770 Handwörterbuch der Chemie.
filtriren, Salzsäure oder Salpetersäure hinzu bis zur stark sauren Reaction und
behandelt dann nach 1., so bleibt die Kieselsäure ungelöst zurück.
Anstatt des kohlensauren Natronkalis bedient man sich auch des Baryt-
hydrats. Man digerirt dann nach dem Schmelzen mit Wasser unter Zusatz von
Säuren, und behandelt wie vorher angegeben.
3. Fluorwasserstoffsäure in Gasform oder concentrirter wässriger Lösung
wirkt auf Kieselsäure unter Entbindung von Fluorsiliciumgas ein, während eine
verdünnte Lösung aus kieselsauren Salzen Kieselfluormetalle bildet:
CaSiO, 4- 6 HFl — CaFl; Si + 3H,0.
Letztere gehen beim Erwármen mit Schwefelsáure in schwefelsaure Salze
über, wobei Fluorwasserstoff und Fluorsilicium entweichen.
Mengt man ein Silicat mit 3 Thin. Fluorammonium oder mit 5 Thin. Fluss-
spathpulver, rührt mit Schwefelsáurehydrat zum Brei an und erhitzt in einem
Platinschälchen, bis keine Dämpfe mehr entweichen, so verflüchtigt sich alle
Kieselsäure als Kieselfluorgas.
4. Hält man über ein Gemenge von 1 Thl. fein gepulverter Kieselsäure oder
ebensolchem Silicat mit etwa 2 Thln. gepulvertem, kieselsäurefreiem Kryolith oder
Flussspath, welches man mit 46 Thln. concentrirter Schwefelsäure in einem
Platintiegel mässig erwärmt, einen starken Platindraht, an dessen zu einem Oehr
gebogenen einen Ende ein Wassertropfen hängt, so überzieht sich dieser in Folge
der Zerseztung des entweichenden Fluorsiliciumgases mit einem weissen Häutchen
von Kieselsäurehydrat.
5. Wird Kieselsäure oder ein kieselsaures Salz mit erdiger oder schwer-
metallischer Basis mit kohlensaurem Natron am Oehr des Platindrahtes ge-
schmolzen, so entsteht in der schmelzenden Perle ein Aufschäumen durch ent-
weichende Kohlensäure. Die mit reiner Kieselsäure erhaltene Perle ist fast immer
klar, die mit Silicaten erhaltene nur dann, wenn die letzteren reich an Kiesel-
säure sind. — Je nach dem in dem Silicat vorkommenden Verhältniss zwischen
Kieselsäure, Natron und sonstigen Basen bleibt die Kieselsäure bei dem Erkalten
klar oder nicht.
6. Taucht man das befeuchtete Oehr eines Platindrahtes in ein gepulvertes
kieselsaures Salz oder in ebensolche Kieselsäure, und schmilzt das am Draht
Haftende mit Phosphorsalz, so scheidet sich der grösste Theil der Kieselsäure aus
und schwimmt in der durch das Schmelzen entstandenen Lösung der Basen als
Kieselskelet herum.
Kleine Mengen von Kieselsüure lassen sich, wie J. HIRSCHWALDT (92) bemerkt, mit Hilfe
der Phosphorsalzperle nicht feststellen, da erstere in immerhin betrüchtlichen Mengen im Phos-
phorsalzglase lóslich ist. Auch ist eine Anzahl von Silicaten selbst in Form grôsserer Splitter
mit Leichtigkeit lóslich (Zeolithe), wührend andererseits manche kieselfreie Mineralien, wie z. B.
Wawellit, Monazit, Apatit u. a. im Phosphorsalzglase ein ähnliches Verhalten wie die Silicate
zeigen.
Quantitative Gewichtsbestimmung der Kieselsäure.
A. Trennung der Kieselsäure von den Basen.
a. In Verbindungen, welche von Salzsäure oder Salpetersäure unter
gewôhnlichem Druck zerlegt werden.
Zu diesen Verbindungen gehôren die in Wasser lôslichen, eine grosse Reihe
wasserunlóslicher, sowie viele Silicate, welche an und für sich durch Säuren nicht
zerlegbar, die Zerlegbarkeit erreichen, wenn man sie vorher in fein gepulvertem
Zustand anhaltend geglüht hat (71).
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