Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 11. Band)

        
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
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"Thermochemie. 625 
Die Fillung von Bleinitrat mit Schwefelwasserstoffwasser ergiebt nach BER- 
THELOT (198): 
113 = Pb(NOj), aq -- H4,8 aq — PbS — 2HNO, aq. 
Die Neutralisationswärme des Bleioxyds mit Schwefelsäure beträgt nach 
THOMSEN : 
234 = PbO + H,S0O, ag — PbSO, — aq. 
Die mit Salpetersäure: 
178 — PbO -- 2HNO, aq — Pb(NO,), aq. 
130. Platin. 'THoMSEN (199) fand für die Entstehung von krystallisirtem 
Natriumplatinchlorid aus Platin, Chlornatrium, Chlorgas und dem Krystallwasser 
die Wärmeentwicklung: 
929 = Pt + 2NaCl + 2C1, + 6H,0 — Na,PtC], - 6H,0. 
Die Lösungswärme des Salzes beträgt: 
— 106 — Nag4PtCl, - 6H4O + aq — Nag4PtCl, aq. 
Die Neutralisationswärme : 
272 — H,PtCl aq + 2NaHO aq — Na,PtCl; aq. 
Für die Bildungswärme des festen Platinoxydulhydrats fand THOMSEN: 
179 = Pt + O + H,0 — PtH,0,. 
IV. Abschnitt. 
Beziehungen zum zweiten Hauptsatz der Würmetheorie. 
1. Capitel. Formulirung und Beweis des Princips. 
131. Der zweite Hauptsatz der Würmetheorie bestimmt die Richtung eines 
eintretenden Processes, — eine Frage, die von dem ersten Hauptsatz garnicht 
berührt wird. Z. B. die Gleichung des ersten Hauptsatzes (8 74) 
684 — H,-- O — H,O 
sagt nur aus, dass, wenn sich Wasserstoft und Sauerstoff bei constantem Druck 
zu flüssigem Wasser verbinden, die Herstellung der anfánglichen Temperatur 
eine Würmeabgabe von 684 K. an die Umgebung erfordert, und umgekehrt, dass 
diese Wárme gebunden wird, wenn das Wasser sich in Wasserstoff und Sauer- 
stoff zersetzt; sie ertheilt aber keinen Aufschluss darüber, ob sich Knallgas wirk- 
lich zu Wasser verbindet, oder ob sich Wasser in Knallgas zersetzt, oder ob der 
Process überhaupt in irgend einer Richtung direkt vor sich gehen kann. Der zweite 
Hauptsatz dagegen besagt, dass der Process nur in einer der beiden genannten 
Richtungen vollzogen werden kann, falls keine anderweitigen bleibenden Zustands- 
änderungen in der Natur eintreten sollen. (Wenn anderweitige Veränderungen 
zugelassen werden, kann offenbar der Process in beiden Richtungen ausgeführt 
werden, da man sowohl Wasser durch die verschiedensten Mittel zersetzen, als 
auch Wasserstoft auf verschiedenen Wegen oxydiren kann.) Dagegen lässt der 
zweite Hauptsatz noch die Frage offen, ob der Process in der einen von ihm 
als möglich angegebenen Richtung auch wirklich von selber eintritt, oder ob es 
dazu etwa noch einer besonderen geeigneten auslösenden Wirkung (z. B. Funke) 
bedarf, ebenso wie er auch garnichts über den zeitlichen Verlauf des Processes 
lehrt. 
132. Die allgemeine Gültigkeit des zweiten Hauptsatzes erheischt mithin als 
Vorbedingung, dass sich die in der Natur stattfindenden Processe nur in einer 
Richtung ausführen lassen, dass es also unmöglich ist, einen einmal vollzogenen 
Process in allen seinen Theilen rückgängig zu machen (denn wäre dies möglich, 
so wäre der Process in beiden Richtungen ausführbar). Die Entscheidung dieser 
LADENBURG, Chemie. XI 
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