt man den Eisenzapfen wieder ein, óffnet das Spundloch ganz und lüsst die 
Trübe durch ein anderes Gerinne o in Waschbottiche ab, wo sich nach dem Aufrühren mit 
Wasser noch etwas unreines Amalgam absetzt. 
Zur Trennung des Amalgams von überschüssigem Quecksilber làsst man dasselbe eine Zeit 
lang in hohen und engen hólzernen Lutten stehen, wo silberarmes Quecksilber sich unten ab- 
setzt, das Amalgam nach oben geht. Dieses wird noch in Zwillichbeuteln abgepresst. Es ent- 
hált 84—85 € Quecksilber, 10— 129 Silber, 4—69 Kupfer, Blei und Antimon. 
Das Amalgam wird dann in gusseisernen Retorten, welche mit vier gusseisernen Pfannen, 
je 50 Kgrm. Amalgam enthaltend, verbunden sind, ausgeglüht, wobei die Quecksilberdämpfe durch 
den Retortenhals zur Condensation abgeleitet werden. Das zurückbleibende, poröse Tellersilber 
enthält noch andere Metalle und bedarf noch einer Raffination. Man schmilzt das Metall im Tiegel 
unter einer Decke von Kohlen ein, bringt nach Wegnahme der letztern das Metall durch 
Steigerung der Temperatur in treibende Bewegung, zieht die entstehende Schlacke ab und 
wiederholt dies ófter. Wichtig ist die Entfernung des Antimons durch Oxydation, da dies das 
Silber spröde macht. Ein so gefeintes Silber enthielt 
11:559 Silber 0:02 § Nickel 
28:02 § Kupfer 1:10 $ Antimon. 
0:169 Eisen 0:0022. Gold. 
Das oben erwühnte Waschbottichamalgam wird wie das gewöhnliche Amalgam fiir sich 
ausgeglüht, wobei man Waschbottichmetall von 11— 17$ Silber, 86&—832 Kupfer u. s. w. 
erhält. 
2. Amerikanische Haufenamalgamation, Patio-Process. Das Verfahren ist ein- 
facher als die Fässeramalgamation, aber die Silberausbringung ist nicht so vollständig wie bei 
dieser, und Verluste an Quecksilber infolge Bildung von Kalomel sind erheblich. Die Methode 
wird in brennstoffarmen Gegenden, wie z. B. in Mexiko, ausgeübt; sie eignet sich besonders 
für Erze, welche gediegen Silber oder dieses in Verbindung mit Schwefel, Arsen oder Antimon 
enthalten. 
Das gepochte und auf Quetschmühlen (Arrastras) gemahlene Erz wird mit Magistral, einem 
Gemisch von Kochsalz und Kupfervitriol, gemengt, indem die Materialien auf dem Pafio, einem 
ebenen, runden Platze, einige Stunden lang von Maulthieren durch einander getreten werden. 
Dann drückt man Quecksilber durch einen Sack über den Haufen, worauf das Treten durch 
   
    
    
     
    
   
  
   
   
    
    
   
  
    
  
  
   
    
  
  
   
   
   
   
  
   
  
   
     
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
  
  
   
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