Handwörterbuch der Chemie.
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Bleioxyd mit Silicium auf dunkle Rothgluth erhitzt, wird plötzlich reducirt;
bei Gegenwart von überschüssigem Silicium bildet sich Siliciumblei.
Ein Gemenge von Silberoxyd und Silicium in einen rothglühenden
Tiegel geworfen, wird unter glänzender Feuererscheinung zu einer halbflüssigen
Verbindung, welche etwa 40% Silicium enthält.
Erhitzt man eine Mischung gleicher Theile fein vertheilten Siliciums, Alu-
miniums und Bleioxyd, so findet eine furchtbare Explosion statt. — Eine kleine
Menge dieser Mischung auf einem Chamottestein vor dem Löthrohre einer hohen
Temperatur ausgesetzt, schmilzt sehr rasch und explodirt mit betäubendem Knalle
unter Bildung einer grossen Rauchwolke, ohne irgend einen Rückstand zu hinter-
lassen.
Das Spectrum des Siliciums, ein Linienspectrum, erhielt A. MITSCHERLICH
(45) mit Hilfe des elektrischen Funkens in Fluorsiliciumgas. SALET fand ein
Bandenspektrum, dessen Linien nicht mit den Siliciumlinien übereinstimmten,
als er Haloidverbindungen des Siliciums in die mit Luft angeblasene Wasserstoff-
flamme brachte (46).
Das Atomgewicht des Siliciums wurdezu 27:9 (31), 28:1 (32), 29:6 —30:4
(33), 28'4—28'5 (BzrzELIUS), 304 (34), 28:90—29:4 (35) gefunden. Am meisten
Wahrscheinlichkeit hat die Zahl 98, die sich auf die Versuche von Dumas und
SCHIEHL stützt.
Die Vierwerthigkeit des Siliciums wurde hauptsächlich durch die Dampf-
dichte der Siliciumhalogen- und organischen Verbindungen (36), sowie die Ana-
logie und in einem Falle den Isomorphismus der Silicium- und Kohlenstoff-
verbindungen (37) bewiesen.
Silicium und Wasserstoff.
Eine direkte Vereinigung beider Elemente ist bis jetzt nicht beobachtet,
selbst nicht unter dem Einfluss des elektrischen Flammenbogens (39).
Siliciumwasserstoff, SiH,. Burr und WOHLER (38) machten die Beob-
achtung, dass, als sie siliciumhaltiges Aluminium als positiven Pol einer galva-
nischen Kette in wässrige Chlornatriumlösung tauchten, ein Gas auftrat, das sich
an der Luft von selbst entzündete. Es war dies ein Gemenge von Wasserstoff
und Siliciumwasserstoff, wie es später in den gasförmigen Produkten der Be-
handlung vieler siliciumhaltigen Metalle mit verdünnter Salzsäure auch von an-
deren Forschern gefunden wurde. Nur war oft der Gehalt an Siliciumwasserstoff
so gering, dass eine Selbstentzündung an der Luft nicht erfolgte. Schliesslich
fand MARTIUS (40), dass aus den Abfällen von der Bereitung des Magnesiums
nach DeviLLE’s Verfahren durch Uebergiessen mit verdünnter Salzsäure sich reich-
liche Mengen von Siliciumwasserstoff entwickelten, und arbeitete mit WôHLER
folgendes Verfahren aus:
40 Grm. geschmolzenes Chlormagnesium, 35 Grm. [auch weniger (41)] scharf
getrocknetes Kieselfluornatrium und 10 Grm. geschmolzenes Kochsalz werden in
einer heissen Reibschale fein zerrieben und gut gemengt, darauf in ein gut ver-
schliessbares erwärmtes Stôpselglas gethan und mit 20 Grm. in kleinste Stücke
rasch zerschnittenen Natriums durchgeschüttelt. Dieses Gemenge wird in einen
vorher zur vollen Gluth erhitzten hessischen Tiegel geworfen, worauf man die
Temperatur noch steigen lässt. Es tritt bald eine Reaction ein, die an einem
prasselnden Geräusch erkennbar ist. Sobald diese vorüber und sich keine
Natriumflamme mehr zeigt, lässt man den Tiegel erkalten und zerschlägt ihn
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