Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

14 Handwôrterbuch der Chemie. 
Methoden zur Herstellung leuchtender Dümpfe und Gase. Je nach der Tem- 
peratur, bei der die zu untersuchende Substanz in Dampf übergeführt werden kanu, bedarf man 
hóher oder niedriger temperirter Würmequellen. Zur Untersuchung von Salzen benutzt man den 
von BUNSEN construirten und nach ihm benannten Brenner, in dem man das zu untersuchende 
Salz an einen Platindraht, der an seinem Ende zu einer Oese zusammengedreht ist, zu einer 
Perle anschmilzt und es dann in die entleuchtete Flamme des Brenners einführt. Je nachdem 
das Salz leichter oder schwerer flüchtig ist, tritt eine lebhaftere oder schwüchere Fürbung 
der Flamme ein, der auf dieselbe gerichtete Spectralapparat lässt also ein mehr oder minder 
deutliches Spectrum erkennen. Im allgemeinen eignen sich die Chlor, Brom- und Jod-Ver- 
bindungen am besten; hat man ein andres Salz, so kann man die Perle dieses Salzes mit etwas 
H CI anfeuchten, oder auch, was vielfach gute Dienste thut, ein dünnes Glasróhrchen mit etwas 
HCI füllen und es mit seinem offenen Ende so in die Nühe des BUNSEN-Brenners stellen, dass 
Salzsiuredámpfe in denselben hineindiffundiren. Die so mit Salzsäuredämpfen gesättigte Flamme 
bringt meistens die schwerer flüchtigen Salze, ja selbst reine Metalle zum Verdampfen. 
Ebenso bedient man sich namentlich zur dauernden Herstellung ein und desselben Spectrums 
oft der Methode, die dem Brenner zuzuführende Luft durch einen Ballon oder Rohr streichen zu 
lassen, in dem man Salzlósung oder auch Staub festen Salzes fein zerstáubt hat. 
Die Untersuchung der Spectren der schwerer flüchtigen Metalle kann in einzelnen Füllen 
mit dem mit Salzsüuregas gesüttigten BUNSEN-Brenner (s. o.) ausgeführt werden, meistens be- 
darf man jedoch der heisseren Wirmequellen, also des Knallgasgeblises oder des elektrischen 
Funkens oder endlich des Bogenlichtes. Den elektrischen Funken kann man mit Hilfe einer 
Influenzmaschine oder eines Inductionsapparates gewinnen; in beiden Fällen empfiehlt es sich, zu 
beiden Conduktoren der Influenzmaschine oder den Enden der sekundären Spirale des Inductions- 
apparates einige Leydener Flaschen hinzuzuschalten, damit die Mengen der Elektricitäten, welche 
sich im Funken ausgleichen, sich in diesem erst ansammeln. und dann im Funken sich plötzlich 
die gesammten aufgespeicherten Elektricitätsmengen entladen und dadurch eine der grösseren Menge 
entsprechende grössere Wärmeentwicklung stattfindet. Die Funken lässt man zwischen spitzen 
Polen überspringen, welche aus dem zu untersuchenden Metalle vertertigt und gut vor dem 
Spalt des Spectralapparates aufgestellt sind. 
Steht elektrisches Bogenlicht zur Verfügung, so bringt man in die untere ausgehóhlte Kohle 
der Lampe, welche man zum positiven Pole macht, eine kleine Quantität der zu untersuchenden 
Metalle: Die Regulirung der Lampe muss dann allerdings mit der Hand geschehen. 
Zur Untersuchung permanenter Gase benutzt man die elektrische Entladung in den sogen. 
GEISSLER'schen Róhren.  Dieselben sind in jeder Handlung physikalischer und chemischer 
Apparate mit den häufigsten Gasen gefüllt erhältlich. Dieselben werden am bequemsten durch 
den Funken eines Inductionsapparates ohne Zuschaltung Leydener Flaschen zum Leuchten ge- 
bracht, Ist man auf eigene Herstellung und Füllung mit dem zu untersuchenden Gas ange- 
wiesen, so mögen folgende Bemerkungen von Nutzen sein, Die Form der Röhre wählt man 
passend aus zwei weiteren Röhren an den Enden, welche durch ein capiliares Rohr in Richtung ihrer 
Achse verbunden sind. Der enge Theil wird, da in ihm das Licht der elektrischen Entladung 
zusammengedrängt ist, am intensivsten leuchten und wird vor dem Spalt des Spectralapparates 
nachher als Lichtquelle benutzt. An die weiteren Enden des Rohres sind je ein seitliches Rohr 
angeblasen, von denen das eine zur Quecksilberluftpumpe führt, das andere zum Einleiten des 
zu untersuchenden Gases dient. Die Elektroden wähle man, sofern chemische Gründe das nicht 
verbieten, aus Aluminiumdrähten, welche in Platindrähten enden. Mit den Platindrähten werden 
die Elektroden in die weiteren Endstücke des Rohres in Richtung der Achse eingeschmolzen. 
Das so zusammengeblasene Rohr wird an die Quecksilberluftpumpe angeschmolzen und evacuirt. 
Hiernach erhitze man das Rohr oder lasse den Funken eines Inductionsapparates hindurch- 
schlagen, damit die an den Wandungen haftende Luft sich loslóst und durch wiederholtes Aus- 
pumpen entfernt werden kann. Diese Operationen wiederhole man mehrfach und leite das zu 
untersuchende Gas, welches gut getrocknet sein muss, in das Rohr ein. Mehrfache Wieder- 
holung von Zuleiten und Wiederauspumpen des Gases sichert die Reinheit des Spectrums, 
ebenso wie die Vermeidung jedes mit Fett gedichteten Hahnes oder Schliffes in der Pumpe und 
      
  
  
   
  
   
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
   
  
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
  
    
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