Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
  
  
    
    
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
    
    
   
  
  
   
   
   
   
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Maulthiere fortgesetzt und wiederholt unter erneuter Zugabe von Quecksilber die Masse durch- 
geschaufelt und zu Haufen, Zorzas, geformt wird. 
Nach GRÜTZNER und LAUR (25) finden folgende Reactionen statt, 
Das Kochsalz setzt sich mit dem Kupfersulfat um, und das entstandene Kupferchlorid 
führt das Quecksilber in Chlorür über: 
2 Cu CI, + 2Hg = Cu, Cl, + Hg, Cl,- 
Das Kupferchlorür zersetzt Schwefelsilber : 
2Cu,Cl, + Ag,S = 2Ag + 2CuCl, + Cu,S, 
worauf das Silber sich mit überschüssigem Quecksilber amalgamirt Das Kupfersulfiir scheidet 
aus dem Kalomel metallisches Quecksilber aus. 
Hg,Cl, 4- Cu4,S = CuCl, + CuS + 2 Hg. 
Nach RAMMELSBERG (26) treten zwischen Silbererzen und Kupferchlorid folgende Um- 
setzungen ein. Es entsteht Chlorsilber 
1. aus Kupferchlorid und metallischem Silber: 
2CuCl, + 2Ag = Cu,Cl, + 2Ag Cl, 
2. aus Kupferchlorid und Schwefelsilber : 
2CuCl, + Ag,S = Cu,Cl, + 2AgCI 4- S, 
3. aus Kupferchlorür und Schwefelsilber: 
Cu,Cl, + Ag,S = 2AgCl + CuS + Cu, 
4. aus Kupfercblorid und Proustit: 
4 (Ag;AsS;) + 12CuCl, = 8AgCl + 2Ag,S + 2CuS + As,S; + 5S 4 SCu,Cl, + 2AsCl,, 
5. aus Kupferchlorid und Pyrargyrit: 
9 (Ag, SbS,)-- 4CuCl, — 6 AgCI 4- 2CuS -4- Sb,S, 4- S 4- Cu,Cl,, 
6. aus Kupferchlorür und Silberblende (Pyrargyrit): 
9 (Ag, Sb S,) + Cu, Cl, = 2 AgCl + 2Ag + Ag,S J- Sb,S, -- 2CuS. 
Das Chlorsilber wird dann durch Quecksilber unter Bildung von Amalgam und Kalomel 
zersetzt: 
  
Ag CI + 2Hg — Hg C] + Ag Hg. 
Demnach ist bei der amerikanischen Amalgamation der Verlust an Quecksilber infolge der 
Bildung von Kalomel um so grösser, je mehr Chlorsilber vorhanden ist. 
Durch Verwaschproben erhält man über das Fortschreiten der Amalgamation Aufschluss. 
Dieselbe dauert zu Zacatecas im Sommer 12—15, im Winter 25 Tage. Zeigt die Probe die richtige 
Beschaffenheit, so wird das letzte Drittel der erforderlichen Quecksilbermenge (man rechnet auf 
1 Thl Silber etwa 8 Thle. Quecksilber) der Masse incorporirt, wodurch das feste Amalgam ver- 
flüssigt wird. 
Die Torta wird nun nach vollendeter Amalgamation mit Wasser vermischt und der Brei 
in Waschbottichen und Herden verwaschen. Die Rückstünde, wesentlich aus unzersetzten Metall- 
sulfiden bestehend, werden geróstet und, wenn 
silberhaltig, wieder amalgamirt. Das unten im 
Waschbottich abgesetzte flüssige Amalgam wird 
abgelassen, durch Zwillichbeutel gepresst, und 
das in diesen bleibende halbfeste Amalgam aus- 
geglüht. Dies geschieht, indem das in keilfórmige 
Stücke geformte Amalgam kreisformig auf den 
Rand und die Querstibe eines eisernen oder 
kupfernen Trichters a (Fig. 302) gelegt wird, worauf 
noch mehrere Lagen Amalgam aufgeschichtet 
werden, die dann von der eisernen Glocke d überdeckt werden. Ringsherum wird eine Ziegel- 
mauer e mit Zugöffnungen f aufgeführt und der Zwischenraum mit Brennmaterial angefüllt. Der 
Trichter « hüngt in dem Canal g, welcher von einem langsamen Strom Wasser durchflossen wird. 
Die abdestillirenden Quecksilberdämpfe werden hier verdichtet, und das Quecksilber sammelt 
sich in der Vertiefung % des Canals an. 
3. Die Kesselamalgamation oder der Cazo-Process eignet sich für reiche, besonders 
gediegen Silber und Chlorsilber enthaltende Erze am besten. In Bottichen von Holz mit 
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(Ch. 302.) 
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