Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 12. Band)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
494 Handwörterbuch der Chemie. 
Prüfung der Reinheit des Ammoniumvanadats, welches zur Herstellung des 
Vanadinpentoxyds diente, durfte dasselbe mit Molybdatlósung keine Reaction 
geben. War dies nicht der Fall,» so wurde es wiederholt umkrystallisirt, oder 
auch das unreine Vanadinpentoxyd mit dem gleichen Gewicht Natrium in einem 
eisernen Tiegel erhitzt, worauf der mit Wasser ausgewaschene Rückstand durch 
Glühen 'an der Luft bis zur Gewichtsconstanz ein reines Prüparat lieferte. Das 
bei der Reduction erhaltene Trioxyd wurde im Wasserstoffstrom erkalten ge- 
lassen und, um es vor der Einwirkung von Sauerstoff und Wasser zu schützen, in 
Glasróhren eingeschmolzen. Der zur Reduction dienende Wasserstoff wurde voll- 
kommen gereinigt und getrocknet, indem derselbe eine Reihe von Waschflaschen 
mit Lósungen von Bleinitrat, Silbernitrat, Natriumpyrogallat, Aetznatron und 
Schwefelsiure passirte und zur Entfernung der letzten Spuren von Sauerstoff über 
glühendes metallisches Kupfer und nochmals zum Trocknen durch Schwefelsáure 
geleitet wurde. Phosphorsáureanhydrid wurde zum Trocknen nicht verwendet, 
weil von diesem Körper Spuren mit fortgeführt werden können, welche die 
vollständige Reduction des Vanadinpentoxyds verhindern. Durch Wägung des 
Trioxyds und des durch erneute Oxydation desselben erhaltenen Vanadin- 
pentoxyds wurde als Mittel mehrerer Versuche die Zahl 51:24 gefunden. 
Die Analyse des Vanadyltrichlorids, V OCl,, zu Silber, Chlorsilber und 
Vanadinpentoxyd ergab als Mittel von 17 Versuchen die Zahl 51:16. 
Wenn O — 16 gesetzt wird, so ist die Atomgewichtszahl V — 51:91. 
Das Vanadin gehórt in die fünfte Gruppe des periodischen Systems zwischen 
Phosphor (= 31) und Arsen (= 75) und ist wie diese drei- und fünfwerthig. 
Vergleichsweise seien noch die Formeln und Bezeichnungen einiger Vanadin- 
Verbindungen gemäss dem älteren und neueren Atomgewicht angeführt. 
Nach BERZELIUS Nach RoscoE 
V Vanadin VO Vanadinoxyd (Vanadyl) 
V,0 Vanadinoxydul V,0, Vanadintrioxyd 
VO Vanadinoxyd V,0, Vanadintetroxyd 
V5O, Vanadinsáureanhydrid V,0, Vanadinpentoxyd 
V CI, Vanadinchlorid VOCI, Vanadyltrichlorid. 
Verbindungen mit Sauerstoff. 
Vanadinsuboxyd, V,O, entsteht bei langsamer Oxydation von Vanadin 
an der Luft und bildet ein braunes Pulver, welches beim Erhitzen unter Er- 
glühen in hóhere Oxyde übergeht (Roscok). 
Vanadinoxyd, VO oder V,O,, (Vanadindioxyd) Dieses, von BERZELIUS 
als Vanadinmetall beschriebene Oxyd entsteht durch Erhitzen hóherer Oxyde 
mit Natrium. RoscoE stellte es dar durch Hindurchleiten eines Gemisches von 
V anadyltrichlorid (V OCI,)-dampf mit stark überschüssigem Wasserstoff durch ein 
glühendes, mit Kohle gefülltes Rohr. Während feste Oxychloride in den hinteren 
Theil der Róhre sublimiren, bleibt das Vanadinoxyd als metallisches, graues 
Pulver, gemischt mit Kohle, zurück. 
Das Oxyd, vom Vol.Gew. 3:64, ist unlóslich in Wasser, lóslich in Säuren, 
mit welchen es eine blaugraue, stark reducirende Lósung giebt. Beim Erhitzen 
in Sauerstoff geht es in Pentoxyd, beim Erhitzen in Chlorgas in Vanadyltrichlorid 
über. 
In Lósung entsteht das Oxyd, wenn die Lósung von Vanadinpentoxyd in 
heisser, concentrirter Schwefelsäure nach dem Verdiinnen mit Wasser, mit 
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
    
   
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
   
    
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