88 Handwörterbuch der Chemie.
wird nur an wenigen Orten ausgeführt, da der Brennmaterialverbrauch dabei ein erheblicher ist.
Zu Littai in Krain werden die etwa 39 Quecksilber führenden Erze zerkleinert und mit 5 bis
69 Aetzkalk gemischt. Dies Gemisch wird in Muffelófen erhitzt; in 24 Stunden werden die
Muffeln 4 Mal entleert und neu beschickt. Die Condensation des abdestillirenden Quecksilbers
geht in Róhren verhültnissmássig leicht von statten. In Idria wurde früher das zerkleinerte Erz
mit Aetzkalk zu Ziegeln geformt, welche in eisernen Muffeln erhitzt wurden. Zu Horowitz in
Böhmen wurde Eisenhammerschlag zur Zersetzung benutzt und die Destillation in Glockenófen
ausgeführt; zu Moschellandsberg in der Pfalz wurde unter Kalkzuschlag in thónernen Krügen
destillirt,
Das nach den beschriebenen Methoden gewonnene Quecksilber ist durch beigemengte
Fremdstoffe verunreinigt. Von diesen wird es mechanisch befreit, indem es durch Leinwand oder
Leder gepresst wird. Das gereinigte Quecksilber wird in Beuteln von sámisch gegerbtem Leder
oder in schmiedeeisernen, verschraubten Flaschen in den Handel gebracht.
In den Condensationsvorrichtungen lagert sich bei dem erwühnten Verfahren der sogen.
Stupp ab. Es ist dies ein inniges Gemenge von Quecksilber, Quecksilberoxyd, Quecksilber-
sulfat, Zinnober, Russ, harzigen und fettigen Stoffen. Durch Pressen in feuchtem Zustande
unter Beimengung von Kalkhydrat wird derselbe von dem gróssten Theil seines bis zu 808
betragenden Quecksilbergehaltes befreit. Der noch immer an Quecksilber reiche Pressrückstand
wird dann in den Ofen zurückgegeben.
3. Quecksilbergewinnung auf nassem Wege. Um die sehr betrüchtlichen Verluste
an Quecksilber bei der trockenen Gewinnungsmethode zu vermeiden, hat man wiederholt den
nassen Weg eingeschlagen; jedoch ist ein durchschlagender Erfolg bis jetzt noch nicht erzielt
worden. Nach dem Verfahren von SIEVEKING (13) wird das Erz auf Kollermühlen unter Wasser
gemahlen und der Schlamm in rotirenden Fässern mit einer Lösung von Kochsalz und Kupfer-
chlorür bei Gegenwart einer granulirten Legirung von Kupfer-Zink behandelt. Es findet folgende
Reaction statt: :
HgS + Cu, Cl, = CuCl, + CuS + Hg.
Das ausgeschiedene Quecksilber amalgamirt sich mit der Kupferlegirung und wird dann
durch Destillation gewonnen.
WAGNER (14) hat zur Oxydation des Quecksilbers gesättigtes Bromwasser oder eine Lösung
von Brom in concentrirter Salzsäure vorgeschlagen.
Aus Erzen, welche das Quecksilber als Chlorür enthalten, kann man dasselbe mittelst einer
Lösung von Natriumthiosulfat ausziehen. Man hat auch versucht, das Sulfid der Zinnobererze
durch Kupferchlorid in Chlorid umzuwandeln und dies dann in Lösung zu bringen, ohne
sonderlichen Erfolg. Noch weniger hat es sich bewährt, das Schwefelquecksilber durch Alkali-
sulfhydrat zu extrahiren und aus der Lösung Quecksilbersulfid durch Salzsäure zu fällen.
Das in den Hütten gewonnene Quecksilber wird durch dicke Leinwandsäcke filtrirt und
meistens in schmiedeeisernen Flaschen in den Handel gebracht. ‘Das Quecksilber des Handels
ist niemals ganz rein, es enthält meistens mehr oder weniger grosse Mengen anderer Metalle
aufgelöst, besonders Blei, ferner Silber, Kupfer, Zinn, Zink, Wismuth. Je mehr fremdes Metall
das Quecksilber enthält, um so leichter bedeckt es sich mit einem grauen Häutchen der ver-
Ann. 26, pag. 203. 304) KRUG, Arch. Pharm. (2) 42, pag. 1. 305) DurLos, N. Arch. Pharm. 23,
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