Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 10. Band)

    
$o 
Handwórterbuch der Chemie. 
Quecksilber in Tropfen im &uBiË; es fand also eine Destillation statt. Aehnlich 
berichtet PriNius (3), der ausserdem noch angiebt, man erhalte es durch Reiben 
von Minium mit Essig in kupfernen Mórsern. Die letztere, auch von THEOPHRAST 
bereits angegebene Methode kann allerdings nicht den gewünschten Erfolg ge- 
habt haben. VITRUVIUS (4) beschreibt ein Verfahren, nach welchem das Zinnober- 
erz in einem Ofen geglüht wurde; aus dem Rauch schied sich auf dem Boden 
des Ofens das Quecksilber in Tropfen ab, welche zusammengekehrt und in ein 
Gefáss mit Wasser gebracht wurden. 
Als Lànder, weiche Zinnober und Quecksilber lieferten, werden Carmanien, 
Ephesus, Syrien, Aethiopien und hauptsächlich Spanien genannt, wo die von 
PumiUs erwähnten Gruben von Sisapo in Baetica hóchst wahrscheinlich identisch 
sind mit den noch heute reiche Ausbeute gewáhrenden Bergwerken von Almaden. 
Das gewonnene Mineral durfte dort nicht verarbeitet werden, sondern wurde ver- 
siegelt nach Rom gebracht, jährlich etwa 2000 Pfund. Auch in den Silberberg- 
werken von Laurion wurde Quecksilber gewonnen. 
Die Griechen und Rómer kannten die Eigenschaft des Quecksilbers, mit den 
Metallen Amalgame zu bilden; sie benut.ten dasselbe zur Feuervergoldung von 
Kupfer. Der Zinnober war eine werthvolle Malerfarbe. 
Eine wichtige Rolle spielt das Quecksilber in den Zeiten der Alchemie. Aus 
den Schriften GEBER’s (8. Jahrh.) geht hervor, dass man dasselbe neben dem 
Schwefel für den Grundbestandtheil aller Metalle ansah. Die edlen Metalle sind 
besonders reich an Quecksilber, welches hier als der "Träger des metallischen 
Glanzes, der Delnbarkeit und Schmelzbarkeit erscheint. Die Verschiedenheit 
der Metalle beruht auf dem verschiedenen Mengenverhiltniss und dem Grade 
der Reinheit beider Bestandtheile. Die Móglichkeit, dies Verháltniss und auch die 
Eigenschaften derselben zu ändern, erschien nicht ausgeschlossen und führte zu 
dem Glauben an die Metallverwandlung. Später, z. B. bei ALBERTUS MAGNUS 
(1193—1280) und RAYMUNDUS LULLIUS (gest. um 1330), findet sich die Ansicht, 
dass alle Kórper aus den vier Aristotelischen Elementen, aus Quecksilber und 
Schwefel, bestehen. Solche Anschauungen brachten es mit sich, dass man sich 
eingehend mit dem Quecksilber bescháftigte; und in der That haben die Alche- 
Ber. 13, pag. 866. 36) V. MEYER, Ber. 1879, pag. 1426. 37) REGNAULT, PocG. Ann. 111, 
pag. 411. 38) MILLON, Ann. chim. phys. (3) 18, pag. 333; Journ. prakt. Chem. 40, pag. 214. 
39) BARRESWIL, Compt. rend. 22, pag. 420. 40) KAYSER, Spectralanalyse. Berlin 1883, pag. 287. 
41) LECOQ DE BOISBAUDRAN, Spectres lumineux, pag. 169— 172. 42) H. W. VOGEL, WIEDEM. 
Ann. 6, pag. 597. 43) LOCKYER, Compt. rend. 78, pag. 1790. 44) BERTHELOT, Compt. rend. 91, 
pag. 871. 45) BERTHELOT, Ann. chim. phys. (3) 46, pag. 492. 46) BERTHELOT, Ann. chim. 
phys. (5) 18, pag. 397. 47) L. Mevir u. K. SEUBERT, Atomgewichte der Elemente. Leipzig 
1883. 48) REGNAULT, Compt. rend. 51, pag. 778; 52, pag. 233. 49) BERTHELOT, Ann. chim. 
phys. (5) 18, pag. 433. 50) CAILLETET, Compt. rend. 44, pag. 1250. 51) SEELIG, Chem. 
News 21, pag. 265. 52) RoUTLEDGE, Chem. News. 26, pag. 210. 53) LANDOLT, Ann. Suppl. Bd. 6, 
pag. 346. 54) Grove, Phil. Magaz. Journ. 15, pag. 83. 55) JouLE, Chem. Soc. Journ. (2) I, 
pag. 378. 56) KLAUER, Ann. 10, pag. 89. 57) RAMANN, Ber. 4 (1871), pag. 1434. 58) AIKEN, 
GILB. Ann. 14, pag. 242. 59) BOTTGER, Journ. prakt. Chem. 70, pag. 436. 60) JOULE, Chem. 
Centralbl. 1864, pag. 222. 61) BOTTGER, Journ. prakt. Chem. 12, pag. 252. 62) MERZ u. WEITH, 
Ber. 14 (1881), pag. 1438. 63) BOTTGER, Journ, prakt. Chem. 1, pag. 303. 64) CROOKEWITT, 
Journ. prakt. Chem. 45, pag. 87. 65) KRaUT u. Kopp, Ann. 159, pag. 188. 66) DE SOUZA, 
Ber. 9 (1876), pag. 1051. 67) v. GERNSHEIM, Ann. 70, pag. 344. 68) MITSCHERLICH, Lehrb. 
d. Chemie 2, pag. 84. 69) WANKLYN u. CHAPMAN, Chem. Soc. Journ. (2) 4, pag. 141. 
70) SCHÔNBEIN, POGG. Ann. 112, pag. 445. 71, GUIBOURT, Ann. chim. phys. I, pag. 422. 
    
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
   
   
     
  
   
   
     
  
  
   
     
  
   
    
   
   
misten 
durch 
zB. 
des M 
zeichn 
Vorgä: 
und S 
Bezeic 
densel 
verme] 
für de 
Halbm 
hatte, 
überfü 
V 
Als M 
verbin: 
Queck 
meiste 
sonde: 
Grauw 
Huanc 
lungen 
vorkor 
Bôhme 
gen, b 
72) DEE 
Ann. chi 
Ann. ch 
78) HE 
pag. 13 
81) BINE 
ZELIUS, 
Journ. i 
Bd. VII 
90): Oe: 
91) Oes 
pag. 29c 
pag. 38c 
appliqu. 
pharm, 
Ann, 15, 
pag. 289 
Ber. 12 
SCHWEIC 
= 
1525—1 
SCHILD i 
1497 du 
Venetian 
LADE!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.