Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zwölfter Band)

  
  
502 Handwörterbuch der Chemie, 
erhalten. Glanz und Farbe der goldgelben Blättchen werden beeinträchtigt durch 
Kupfervanadat, welches sich mit der Säure ausscheidet. Man kann den Nieder- 
schlag, durch Behandlung mit Schwefelsäure und mit schwefliger Säure reinigen. 
Auch aus Zinkvanadat lässt sich Metavanadinsäure erhalten. 
Die gelben Krystalle lassen sich als gut deckende Farbe, Vanadinbronze, in 
der Art der echten Goldbronze verwenden, 
Wenn die frisch bereitete Lösung des Kupfervanadats bei niedriger Tem- 
peratur in flachen Schalen rasch verdunstet wird, so hinterbleibt ein krystalli- 
nischer Rückstand, der sich in kaltem Wasser klar auflöst, und aus dessen 
Lösung beim Erhitzen sich unlösliche Metavanadinsäure abscheidet. Wenn die 
Lösung der Dialyse unterworfen wird, so gehen die Salze in einigen Tagen 
bis auf Spuren durch das Diaphragma, und die Vanadinsäure bleibt in der rück- 
ständigen Lösung. Beim Erhitzen derselben scheidet sich nichts aus, beim 
Eindampfen dagegen amorphes rothes Vanadinpentoxyd. 
Nach Guvanp (23) sind die als Metavanadinsäure bezeichneten bronzefarbenen 
Blüttchen em Ammoniumvanadat, wahrscheinlich das von NORBLAD (37) dargestellte 
Ammoniumhexavanadat, (NH,),V,O,,. Beim Erhitzen in geschlossener Röhre 
giebt der Körper nicht Vanadinpentoxyd, sondern eine schwarze, unschmelzbare 
Masse, wahrscheinlich ein Gemenge von Vanadinoxyden und Vanadinnitrid. GuvARD 
beschreibt als Metavanadinsäure ein braunrothes Pulver, welches durch Erhitzen 
eines Alkalivanadats mit Salpetersäure auf 80° erhalten wird. 
Verbindungen mit Schwefel. 
Nach den Angaben von BERZELIUS ist die Verwandtschaft des Vanadins zum 
Schwefel nur gering. Die von ihm für Vanadin angesehenen Körper (Oxyd und 
Nitrid) konnten mit Schwefel bis zum Sieden des letzteren erhitzt werden, ohne 
dass eine Schwefelverbindung sich bildete. Man kennt jetzt drei Verbindungen 
des Schwefels mit Vanadin. ; 
Vanadindisulfid, V,S,, entsteht durch starkes Glühen von Vanadintri- 
oxyd im Schwefelwasserstoffstrom, wobei sich zunáüchst 'Trisulfid bildet. Aus 
letzterem wird es auch durch Glühen im Wasserstoftstrome erhalten [Kav (42). Es 
bildet ein schwarzes Pulver oder eine schwarze, bronzeglänzende Masse vom Vol.- 
Gew. 42 bis 44. Es absorbirt Sauerstoff und geht beim Erhitzen an der Luft 
in Vanadinpentoxyd über. Es ist sowohl in Salzsiure und verdiinnter Schwefel- 
säure als auch in Alkalien unlóslich, in heisser concentrirter Schwefelsäure 
löslich. Salpetersäure oxydirt es zu schwefelsaurem Vanadintetroxyd. 
Die Divanadylsalze werden von Schwefelwasserstoff nicht zersetzt, von Al- 
kalisulf hydraten in lósliche Sulfosalze (Oxysulfosalze?) umgewandelt. Aus diesen 
purpurrothen Lósungen fállen Sáuren einen braunen, bald schwarz werdenden 
Niederschlag von Vanadiumoxysulfid, V,O,S, (?). Derselbe lóst sich mit Purpur- 
farbe in Alkalihydraten und Alkalisulfhydraten. Alkalicarbonate lésen ihn bei 
Siedehitze; die Farbe der Lósung ist braungelb. Schwefelsäure und Salzsäure 
zersetzen den Kórper nicht. 
Vanadintrisulfid, V4S,, wurde von BERzELIUs durch Glühen von Vana- 
dintrioxyd im Schwefelwasserstoffstrome dargestellt. Statt des Trioxyds kann 
man auch das Pentoxyd oder ein Vanadinchlorid anwenden. Leicht entsteht 
das Sulfid durch Glühen von Vanadinpentoxyd in Schwefelkohlenstoffdampf. Es 
bildet glänzende, schwarze Blittchen vom Vol.-Gew. 3-7 oder ein grauschwarzes 
Pulver vom Vol-Gew. 4. Beim Erhitzen an der Luft wird es bis zu Pentoxyd 
      
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
   
   
  
   
    
  
   
   
    
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
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