Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 12. Band)

     
    
  
   
   
  
  
   
   
    
   
   
   
  
   
   
   
  
  
    
   
  
   
  
  
  
   
    
   
  
  
   
  
   
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
500 . Handwörterbuch der Chemie, 
  
Reines Vanadinpentoxyd erhält man nach Roscog durch Zersetzen des Vanadyl- 
trichlorids mit Wasser. Das pulverförmig sich ausscheidende Pentoxyd digerirt 
man mit Schwefelsäure und, um etwas hartnäckig anhaftende Kieselsäure zu ent- 
fernen, mit Fluorwasserstoft. Man verjagt dann die Säure und schmilzt den 
Rückstand, welcher beim Erkalten in langen, rothbraunen Krystallnadeln erstarrt. 
Das aus den Vanadinerzen gewonnene Ammoniumvanadat, sowie das aus 
letzterem erfolgende Vanadinpentoxyd enthält meistens noch Kieselsäure, Phosphor- 
sáure, háufig auch Wolframsáure. Zur Reinigung löst man das Pentoxyd wieder- 
holt in Ammoniak und fällt durch Salmiakzusatz Ammoniumvanadat. Oder man 
schmilzt das Pentoxyd mit Salpeter, löst die Schmelze in Wasser und setzt das 
Kaliumvanadat durch Zusatz von Salmiak in Ammoniumvanadat um. Kiesel- 
säure entfernt man durch Behandeln des Pentoxyds mit Flusssäure. Schwieriger 
ist die Trennung von Wolframsäure, welche mit Vanadinsäure eine chemische 
Verbindung bildet. Die Trennung mittelst Schwefelsäure ist bereits oben angegeben. 
v. HAUER stellt saures Ammoniumvanadat dar und krystallisirt dies aus essig- 
sáurehaltigem Wasser so lange um, als noch ein Rückstand von gelber Wolfram- 
sáure bleibt. FRrEDHEIM (36) empfiehlt, die Lósung des wolframsauren Alkali- 
salzes mit einer concentrirten Lósung von Quecksilberoxydulnitrat zu füllen und 
sodann mit überschüssigem, frisch gefälltem Quecksilberoxyd zur Neutralisation 
der freien Sáure zu digeriren. Der Niederschlag, welcher neben Quecksilber- 
oxyd die Quecksilbersalze beider Sáuren enthält, wird filtrirt, gewaschen und 
mit rauchender Salzsáure erwärmt. Dabei geht alles Vanadin als Vanadylchlorid, 
fast alle Wolframsáure und Quecksilberchlorid in Lósung. Durch Zusatz von 
Wasser wird die Wolframsáure gefillt. Aus dem Filtrat wird das Quecksilber 
durch Schwefelwasserstoff entfernt. Die Lósung von Vanadylchlorid wird einge- 
dampft, der Rückstand mit Salpetersáure oxydirt und nach Wiederholung der 
Operation unter Luftzutritt geschmolzen. 
Phosphorsáure entfernt man durch Glühen mit Natrium und Auslaugen der 
Masse mit Wasser. Der Rückstand wird mit Salpetersáure oxydirt und weiter 
erhitzt. 
Das Vanadinpentoxyd bildet drei verschieden gefärbte Modifikationen 
[Drrzx. (37)] 
Wenn dasselbe durch Erhitzen von Ammoniumvanadat auf eine Temperatur 
unterhalb des Schmelzpunktes des Pentoxyds dargestellt wird, so ist es rostfarben 
von der Farbe des FEisenhydroxyds, um so heller, je feiner das Ammoniaksalz 
gepulvert war. Der Kórper ist ohne Geruch und Geschmack und róthet ange- 
feuchtetes blaues Lackmuspapier. Als ockergelbes Pulver erhült man das Pent- 
oxyd durch Erhitzen des Ammoniumvanadats im Luftstrom auf 440°. Dasselbe 
ist schwerlóslich in Wasser. 
Die rothe Modifikation entsteht durch Glühen von Ammoniumvanadat im 
geschlossenen Platintiegel, Behandeln des Rückstandes mit Salpetersáure und 
wiederholtes Glühen. Die dunkelrothe, ockerartige Masse ist hygroskopisch 
und bildet dunkelrothe, in Wasser lósliche Hydrate mit 1 Mol. und mit 9 Mol. 
Wasser. 
Die krystallisirte Modifikation entsteht durch Behandeln der gelben Modifı- 
kation mit Salpetersäure und nachheriges Schmelzen. Die glänzenden, gelblich 
rothen Krystallnadeln sind fast unlöslich in Wasser, 0:05 Grm. lösen sich in 1 Liter. 
Das Vanadinpentoxyd schmilzt bei Rothgluth zu einem dunkel gefärbten 
Liquidum, Man kann dies sehr stark erhitzen, ohne dass es sich verflüchtigt 
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