Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

522 Handwörterbuch der Chemie, 
Alkoho! versetzten átherischen Lósung in kleinen, deutlich krystallinischen Wárz- 
chen ab, welche keinen scharfen Schmelzpunkt (120— 135^) zeigen (5). 
D. "Tetraterpene, C, H,,. 
Tetraterebenten entsteht neben Colophen, wenn französisches Terpentinöl 
unter Vermeidung einer Erwärmung über 50° mit Antimonchlorid geschüttelt 
wird; es ist eine durchsichtige, amorphe Masse von muschligem Bruche, welche 
sich in Aether, Schwefelkohlenstoff, Benzol, Ligroin, Terpentinöl, aber nicht in 
Alkohol löst. Dieses Polyterpen besitzt das spec. Gew. 0:977 und lenkt die 
Ebene des polarisirten Lichtes nach links ab; es schmilzt oberhalb 100° und 
verflüssigt sich noch nicht bei 250°. Bei der Destillation zerfällt es in B-Isotere- 
benten (l-Limonen?) und in Colophen (RAN, Ann. chim. phys. (5) 6, 
pag. 42, 46 und 47). 
Das Hydrochlorid, C,,H,,'HCIl, wird durch Ueberleiten von gasförmiger Salzsäure 
über gepulvertes Tetraterebenten erhalten. 
Das Dihydrochlorid, C,,H,,:2HCI, durch Einleiten von gasfôrmiger Salzsäure in eine 
abgekiihlte, átherische "Tetraterebentenlósung erhalten, ist eine feste, amorphe Masse. 
Das Dihydrobromid, C,,H,,:2HBr, ist amorph. DURKOPF. 
Tetraphenylverbindungen.*) Bei den Tetrapbenylderivaten sind sámmt- 
liche Verbindungen beschrieben, welche das Radikal Phenyl, C,H;, viermal in 
Kohlenstoffbindung enthalten. 
Tetraphenyláthan, C,,H,,. (C,H;),CH — CH(C,H;), [oder (C;H;)3 
C — CH,C,H; |. 
Dieser Kohlenwasserstoff wurde zuerst von LINNEMANN (1) erhalten bei wieder- 
holter Destillation eines Gemenges von Bernsteinsäure und Benzhydrol, indessen 
von diesem Forscher als C,,H,, angesehen. Im Jahre 1873 stellte STADEL (2) 
denselben Kärper durch Reduction des Benzophenons mittelst Zinkstaub dar. 
Zwei Jahre später zeigte GRÄBE (3) seine Bildung beim 6—8stündigen Erhitzen 
des Benzpinakons, (C, H;), C(OH) — C(OH)(C,H;),, mit Jodwasserstoffsäure und 
Phosphor. KNEcHT (4) bestimmte die Dampfdichte dieses Tetraphenyläthans, wobei 
er Werthe für die Formel C,,H,, fand. 
Dann fand ZAGOUMENY (5) eine beinahe quantitative Darstellung für das 
Tetraphenyláthan durch Einwirkung von Zink auf eine kochende Lósung von 
Diphenylcarbinol in Eisessig, die mit concentrirter Salzsáure versetzt war. 
THÔRNER und ZINCKE (6) gelangten durch Reduction des Q-Benzpinakolins 
mit Phosphor und Jodwasserstoffsäure zu demselben Körper, den sie nach seiner 
Bildung aus 8-Benzpinakolin| (C,H,),C: CO: C;H,, als unsymmetrisches Tetra- 
phenyläthan: (C,H,),C — CH,— C,H,, ansprachen. ENGLER (7) legt im Gegen- 
satz zu diesen Forschern dem Tetraphenylaethan eine symmetrische Struktur bei, 
(C,H,), CH— CH(C;H,;),, auf Grund einer von ihm gefundenen Synthese für das- 
*) 1) LINNEMANN, Ann. 133, pag. 24. 2) STADEL, Ber. 6, pag. 1401. 3) GRABE, Ber. 8, 
pag. 1054. 4) KNECHT, Ann. 202, pag. 36. 5) ZAGOUMENY, Ber. 9, pag. 277; Ann. 184, 
pag. 176; Chem. Centrbl. 1881, pag. 151, 6) THORNER u. ZINCKE, Ber. 11, pag. 67. 7) ENGLER, 
Ber. 11, pag. 926, 8) FRIEDEL u. BALsoHN, Bull soc. chim. 33, pag. 338. 9) ANSCHUTZ, 
Ann. 235, pag. 196 u. 221; Ann. 235, pag. 212 u. 222. 10) BAEYER, Ann. 202, pag. 133 
11) ScHoor, Ber. 13, pag. 2196. 12) THORNER, Ann. 189, pag. 118. 13) BEHR, Ber. 3 
pag. 752; 5, pag. 277. 14) STADEL, Ber. 6, pag. 1401; 9, pag. 562. 15) LINNEMANN, Ann. 133, 
pag. 6. 16) ENGLER u. BETHGE, Ber. 7, pag. 1125. 17) SCHWARZ, Ber. 14, pag. 1526. 
18) V. MEYER u. K. AUWERS, Ber. 22, pag. 1227. 19) NEURE, Ann. 250, pag. 143. 20) AN- 
SCHÜTZ u. ROMIG, Ann. 233, pag. 349. 21) WOLF, Ber. 14, pag. 2031. 
  
        
   
    
   
    
   
     
  
    
  
  
   
  
  
  
  
    
   
     
   
  
  
  
     
   
  
     
     
    
    
     
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