736 Handwörterbuch der Chemie.
Gasblasen, die an die Luft gelangt, unter eigenthümlichem Geräusch verbrennen,
indem sich Kieselsäure an den Rand der Röhre absetzt und Wolken derselben
sich verbreiten.
Die Eigenschaften des Siliciumwasserstoffs konnten erst näher studirt werden,
als es FRIEDEL und LADENBURG (42) 1367 gelang, denselben chemisch rein dar-
zustellen. Sie brachten die Verbindung SiH(O CaHz)3 (s. u.) mit Natrium
zusammen. Dieselbe zerfiel dabei in normalen Kieselsäureäther, SI(OC,H,),,
und Siliciumwasserstoff:
4S1H(OC,H,),— SiH,-- 3Si(OC,H,),.
Der Siliciumwasserstoff ist ein farbloses Gas, welches bei —11? und einem
Druck von 50 Atm., bei —7? und 70 Atm., bei —1? und 100 Atm. flüssig
wird (43). (Bei O? lásst er sich durch 150—200 Atm., bei 10? durch 300 Atm.
Druck nicht condensiren.) In reinem Zustande ist das Gas bei gewóhnlichem
Druck und mittlerer Temperatur nicht selbstentzündlich, es genügt aber eine
geringe Temperaturerhóhung oder Erniedrigung des Druckes an der Luft, um
Selbstentzündlichkeit herbeizuführen.
Lásst man Siliciumwasserstoffgas über Quecksilber gegen eine heisse Messer
klinge strómen, so entzünden sich die Gasblasen und theilen bei der Verbrennung
dem Quecksilber so viel Würme mit, dass dieses auch die nachfolgenden Blasen
zum Entflammen bringt. Auch im Eudiometerrohr entzündet sich der Silicium-
wasserstoff bei Luftzutritt, wenn die Druckverminderung 100—150 Millim. be-
trägt (FRIEDEL und LADENBURG).
Dem Einflusse des Inductionsstromes ausgesetzt, vergrôssert sich das Volum
des Gases von 100 auf 121—129 Volum: es entstehen siliciumfreier Wasserstoff
und ein gelber Absatz, welcher auf 100 At. Si 149—158 At. H enthált, was an-
náhernd der Formel H,Si, entspricht. Dieser Kórper entzündet sich durch Stoss
gelinde an der Luft, erwärmt verbrennt er unter Funkensprühen, im Wasserstoff oder
Stickstoff erhitzt entwickelt er selbstentzündlichen Siliciumwasserstoft oder zerlegt
sich, wenn die Temperatur gesteigert wird, in Wasserstoff und Silicium. Lässt
man den elektrischen Strom auf ein Gemenge gleicher Theile Siliciumwasserstoff
und Stickstoff einwirken, so bildet sich etwas Ammoniak und die gelbe Substanz
bindet Stickstoff, der beim Schmelzen mit Kalihydrat als Ammoniak ent-
weicht.
Der Siliciumwasserstoff wird oberhalb 400? (44) vollstándig zersetzt. Kali-
lauge wirkt schon in der Kälte zersetzend nach der Gleichung SiH,+ 2KOH
+ H,0 = K,0,Si + 8H (FRIEDEL und LADENBURG). Es entsteht» dabei das
4fache Volum an Wasserstoffmas. Durch ein enges, glühendes Rohr geleitet,
dissociirt der Siliciumwasserstoff und die Wände des Rohres beschlagen sich mit
einem dunkelbraunen, undurchsichtigen Spiegel von amorphem Silicium.
Der Siliciumwasserstoff ist in Wasser nicht lôslich. Mit Chlorgas zusammen-
gebracht, entzündet er sich unter lebhafter Explosion. Stickstoff, Stickoxyd,
Ammoniak, wässrige Schwefelsäure oder Salzsäure wirken auf ihn nicht ein.
In den Lösungen einiger Metallsalze bringt er Fällungen hervor. Aus Silber-
lôsung fällt ein Gemenge von Silicium und metallischem Silber, aus Palladium-
lósung freies Palladium, aus schwefelsaurem Kupfer Siliciumkupfer, dem vielleicht
Siliciumoxyd beigemengt ist. Auf essigsaures Blei und Platinchlorid ist das Gas
ohne Einwirkung.
Das specifische Gewicht des Siliciumwasserstoffs ist — 1:1081.
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