Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

      
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
   
  
   
  
   
   
  
   
  
   
   
   
   
  
  
  
   
     
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B bráunlich, C ändert seine róthliche Goldfarbe in die des reinen gelben Goldes, 
ohne an Glanz zu verlieren. 
Die auf Papier oder Glas aufgetragenen Stoffe werden durch Behandlung 
mit Haloidsalzen, und besonders mit Natriumhypochlorit schén gefärbt und 
zeigen metallische Reflexe wie Pfauenfedern. Verdiinnte Mineralsäuren, sowie 
Essigsüure, verwandeln diese isomeren Formen in gewóhnliches graues Silber. 
Auch im Laufe der Zeit und durch Einwirkung von Wárme bei etwa 180? tritt 
diese Veründerung ein. Das Volumgewicht von J wurde zu 9.58, das von C 
zu 8:51 bestimmt. 
Bei der Einwirkung von Salzsáure, besonders verdünnter, auf das Silber C 
entsteht ausser gewóhnlichem Silber auch Chlorsilber. Auch die neutralen Chlo- 
ride üben die gleiche Wirkung aus. 
Wenn eine mit einem Ueberzug von C versehene und bei 100? getrocknete Glas- 
platte über einer Flamme erhitzt wird, so erscheint eine grauweisse, runde Fláche, 
welche von einem starkglinzenden, goldgelben Ring umgeben ist, der etwas 
lichter als das nicht erhitzte Metall ist. Dies ist eine Zwischenstufe zwischen 
normalem und allotropischem Silber, welche durch Druck und Reibung keine 
Aenderung erfährt und durch Ferricyankalium nicht gefärbt wird. 
Uebrigens hängt die Farbe des allotropischen Silbers von der Dauer des 
Auswaschens ab. Je länger gewaschen wird, desto tiefer wird die Farbe, die zu- 
letzt in Kupferroth übergeht. | 
Hochgespannte Elektricität verwandelt das goldfarbige Silber in weisses, 
ebenso das Reiben mit einem Glasstab. Die Einwirkung des Lichtes scheint 
bis zur Bildung der Zwischenstufe stattzufinden. Alle Verbindungen, welche leicht 
Sauerstoff, Schwefel oder Halogen abgeben, besonders eine 5- bis 10proc. Lösung 
von Ferricyankalium, rufen auf dem allotropischen Silber die Farben dünner 
Bláttchen hervor. 
Endlich hat Carev Lea (67) auch ein blaues Silber in lóslichen und unlós- 
lichen Formen entdeckt. Man erhält dasselbe, wenn man eine Lösung von 
40 Grm. Natriumhydroxyd und 40 Grm. Dextrin in 2 Liter Wasser zu einer con- 
centrirten wässrigen Lösung von 28 Grm. Silbernitrat allmählich hinzufügt. Die 
Lösung wird tief schwarz, in Verdünnung roth. Durch verdünnte Salpetersäure 
oder Schwefelsäure wird das Silber (Form D) gefällt. Beim Auswaschen gehen 
nur geringe Mengen davon in Lösung, welche dadurch roth gefärbt wird. Eine 
geringe Menge Natriumphosphat fällt aus der alkalischen Lösung das Silber mit 
der Farbe des Kupferrubins, die durch längeres Waschen in Grün übergeht. 
Auf Papier eingetrocknet, nimmt der Niederschlag lebhaften Metallglanz an. Der 
Niederschlag enthält organische Substanz, welche durch Auswaschen nicht ent- 
fernt werden kann. 
Wenn eine Lôsung von Gallusgerbsäure in alkalischen Carbonaten mit 
Silbernitratlôsung vermischt wird, so bleibt die Flüssigkeit klar. Verdiinnte 
Säuren fällen daraus das Silber, welches zu einer glänzenden Masse von stahl- 
blauer Farbe eintrocknet. Auch diese Formen sind fähig, vor dem Uebergang 
in den krystallinischen weissen Zustand in Zwischenzustünden zu verharren. 
MUTHMANN hat aus der rothen Lösung, welche man nach WOHLER (68) durch 
Reduction von citronensaurem Silberoxyd mittelst Wasserstoffs bei 100? erhált, und 
in welcher dieser ein Silberoxydulsalz annahm, auf Zusatz einer Sáure oder einer 
Salzlósung einen Niederschlag gefállt, der sich als metallisches Silber erwies. 
Dieses colloidale Silber soll die rothe Farbe der Lósung, in welcher es nur schein- 
LADENBURG, Chemie. X. 43
	        
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