Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

       
   
   
   
   
   
  
  
   
  
   
    
   
   
   
  
    
   
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
    
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
    
   
   
  
  
   
   
  
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Schwefelquecksilber, während das in Freiheit gesetzte Silber mit überschüssigem 
Quecksilber ein Amalgam bildet. Diese Reaction vollzieht sich nur theilweise, 
wenn das Silber, wie es bei den Erzen der Fall ist, mit andern Metallsulfiden 
vereinigt ist. In diesem Fall müssen Kochsalz oder Eisensulfat oder andere 
Salze (Magistral) zugesetzt werden. S. oben pag. 658. 
Wasserstoff im Entstehungszustande, z. B. mittelst Eisen und einer Säure 
entwickelt, reducirt das Schwefelsilber leicht zu Metall. Man hat ein derartiges 
Verfahren zur industriellen Ausübung empfohlen. Loum (68) hat vorgeschlagen, 
die Silbererze mit einer siedenden 1 proc. Natronlauge und 3 proc. Zinnamalgam 
zu behandeln, wobei Natriumstannat und Silberamalgam entstehen. 
Schwefelsilber bildet mit vielen andern Metallsulhden Doppelverbindungen, 
von denen mehrere in der Natur vorkommen.  Vergl. pag. 644 und 645. 
Silberselenid, Ag,Se. Selensilber kommt im Verein mit Selenblei und 
Selenkupfer in der Natur vor. Ein fast reines Silberselenid-Mineral ist der seltene 
Taxin von Taxo in Mexiko, in hexagonalen Tafeln krystallisirend. 
Metallisches Silber wird durch Schmelzen mit Selen oder seleniger Sáure 
in Selenid umgewandelt. Auch Selenwasserstoffgas bewirkt diese Umwandlung 
schon bei gewöhnlicher Temperatur. SENDERENS (70) erhielt Selensilber durch 
Erhitzen von Silbernitrat mit Selen: 
4Ag N O,-- 38e — 2 Ag,Se -- SeO,-- 2N40,. 
Beim Erhitzen dieser Kórper im zugeschmolzenen Rohre soll sich auch 
selenigsaures Silber bilden. 
Auf nassem Wege wird Selensilber durch Einleiten von Selenwasserstoff in 
die Lôsung eines Silbersalzes erzeugt. Es bildet einen schwarzen Niederschlag, : 
der beim Trocknen grau wird und bei Rothgluth ohne Selenverlust zu einer 
silberweissen Kugel schmilzt. Durch Rösten an der Luft wird das Selen nur in 
geringem Maasse entfernt. Concentrirte heisse Salpetersäure löst das Selen- 
silber; beim Erkalten der Lösung scheiden sich Krystalle von Silberseleniat aus. 
Ein Silberbiselenid entsteht nach BERZELIUS, wenn man gefälltes Selen- 
silber mit überschüssigem Selen in einer Atmosphäre von Selenwasserstoff 
schmilzt. Es bildet eine braune, geschmeidige Masse, welche bei Glühhitze unter 
Luftabschluss zu einer glänzenden Kugel schmilzt. An der Luft erhitzt, bildet 
es Einfach-Selensilber. 
Doppelselenide des Silbers mit Blei- und Kupferselenid kommen in der 
Natur vor. 
Tellursilber, Ag,Te, bildet das seltene Mineral Hessit. Dasselbe ist 
grauweiss, metallisch glänzend, geschmeidig, vom Vol.-Gew. 8.5 und Härte 3. 
Künstlich kann es dargestellt werden durch Zusammenschmelzen der Bestand- 
theile oder nach MARGOTTET (69), dadurch, dass man Dämpfe von Tellur in 
Verdünnung mit einem grossen Ueberschuss von Stickstoft über glühendes Silber 
leitet. Nach diesem Verfahren erhält man Nadeln, die aus aneinandergereihten 
regelmässigen Okta@dern bestehen, während das natürlich vorkommende Tellurid 
rhombisch krystallisirt. Nach SENDERENS (70) setzt sich Tellur mit Silbernitrat, 
im zugeschmolzenen Rohre erhitzt, unter Bildung von Ag,Te um: 
4 AgNO,+ 3Te = 2 Ag, Te + TeO,+2N,0;- 
Einige Doppeltelluride, wie Petzit und Sylvanit, sind reiche Silber- und Gold- 
Mineralien (vergl. pag. 647). 
LapzNsURG, Chemie. X. 44. 
     
 
	        
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