558 Handwörterbuch der Chemie,
Denken wir uns, es solle sich Acetylen aus amorphem Kohlenstoff und
gasförmigem Wasserstoff bilden, so müssten dabei folgende Reactionen Platz
greifen.
Der Kohlenstoff muss in den gasförmigen Zustand übergeführt und seine
Molekel in diskrete Atome zerlegt werden. Ebenso müsste die Wasserstoffmolekel
in diskrete Atome gespalten werden, erst dann können die Kohlenstoff- und
die Wasserstoffatome zu Acetylen zusammentreten. Bezeichnen wir also die Zer-
legungs- und die Verdampfungswärme für eine aus zwei Atomen zusammengesetzt
gedachte Kohlenstoffmolekel mit 2d, die Zersetzungswärme einer Wasserstoff-
molekel mit hh, die Wärmemenge, welche bei der Vereinigung eines Kohlen-
stoffatomes mit einem Wasserstoffatom frei wird, mit ch und schliesslich die
der gegenseitigen Bindung zweier Kohlenstoffatome durch dreifache Bindung
entsprechende Wärmetönung mit v3, so würde sich ergeben:
(Co, Ha) = — 2d — hh + v, -- 2ch.
Durch ganz anologe Betrachtungen erhalten wir für die Bildungswärme des
Aethylens, beziehentlich des Aethans die beiden Ausdrücke:
(Co, H,) 2 — 2d — 2hh + v, 4- 4ch,
(C,, H,) — — 2d — 3hh + v, + 6ch,
wenn wir mit v,, beziehentlich v, die Wärmeentwicklung bezeichnen, die durch
die Aneinanderkettung zweier Kohlenstoftatome durch zwei, beziehentlich eine
Valenz bedingt wird. Setzen wir
— hh + 2ch — 2q,
so ergiebt sich:
(Ca, Ha) = — 2d -4- v, 4- 2q
(Cy HY) = — 24 + V5 + 4q
(C,, H4) — — 2d 4- v, -- 6q
(C, H4) — — 2d + 84.
Diesen Betrachtungen liegt stillschweigend die Annahme zu Grunde, dass
die vier Valenzen des Kohlenstoffatoms als gleichwerthig zu betrachten sind,
eine Annahme, die kaum ernstlichen Bedenken unterliegen wird.
Setzen wir für die Bildungswärmen des Aethans sowie des Methans die von
THOMSEN ermittelten Werthe ein, so erhalten wir:
27:40 = — 2d + v, + 6q
42:34 = — 2d + 8q,
mithin:
14:94 — 2q — v,.
Ebenso erhalten wir durch Vergleichen der Bildungswármen des Aethylens
und des Methans:
45:68 — 4q— vs,
des Acetylens und des Methans:
90-51 = 6q — v,.
Eliminiren wir aus diesen drei Gleichungen die Grósse q, so erbalten wir:
2v, — v4 — 1575 Cal.
Sv, —v; =4529 ,
oder
V1 + Va — Yo = 20-54 Cal.
Diese Gleichungen sagen aus, dass der Uebergang einer doppelten Bindung
in zwei einfache, sowie einer dreifachen in drei einfache Bindungen von einem
bedeutenden Energieverluste begleitet ist, ein Befund, der sich mit rein chemi-
schen Erfahrungen in vollkommener Uebereinstimmung befindet. Es ist bekannt,
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