Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

   
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Silicium. 769 
nach Schwefelsilicium bildet. — Wasser zersetzt unter lebhafter Schwefelwasserstoff- 
entwicklung. Die dabei gebildete Kieselsáure bleibt in Lósung. — Salpetersáure 
zersetzt heftig unter Bildung von Schwefelsáure. Weingeist und Aether wirken 
schon in der Kàlte, organische, schwefelhaltige Verbindungen bildend (FnEwv). 
Siliciumchlorhydrosulfid, Trichlorsiliciummercaptan, SiCl,- SH. 
PIERRE, der diesen Körper zuerst darstellte (89), nahm seine Zusammen- 
setzung fälschlich zu SiCl, S an. FRIEDEL und LADENBURG (90) stellten die Formel 
richtig. 
Darstellung: In eine mit Chlorsilicium beschickte Retorte leitet man trocknen 
Schwefelwasserstoff. Dieser beládt sich mit Chlorsiliciumdampf und wird in eine 
rothglühende Porcellanróhre geleitet, welche in eine gut gekühlte Vorlage mündet. 
Die sich in letzterer ansammelnde Flüssigkeit wird fractionirt. 
Farblose Flüssigkeit von stechend widrigem Geruch. Der Siedepunkt liegt 
bei 96° (FRIEDEL und LADENBURG), das specifische Gewicht beträgt 1'45 (PIERRE), 
die Dampfdichte 5:78. (Theorie 5:83). Feuchte Luft, schneller Wasser zersetzt 
zu Schwefelwasserstoff, Salzsäure, Kieselerde, Schwefel. Brom erzeugt Brom- 
wasscrstoff und Siliciumchlorobromid, Natrium vermag den Wasserstoff der Ver- 
bindung nicht zu ersetzen; Alkohol im Ueberschuss bildet unter Entbindung von 
Schwefelwasserstoff und Salzsäure Kieselsäureäthylester; bei Anwendung von 
3 Mol. Alkohol auf 1 Mol. Siliciumchlorhydrosulfid wird eine zwischen 164? bis 
167 ?siedende Flüssigkeit, wohl (C4H,),-O,Si-S H erhalten (FarepEL und LADENBURG). 
Analytisches Verhalten der Kieselsáure (s. FREsENIUS, Qualitative und 
quantitative Analyse). Verhalten der Kieselsüure gegen Wasser vergl pag. 757. 
Verbalten der Kieselsáure gegen Sáuren vergl pag.757. Verhalten der Kiesel- 
sáure gegen Alkalien vergl pag. 761. Von andern Reactionen der Kieselsáure 
bezw. ihrer Salze sind folgende zu erwähnen: 
1. Die in Wasser nicht lóslichen kieselsauren Salze werden zum Theil durch 
Salzsäure oder Salpetersäure zersetzt, zum Theil werden sie von derselben selbst 
beim Kochen nicht angegriffen. Bei der Zersetzung der ersteren scheidet sich 
in der Regel der grössere Theil der Kieselsäure als gelatinöses, seltener als 
pulveriges Hydrat aus.. Um eine vollstándige Abscheidung zu erzielen, dampft 
man das Ganze zur Trockne, erhitzt unter Umrühren bei einer gleichmissigen, 
die Siedehitze des Wassers etwas übersteigenden Temperatur, bis keine sauren 
Dämpfe mehr entweichen, befeuchtet den Rückstand mit Salzsäure, erwärmt mit 
Wasser und fitrirt die unlóslich bleibende Kieselsáure von der die Basen ent- 
haltenden Flüssigkeit ab. 
Von den durch Salzsáure nicht zersetzbaren Silicaten werden manche durch 
Erhitzen mit einer Mischung von 8 Thln. Schwefelsáurehydrat mit 3 'ThIn. Wasser 
unter Abscheidung pulverförmiger Kieselsäure vollständig zersetzt, viele andere 
werden dadurch einigermaassen angegriften. 
Erhitzt man Silicate, welche beim Kochen mit Salzsäure oder Schwefelsäure 
unter Atmosphärendruck nicht zerlegt werden, im fein gepulverten Zustande mit 
den Säuren im Autoclaven auf 200°, so werden die meisten vollständig zersetzt. 
2. Schmilzt man irgend ein fein zerriebenes Silicat mit 4 Thln. kohlen- 
saurem Natronkali bis zum vollständigen Entweichen der Kohlensäure 
und kocht dann mit Wasser, so löst sich der grösste Theil der Kieselsäure als 
kieselsaures Alkali auf, während die alkalischen Erden, die Erden (mit Ausnahme 
der Thonerde und Beryllerde) und schweren Metalloxyde ungelöst bleiben. 
Weicht man die geschmolzene Masse in Wasser auf, setzt, ohne vorher zu 
LADENBURG, Chemie. X. 49 
     
   
  
  
   
    
  
   
     
   
     
   
   
    
    
  
  
   
    
     
   
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
     
    
   
   
  
	        
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