Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

   
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Stereochemie. 175 
Diese stereochemische Grundhypothese lautet in der Ausdrucksweise det 
Valenzlehre folgendermaassen: Die vier Valenzeinheiten des Kohlenstoff- 
atoms sind nach den Ecken eines regulüren Tetraéders hin gerichtet. 
Alsdann erhält man Identität für die nach obiger Entwicklung isomeren Sub- 
stanzen — mit einziger Ausnahme des Falles, dass ein Kohlenstoffatom mit vier 
verschiedenen Gruppen verhunden ist. Verbindungen von der Form Cabcd er- 
scheinen danach in 2 
zwel eigenthümlichen 
Stereoisomeren, ent- 
sprechend Fig. 339 
und 340, in denen die 
im Mittelpunkte der 
Tetraëder zu denken- 
den Kohlenstoffatome 
mit ihren nach a, b, (Ch. 339.) (Ch. 340.) 
c, d gerichteten Va- 
lenzeinheiten der Uebersichtlichkeit halber weggelassen sind. 
In Bezug auf a sind die drei anderen Gruppen b, c, d in Fig. 339 in umge- 
kehrter Reihenfolge als jn Fig. 340 enthalten, und das gleiche gilt für jede andere 
Gruppe in Bezug auf die drei übrigen: derartig configurirte Molekeln, deren 
Elemente an sich gleich, und nur der räumlichen Reihenfolge nach verschieden 
sind, und die nicht zur Deckung gebracht werden können, verhalten sich wie 
Bild und Spiegelbild oder wie rechte und linke Hand. Sie sind als enantiomorphe 
Molekeln den enantiomorphen Krystallen vergleichbar. Vom chemischen Stand- 
punkte aus werden derartige Molekeln von der Formel Cabcd, bezw. die betr. 
mit vier verschiedenen Radicalen verbundenen Kohlenstoffatome asymmetrisch 
genannt. Die den obigen Raumformeln entsprechenden beiden Isomeren werden 
als Spiegelbild-Isomere oder als optische Isomere unterschieden. Denn in 
formaler Hinsicht besteht völlige Uebereinstimmung zwischen diesen asymmetrischen 
Molekeln und den asymmetrischen Krystallen; wenn daher hier die Asymmetrie 
das Drehungsvermógen bedingt, so muss sie es auch dort thun. Die vier Atome 
(abcd) zweier Molekeln von den obigen Formeln lassen sich, áhnlich den betr. 
Krystallen (pag. 173), nach der Methode der darstellenden Geometrie in Bezug 
auf eine Ebene gleichfalls als Punkte einer rechts, bezw. links gewundenen 
Spirale darstellen, entsprechen also den künstlich dargestellten schraubenfórmig 
geschichteten Medien oder den natürlich aktiven Krystallen; sie repräsentiren 
also Substanzen von entgegengesetzt gleichem Drehungsvermógen, welche sich 
ausserdem nur noch, wenn krystallisirt zu erhalten, durch wirklichen Enantio- 
morphismus unterscheiden, aber im übrigen bei der gleichen absoluten Ent- 
fernung aller ihrer Atome physikalisch und chemisch völlig gleich sein müssen. 
Bei den obigen Entwicklungen ist die specielle geometrische Form der als 
Tetraéder gedachten Molekularconfiguration nicht berücksichtigt worden. Selbst- 
verstándlich müssen nur Molekeln von der einfachsten Strukturformel Ca,, also 
mit vier gleichartigen Atomen, einem reguláren Tetraéder mit sechs Symmetrie- 
ebenen entsprechen. Da aber verschiedene Atome bezw. Gruppen jedenfalls 
vom Kohlenstoffatom verschieden stark gebunden werden, und sich wohl auch 
gegenseitig entsprechend ihren verschiedenen Affinititen verschieden stark an- 
ziehen, so wird die Tetraéderform der Molekeln wahrscheinlich mit zunehmender 
Verschiedenheit der Gruppen unregelmássiger werden, so dass z. B. Molekeln 
  
  
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