Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

     
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Die Kieselsáure besitzt eine ausserordentliche Neigung, Wasser aus der Luft 
anzuziehen; daher die Menge jenes von letzterer abhángig ist. Staubig trockne 
Kieselsáure kann bis zu 5577 9 Wasser (für 4H ,O berechnet 54:549) enthalten, ohne 
sich feucht anzufühlen oder anzuhängen. Bei verändertem Feuchtigkeitszustande 
der Luft kann der Wassergehalt in einigen Tagen bis auf 11 H,0, tiber Schwefel- 
säure bis 1, beim Erhitzen auf 100? bis 1H,4O sinken, doch werden in gesáttigt 
feuchter Luft in 7 Tagen bis zu 569. Wasser wieder aufgenommen. — Nach dem 
Glühen vermag die Kieselsiure nur noch 2:8 bis 3:19 H,O zu absorbiren (54). 
Wie schon erwähnt, erhielt GRAHAM (55) beim Eindunsten seiner Kiesel- 
sáurelósung ein Hydrat von 229 H,O. In Gestalt einer durchscheinenden Masse 
gewann es EBELMEN (56), als er Kieselsäureäther Si(OC,H,), sich an feuchter 
Luft zersetzen liess: Si(OC,H;), +3H,0 = H,Si0,+ 4C,H,0. Dieses Hydrat 
entspricht also der Metakieselsäure. 
Fremy fällte aus Silikaten durch Kohlensäure und aus Fluorsilicium durch 
Wasser ein Hydrat, das nach dem Trocknen im Vacuum 16°2 bis 1682 H,0 
enthielt. Dieser Wassergehalt würde auf die Formel 3Si0,+ 2H,0 = Si,O,H, 
schliessen lassen, welche 16:679 H,O verlangt (57). 
Das aus Fluorsilicium ausgeschiedene Hydrat enthält nach dem Trocknen 
über Schwefelsáure wührend 30 Tagen 9:1 bis 9:69H,O, was für die Formel 
3S10,+ H,0 = Si,O,H, spräche (verlangt : 9:09) (58), aber ebenso dargestellt 
und 118 bis 140 Tage getrocknet, 6:139 H,O, was die Formel 
9510,+ 2H,0 = SijH,O,, 
rechtfertigte (Theorie 6, 24). 
FucHs trocknete 18 Tage bei 100° auf dem Wasserbade und fand 6:63 bis 
6:969, was auf die Formel 45i0,+ H,O = Si,O,H, schliessen lässt, welche 
6:989. verlangt. 
Nach 4 bis 5 wochenlangem Trocknen im Luftstrom bei 100? enthàált Kiesel- 
sáure (aus Fluorsilicium) 4:479, bei 130 bis 140? ebensoviel, bei 180? bis 900? 
4199H54O0. Diese Werthe entsprechen ungefähr der Formel 6Si0,+ H,0 
— S$1,0,,H, (Theorie 476) (GorrLiEB, MERZ). 
MERz beobachtete, dass Kieselsüuregallerte (aus Fluorsilicium) nach sechs- 
wóchentlichem "Trocknen an der Luft bei 20 bis 25? noch 18:1 bis 13:52 Wasser 
enthielt. Die Menge desselben verringerte sich zwar beim Liegen über Schwefel- 
sáure, wurde aber an der Luft wieder aufgenommen. Diese Daten machen die 
Formel 2810,-- H,O — Si,0;H, wahrscheinlich (60). 
Alle diese Angaben jedoch erlauben keine Schlüsse auf die Sáttigungscapa- 
citát der Kieselsáure. 
Verhalten der Kieselerde gegen Alkalien. 
Die Oxydhydrate und die kohlensauren Salze der Alkalimetalle erleiden bei 
schwachem Glühen mit Kieselerde Zersetzung; bei hóherer Temperatur auch 
die salpetersauren und Schwefelalkalien. Produkte dieser Zersetzungen sind die 
kieselsauren Alkalien, Wasserglas genannt. 
Diese sind im Gegensatz zu allen übrigen Silicaten in Wasser lóslich. 
Die in der Natur vorkommende, wie künstlich dargestellte Kieselsäure verhält 
sich beim Schmelzen mit kohlensauren Alkalien und Alkalihydraten ganz gleich. 
Andere Verhältnisse finden aber beim Kochen mit letzteren statt. Unge- 
glühte amorphe Kieselsäure, namentlich solche aus Fluorsilicium, lóst sich äusserst 
leicht in kochendem, kohlensaurem Kali. Fast dieselbe Löslichkeit besitzt die 
    
    
    
  
    
   
  
    
  
  
    
  
   
   
  
   
   
  
   
   
    
  
  
    
  
  
  
   
   
  
  
    
  
    
  
  
  
    
  
  
  
  
    
   
    
  
   
   
   
    
    
	        
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