Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

   
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
   
   
  
   
   
  
   
   
   
   
  
  
   
  
   
    
    
   
        
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19, pag. 577: 
5) BOUCHAR- 
  
   
Terpene. 471 
Das Hydrochlorid des Dibromids, C.H,:Br,- HC, aus dem Monochlorhydrat durch 
Einwirkung von Brom in der Kälte erhalten, ist eine nicht unzersetzt siedende Flüssigkeit. 
Das Monobromhydrat, C,H;-HBr, siedet bei 104—108° und hat bei 0° das spec. 
Gew. 1:192. 
Das Dibromhydrat, C,H, 2HBr, siedet bei 175—180? und hat bei 0?. das spec. 
Gew. 1:628. 
Das Tetrabromid, C,H,'Br,, ist ein gelbliches Oel, welches nicht unzersetzt destillir= 
bar ist (TILDEN). 
Die Jodhydrate, welche in reinem Zustande nicht erhalten wurden, zersetzen sich beim 
Erwärmen (BOUCHARDAT). 
II. Eigentliche Terpene, C,,H,,. 
A. Olefinische Terpene. 
Geranien,*) durch Erhitzen (ca. 20 Minuten) von Geraniol mit dem doppelten 
Gewichte Kaliumhydrosulfat am Rückflusskühler auf 170° (1). bezw. bei der 
Destillation mit Phosphorsáureanhydrid (2) erhalten und aus dem Reactions- 
produkte durch Wasserdampf abgetrieben, ist ein bei 172—176° siedendes Oel, 
welches bei 90? das spec. Gew. 0:8232 und den Brechungsexponenten 7» —]:4835 
besitzt. Aehnliche Terpene sind auch aus dem Coriandrol und Linalol, welche 
demgemáss als die diesen Kohlenwasserstoften entsprechenden,  olefinischen 
Campher aufzufassen sind, erhalten worden. 
Geraniol, C,,H,,4O0, vergl. Bd. II, pag. 455, sowie Ber. 189o, pag. 1098. 
Geranial, Geraniumaldehyd, C,,H, 40, aus dem Geraniol durch Oxy- 
dation mit Chromsäuregemisch erhalten, ist eine hellgelbe, citronen- und apfel- 
snenühnlich riechende Flüssigkeit, welche unter 12 Millim. bezw. 760 Millim. 
Druck bei 110—112? bezw. bei 294—928? siedet und bei 15? das spec. Ge- 
wicht 0:8979 besitzt (3). 
Das Tetrabromid ist ein zähflüssiges Oel; die Bisulfitverbindung scheidet sich in weissen 
Krystallen ab. 
Phellandren®#) ist sowohl in seiner rechts- wie linksdrehenden Modifica- 
tion bekannt. 
Rechts-Phellandren findet sich neben Anethol im sogen. Bitterfenchelôl 
(von Anethum foeniculum) (1, 2, 3), sowie in dem ätherischen Oel aus den Samen 
des Wasserfenchels (Phellandrium aquaticum) (3, 4; 8) und im Elemiöl (5). 
Darstellung. Dasselbe wird durch fractionirte Destillation aus dem ätherischen Oele 
des Wasserfenchelsamens abgeschieden (PESCI). 
Das Rechts-Phellandren ist eine bei 171—172° (corr.) siedende Flüssigkeit, 
welche bei 10? das spec. Gew. 0'8558 besitzt. Beim Erhitzen im Einschmelz- 
rohr auf 140—150? wandelt es sich in eine glasige Masse (C, oH, ). um, welche 
bei 869 schmilzt und bei 10? das spec. Gew. 0:9523 besitzt. Diese polymere 
Verbindung, welche in Aether, Schwefelkohlenstoff und Chloroform, aber nicht 
in Alkohol lóslich ist, dreht die Ebene des polarisirten Lichtes nach rechts 
([«17 = -- 103:1? für die Lôsung von 1:3 Grm. in 23 Cbcm. Chloroform) und zer- 
setzt sich beim Destilliren. 
*) 1) SEMMLER, Ber. 1891, pag. 683, 2) DonGE, Am. chem. Journ. 12, pag. 553; Ber. 1891 
Ref, pag. 91. 3) SEMMLER, Ber. 1890, pag. 2965; Ber. 1891, pag. 201. 
##) 1) CAHOURS, Ann. chem. pharm. 41, pag. 74- 2) BUNGE, Zeitschr. f. Chem. 1869, 
pag. 579. 3) WALLACH, Ann. 239, pag. 40. 4) Prscr, Gazz. chim. 16, pag. 225. 5) WALLACH, 
Ann. chem. pharm. 252, pag. 102, Ber. 1889, Ref.; pag. 683. 6) BEILSTEIN, Handb. d. org. 
Chem. IIL, pag. 293, 2. Aufl. 7) WALLACH, Ann. chem. pharm. 246, pag. 233. 8) WALLACH 
u. GILDEMEISTER, Ann. chem. pharm. 246, pag. 282. 8) BAUER, Diss. Freiburg 1885. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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